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Lust und Gefahr

Lust und Gefahr

Titel: Lust und Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Noble & E. C. Sheedy & Shannon McKenna , Cate Noble , E. C. Sheedy , Shannon McKenna
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konnte das nicht tun. Zu lauschen war in höchstem Maße unmoralisch und verabscheuungswürdig. Dass sie überhaupt in Versuchung war, so etwas Dummes, Abscheuliches zu tun, zeigte nur, wie fertig sie war. Für diese albernen Kindereien war sie einfach schon zu alt, und niemals würde sie … Ihr Finger senkte sich langsam – ganz gegen ihren Willen. Und er drückte den Knopf. Tipp.
    »… wäre großartig«, sagte Jon soeben. »Dieser Fall, den ich gerade abgeschlossen habe, hat mich echt mitgenommen. Ich habe bis zum Hals in der Scheiße gesteckt. Meine Chefin will mich die nächsten zwei Wochen nicht sehen. Mindestens. Ich soll meinen Arsch irgendwo parken, wo ich nicht in Schwierigkeiten kommen kann. Bist du sicher, dass du oder Mac sie nicht braucht?«
    »Ganz sicher«, entgegnete Danny. »Mac und Jane müssen sich um die Zwillinge kümmern, und ich muss bei der Arbeit die Lücke ausfüllen. Ich werde frühestens im Juli wieder rauffahren können. Also tust du uns sogar einen Gefallen, wenn du die Hütte lüftest und die Tiere verscheuchst, die sich eingenistet haben. Sonst versinken wir bei unserem nächsten Besuch in Waschbärenscheiße.«
    »Also gut.« Jons Stimme klang dumpf und schwer. Die Energie, die sonst mitschwang, fehlte. »Ich weiß das zu schätzen.«
    »Du hast doch noch die Schlüssel zu meiner Wohnung, oder? Ich habe bis neun Uhr Meetings. Die Schlüssel für die Hütte hängen an einem roten Segeltuchband am Bord neben der Küchentür. Und ich kann dich nicht überreden, heute Abend noch mit mir abzustürzen und erst morgen früh zu fahren? Wir könnten uns was zu essen kommen lassen und ein bisschen quatschen.«
    »Nein, sorry. Diesmal muss ich passen. Mir geht’s im Augenblick ziemlich beschissen. Ich wäre also kein besonders unterhaltsamer Gesprächspartner«, sagte Jon. »Vielleicht, wenn ich zurückkomme.«
    Mary Ann aus der Buchhaltung lief vorbei. Robin drückte hastig den Knopf für Leitung zehn und warf der Frau ein breites, schuldbewusstes Lächeln zu. Mit einem Mal kam eine weitere Welle von Anrufen, und Robin leitete sie mit einer gut organisierten Schnelligkeit, die sie selbst überraschte, an die richtigen Partner weiter. Als sie fertig war, hatte das Blinken auf Leitung zehn aufgehört. Doch die neue Information ließ sie nicht mehr los. Ihr Herz hämmerte wild. Jon würde zu Dannys Hütte in Kerrigan Creek fahren. Und zwar ganz allein … praktisch wehrlos.
    Die Idee, die ihr kam, war verrückt. Ein todsicheres Rezept, um sich vollkommen zu erniedrigen und demütigen. Aber trotzdem …
    Sie wollte einen doppelten Rückwärtssalto über den Empfangstresen machen, wenn sie diese Chance nicht ergriff. Also klingelte sie bei Eliza durch, der Sekretärin, die ab und an für sie einsprang, wenn sie eine kleine Pause brauchte. »Eliza? Würdest du mich vertreten, damit ich schnell zur Toilette kann?«
    »Sicher, Rob. Bin in einer Sekunde da«, versprach Eliza.
    Befreit von der riesigen Telefonanlage rannte Robin zur Damentoilette und schloss sich in einer der Kabinen ein. O Gott, o Gott. Das hier war vielleicht ihre Chance. Konnte sie … wirklich?
    Seit sie vierzehn war, hatte Jon ihr immer, wenn er sie sah, das Haar zerzaust und sie vergnügt über ihren Freund ausgefragt. Ihr Freund. Ha. Was für ein Witz.
    Es war ihr wunder Punkt. Als »Spätzünderin« und mit zwei überfürsorglichen älteren Brüdern hatte sie nur wenige Freunde gehabt. Solange sie noch zu Hause gewohnt hatte, waren die einzigen Typen, die sich ihr nähern durften, diejenigen gewesen, die Danny und Mac für »sicher« befunden hatten. Was stets totale Langweiler gewesen waren. Männer mit dem erotischen Potenzial, den Weg in ihren Schlüpfer zu finden, waren mit Androhungen von Tod und Verlust von Körperteilen zuverlässig verjagt worden.
    Fairerweise musste sie gestehen, dass sie wegen des Turnens, das sie neben dem College betrieben hatte, auch nach ihrem Auszug nicht viel Zeit für Männer gehabt hatte. Wenn sie nicht gerade studiert oder Auftritte als Clown gehabt hatte, hatte sie wie eine Wahnsinnige trainiert. Außerdem interessierten sie primitive Männer, die sich nicht artikulieren konnten, herzlich wenig. Genauso wenig gefielen ihr weltfremde Intellektuelle mit Ziegenbärtchen. Und alle übrigen Männer waren schwul. Oder liebten sich selbst mehr als alles andere. Die Wahrheit war, dass sie mit ihrer Schwärmerei für Jon die Latte unerreichbar hoch gelegt hatte und irrsinnig wählerisch war. Das

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