Lustbeweise
Feuchtigkeit mein Laken durchnässte. Mein ganzer Körper bebte in minutenlanger Ekstase, bevor sich mein Atem langsam wieder normalisierte.
Bevor ich einschlief, kreisten meine Gedanken um den morgigen Abend, an dem ich mit Marc das „Lustspiel“ besuchen würde. Nach diesem heftigen Traum musste ich mir eingestehen, dass der bevorstehende dienstliche Auftrag mich vermutlich weniger schockieren würde als angenommen. Ich schloss die Augen und verlor mich erneut in meinen lustvollen Gedanken.
Den nächsten Tag verbrachte ich damit, mich für den bevorstehenden Abend zu rüsten. Ich unternahm eine ausgedehnte Shopping-Tour und erwarb ein schwarzes, recht schlichtes Kleid, welches allerdings sehr tief ausgeschnitten war und einen guten Einblick in mein Dekolleté gewährte. Darunter würde ich eine schwarze Spitzenkorsage, einen kleinen Slip und halterlose Strümpfe tragen. Zufrieden stand ich vor dem Spiegel und fuhr mit den Händen über meine Brüste und über meinen Po, dabei drehte ich mich kokett von einer Seite zur anderen. Doch, ich konnte mich sehen lassen. Ich war schon gespannt, was Marc zu meinem Outfit sagen würde, er kannte mich schließlich nur in Jeans, T-Shirt oder Sommerkleid.
Während ich noch überlegte, ob ich mir ein wenig Mut antrinken sollte, klingelte es. Himmel, der konnte es wohl kaum erwarten! Gemäßigten Schrittes bewegte ich mich zur Haustür, schließlich sollte Marc nicht merken, dass ich schon vor Stunden fertig gewesen und nervös in meiner Wohnung auf und ab gelaufen war.
„Guten Abend, Alina.“ Marcs Blicke wanderten anerkennend über meinen Körper. „Du siehst heiß aus.“ Er machte eine einladende Geste und wies auf das Taxi, welches auf uns wartete. „Unsere Limousine steht schon bereit.
Wir stiegen hinten in das Fahrzeug ein und Marc nannte dem Fahrer die Adresse. Anscheinend lag das „Lustvoll“ nicht in einer besonders zwielichtigen Gegend, denn der Taxifahrer zeigte keine außergewöhnliche Reaktion.
„Wie lange wird die Fahrt dauern?“ Marc grinste mich an. „Ich denke, so etwa 20 Minuten. Du kannst es wohl kaum erwarten, was?“ Einen kurzen Augenblick lang berührte seine Hand meinen Oberschenkel. Die Berührung war so kurz und flüchtig, dass ich zu dem Schluss kam, sie mir nur eingebildet zu haben. Den Rest der Fahrt verbrachten wir schweigend nebeneinandersitzend. Unauffällig musterte ich Marc von der Seite. Ich musste mir eingestehen, dass ihn sein dunkelblauer Anzug ausgezeichnet kleidete. Überhaupt war er ohne Zweifel ein attraktiver Mann. Wenn er nicht immer so überheblich und arrogant auftreten würde, wäre ich einem Flirt unter Umständen gar nicht abgeneigt gewesen.
Je länger die Fahrt dauerte, desto größer wurde meine Anspannung. Meine Gefühle waren absolut zwiespältig und ich schwankte zwischen Vorfreude und absoluter Panik hin und her. Marc wirkte überhaupt nicht angespannt. Wahrscheinlich, so überlegte ich, war er Stammgast im „Lustspiel“. Zumindest hielt ich es für denkbar, dass er bereits gemeinsam mit der einen oder anderen Liebschaft die Räumlichkeiten des Clubs näher inspiziert hatte.
Schließlich hielt unser Taxi vor einem eher unscheinbaren Haus mit einer großen, schwarzen Eingangstür. Nichts ließ darauf schließen, was sich dahinter verbarg. Marc bezahlte rasch den Taxifahrer und hielt mir dann galant die Tür auf, damit ich aussteigen konnte. Dabei schaute er mir kurz in die Augen. Der Ausdruck in seinem Gesicht kam mir seltsam fremd vor. Zum ersten Mal las ich in seinen Zügen weder Belustigung, noch Herablassung. Fast sah er etwas besorgt aus. Doch er sagte nichts und bot mir nur seinen Arm an.
Gleichzeitig betraten wir das Gebäude. Bereits der Empfangsbereich war edel ausgestattet mit schwarzen Teppichen, einer mit zahlreichen goldenen Ornamenten bedruckten Tapete und einem übergroßen Kronleuchter, der von der Decke hing. Staunend sah ich mich um, doch für eine eingehende Besichtigung blieb keine Zeit. Schon wurden wir für einer großen, rothaarigen Frau begrüßt, die sich als Louise vorstellte. Sie trug ein eng geschnürtes, violettes Korsett aus Samt, welches ihre Brüste und ihre weiße, makellose Haut betonte. Auch der schwarze Spitzenrock, der fast durchsichtig war, gab mehr von ihrer Figur preis, als dass er verhüllt hätte.
„Ich möchte euch herzlich im „Lustspiel“ begrüßen.“
Louise sprach mit einer sanften, ruhigen Stimme und lächelte mir freundlich zu. „Da ich euch noch
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