Lust und Gefahr
Sicherheitsmann des Hotels an. »Sagen Sie der Polizei, dass dieser Kerl auch in Massachusetts wegen Einbruchs und Körperverletzung gesucht wird. Ich will sichergehen, dass er nie wieder auf freien Fuß kommt.«
Die Polizei traf kurz darauf ein. Ellies Angreifer weigerte sich, seine Identität preiszugeben und wurde sofort ins Gefängnis überführt.
Inzwischen wartete Max mit Ellie zusammen in dem anderen Zimmer am Ende des Flures auf die Polizei, damit sie ihre Aussage machen konnte. Der Geschäftsführer des Hotels hielt sich im Hintergrund auf und entschuldigte sich ununterbrochen.
Gerard tauchte auf und berichtete, dass Bridgette und der Reporter wegen Hausfriedensbruchs angezeigt worden waren. »Ich habe den Sheriff darauf vorbereitet, dass ihnen noch andere Delikte vorgeworfen werden. Bridgette ist hysterisch geworden, als sie erfuhr, dass man Ellies Angreifer gefasst hat. Sie besteht im Übrigen immer noch darauf, dass Sie sie lieben und dass Sie sie niemals anzeigen würden – egal, was sie getan hat.« Max schüttelte den Kopf. Bridgettes besitzergreifende Art und ihre Eifersucht waren schon ein Problem gewesen, als sie sich ab und zu verabredet hatten, doch er hatte nicht geahnt, dass sie zu so etwas fähig sein könnte. »Lassen Sie mich wissen, was Sie sonst noch herausfinden.«
Als Gerard gegangen war, gab der Polizist, der vorher mit Ellie gesprochen hatte, Max ein Zeichen. Max trat zu den beiden und setzte sich neben Ellie.
»Der Mann, den wir verhaftet haben«, sagte der Polizist, »ist seit längerem aktenkundig. Im Zusammenhang mit dem Verschwinden von mindestens drei Frauen liegt eine Vorladung zum Verhör vor. Es scheint so, als handelte es sich bei dem Mann um einen Auftragskiller. Haben Sie Feinde, Ms. DeLuca?«
»Feinde?« Ellie blinzelte verwirrt.
»Bei alledem geht es doch wohl eher um meine Feinde als um ihre.« Max berichtete, was Gerard ihm über Bridgette erzählt hatte.
Sie sprachen eine Weile mit dem Polizisten. Als sie schließlich allein waren, war es draußen bereits dunkel. »Bleiben Sie so lange, wie Sie mögen«, hatte der Geschäftsführer gesagt, bevor er den Raum verlassen hatte. »Rufen Sie einfach den Zimmerservice, wenn Sie Hunger haben.«
»Ich habe eigentlich keinen großen Appetit«, sagte Ellie nun.
»Das ist verständlich«, entgegnete Max. »Es war ein unglaublich anstrengender und nervenaufreibender Tag.«
Sie nickte. »Zum Glück ist es jetzt vorbei.«
»Das Schlimmste ist vorbei, ja. Trotzdem müssen wir beide noch miteinander reden.«
Erschöpft fuhr Ellie sich über die Stirn. »Wenn es um die Aktien geht – ich werde meinen Anwalt darum bitten, mit deinem Anwalt alles zu klären.«
»Du wirst es vermutlich nicht glauben, aber ich bin heute bei meinem Anwalt gewesen, weil ich Transferdokumente aufsetzen lassen wollte, damit die Kontrolle über deine Aktien wieder ganz bei dir liegt. Doch stattdessen musste ich feststellen, dass du mir deine Anteile überschrieben hast.«
»Die Anteile gehörten ja niemals wirklich mir. Sie gehörten Stefan.«
»Darüber können wir später reden.« Er ergriff ihre Hände und drückte sie. »Der Grund, warum ich dich auf die Insel gebracht habe, war, dich zu schützen, El. Und währenddessen habe ich versucht, dem Kerl eine Falle zu stellen. Bridgettes Verwicklung in die ganze Angelegenheit hat mich vollkommen unvorbereitet getroffen.«
Sie versuchte, ihre Hände zu befreien, aber es gelang ihr nicht. »Du hättest mir von Gerard erzählen sollen.«
»Du hast recht. Ich habe alles falsch gemacht.« Er hielt einen Moment lang inne und atmete tief ein. »Verdammt, ich habe es sieben Jahre lang falsch gemacht. Also werde ich einen Schlussstrich ziehen. Ich will einen neuen Deal, El. Eine Chance, noch mal von vorn zu beginnen und zu beweisen, dass ich es besser kann.«
»Wieder sieben Tage?« Sie wirkte unsicher.
»Nein. Ich rede von sieben Wochen, sieben Monaten. Sieben Ewigkeiten. Und nicht nur auf einer Insel. Ich will, dass es überall funktioniert, El.« Er verschlang ihre Finger miteinander. »Was sagst du dazu?«
Sie schloss die Augen, und als sie sie wieder aufschlug, lächelte sie. »Abgemacht, Max.«
E. C. Sheedy
Komm und küss mich
1. KAPITEL
E r packte sie an den Oberarmen und riss sie an sich. Sein Griff war eisern. Zu fest. Schmerzhaft fest. Tommi versuchte, ihm zu entkommen, wollte ihn von sich schieben. Tief in ihrem Innern spürte sie Panik aufsteigen. »Lass mich los.« Sie wünschte, ihre
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