Lustbeweise
es nicht nötig, sich an Terminabsprachen zu halten.
Seufzend öffnete ich das Fenster, um ein wenig frische Luft hereinzulassen. Es war ein schwül-warmer Tag, und obwohl ich nur ein dünnes Sommerkleid trug, fühlte ich, wie mir der Schweiß zwischen meinen Brüsten herunterlief.
Ich lehnte mich an das Geländer, in der Hoffnung, einen kühlenden Windstoß zu erhaschen, als ich plötzlich Marcs Stimme hinter mir hörte. „Alina, dein süßer Po sieht prachtvoll aus in diesem Kleidchen.“
Erschrocken fuhr ich herum, hatte mich aber sofort wieder unter Kontrolle. „Lieber Marc, dir ist schon bewusst, dass solche Sprüche als sexuelle Belästigung durchgehen?“ Ich hoffte, möglichst cool und selbstsicher zu klingen. Doch Marc grinste nur. „Ich bitte dich, das war nichts weiter als ein Kompliment. Ich finde deine hübsch gerundete Kehrseite ansprechend, das ist doch kein Verbrechen, sondern nur menschlich. Es ist schade, dass du solche Art von Komplimenten anscheinend so selten zu hören bekommt, dass du sie als Beleidigung auffasst.“
Bei diesen Worten wanderte Marcs Blick ungeniert von meinem Gesicht zu meinem Ausschnitt. Ich fühlte, wie Wut in mir hochstieg. Dieser Kerl war so unfassbar unverschämt, dass ich einfach nicht mehr in der Lage war, angemessen zu reagieren. Also entschloss ich mich, das Thema zu wechseln. Schließlich war ich zum Arbeiten hier und nicht, um mir mit diesem unverbesserlichen Macho Verbalgefechte zu liefern. Ich wollte auf jeden Fall professionell reagieren und Haltung bewahren.
Schwungvoll setzte ich mich an den kleinen Tisch, der mitten im Raum stand, und schloss mein Notebook an, ohne währenddessen Marc weiter zu beachten.
Marc quittierte meine Geschäftigkeit erneut mit einem Grinsen. „Alina, wie immer bist du bestens vorbereitet. Ich wusste schon, warum ich unbedingt mit dir zusammenarbeiten wollte.“
Er ließ sich auf einen Stuhl sinken und beobachtete mich. Schließlich fragte er:
„Weißt du überhaupt, was ein Swingerclub ist? Bei deiner Vorliebe für Sittsamkeit, Anstand und Moral bin ich mir da nicht so sicher.“
Marc sah mir fest in die Augen und rückte etwas näher an mich heran. Der Geruch seines Aftershaves stieg mir in die Nase und ich musste mir widerwillig eingestehen, dass er, zumindest was die Auswahl seines Parfüms anging, Geschmack bewiesen hatte. Ich erwiderte seinen Blick und meine Stimme klang fest und selbstsicher, als ich antwortete: „Ich verfüge über eine recht gute Allgemeinbildung und bin daher darüber informiert, was in solchen Etablissements passiert.“
Das war eine Lüge und Marc wusste es auch. Ich hätte mich selbst nicht als besonders prüde bezeichnet, musste aber zugeben, dass ich in Liebesdingen bisher immer eher konservative Wege eingeschlagen hatte. Zudem lag meine letzte Beziehung bereits einige Jahre zurück. Freunde bezeichneten mich oft als Workaholic, und ganz unrecht hatten sie wohl nicht. Meine Arbeit und mein berufliches Weiterkommen waren mir wichtig, mein letzter Freund aber hätte mich lieber häufiger zu Hause in der Küche gesehen.
Letztendlich kam ich auch alleine ganz gut klar. Nachts hatte ich gelernt, mir selbst mithilfe einer ansehnlichen Sammlung kleiner Helferlein Lust zu bereiten, die ich über das Internet bestellt hatte.
Als hätte Marc meine Gedanken erraten wanderte sein Blick nun erneut zu meinem Dekolleté. Gerade hatte ein Windzug mich ein wenig zum Frösteln gebracht und dafür gesorgt, dass sich meine Nippel deutlich unter dem dünnen Stoff des Kleides abzeichneten. Marc hatte das sofort gemerkt, denn er starrte auf meine Brüste und leckte sich die Lippen. Dann schien er sich wieder im Griff im zu haben, denn er hob seinen Blick, lehnte sich entspannt zurück und grinste wieder flegelhaft.
„Du kennst dich also aus mit Swingerclubs? Dann habe ich dich anscheinend unterschätzt. Für unser Projekt sind fundierte Kenntnisse der Szene unbedingt notwendig, da wirst du mir sicher zustimmen. Wir können schließlich einen solchen Club nicht bewerben, wenn wir ihn nicht selbst besucht haben.“
Lauernd starrte er mich an und mir wurde gleichzeitig heiß und kalt. Wollte er tatsächlich andeuten, dass ich mit ihm diesen Sex-Club besuchen sollte? Alles in mir sträubte sich gegen diese Vorstellung, aber ich wusste, ich würde nicht mehr aus dieser Nummer herauskommen, ohne mich lächerlich zu machen.
„Ich denke, wir beide sollten dem „Lustspiel“ einmal gemeinsam einen Besuch abstatten
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