Lustbeweise
Christian und Sophie. Dieses Problem hieß Carla, war etwa 1,70 Meter groß, dunkelbraun gelockt und Halbitalienerin.
Carla und Sophie waren seit ihrer Kindheit unzertrennlich gewesen. Ihre Freundschaft hatte auch alle Turbulenzen der Pubertät unbeschadet überstanden und beide waren überglücklich gewesen, auch beruflich gemeinsame Wege zu gehen und schließlich sogar für das gleiche Unternehmen zu arbeiten. Seit aber Sophie mit Christian liiert war, distanzierte sich Carla merklich von ihrer einst besten Freundin. Darauf angesprochen, reagierte Carla zunächst ausweichend, doch als Sophie nicht locker lassen wollte, ließ sich Carla doch zu einem ihrer gefürchteten temperamentvollen Ausbrüche hinreißen. Ihre Worte waren:
„Wie kannst du nur mit diesem Langweiler so viel Zeit verbringen? Der versucht aus dir eine brave Hausfrau zu machen, merkst du das nicht? Und überhaupt, ihr passt gar nicht zusammen. Basta!“
Sophie war geschockt. Sie hing sehr an ihrer Freundin und konnte ihre Aversionen ihrem Freund gegenüber nicht nachvollziehen. Die Tatsache, dass auch Christian ständig über Carla herzog, machte die Sache nicht leichter.
Es gab jedoch noch eine Person, die alles andere als begeistert von den ständigen Streitereien zwischen Christian, Carla und Sophie war. Konstantin war der Vorgesetzte der Drei und beobachtete mit großem Missfallen, dass die anhaltenden Konflikte sich in immer größerem Maße auch negativ auf die Arbeitsleistung auswirkte. Er entschloss sich daher zu einer ungewöhnlichen Maßnahme, um die drei Streithähne zur Vernunft zu bringen. Was er mit dieser Aktion auslösen würde, konnte er nicht ahnen.
„Was sollen wir hier bitte?“ Carla war mehr als genervt. Allein mit Sophie hätte sie gerne ein Wochenende in dieser Berghütte verbracht, aber zusammen mit diesem spießigen Langweiler, der sie zudem auf den Tod nicht ausstehen konnte, würde das Wochenende zur Qual werden.
„Konstantin hat uns eingeladen. Und sicher, er ist schwer in Ordnung, aber immerhin ist er auch unser Chef. Wahrscheinlich ist er der Meinung, dass uns in dieser Umgebung tolle neue Ideen zum Forster-Projekt einfallen.“ Sophie versuchte, Optimismus zu verbreiten.
Die Drei bezogen ihre Zimmer in der einsam gelegenen Hütte und begannen damit, sich die Räumlichkeiten anzusehen. Plötzlich schrie Carla kurz auf und ließ eine Schimpftirade los, welche Christian und Sophie verstummen ließ.
„Bastardo! Dieser Idiot! Der hat uns hierher gelockt, damit wir unsere Differenzen klären, wie er es nennt. Er hat gar nicht vor herzukommen und mit uns an dem Forster-Projekt zu arbeiten. Hier, lies selbst!“
Carla drückte Sophie den Zettel in die Hand, den sie auf dem kleinen Tisch im Wohnzimmer gefunden hatte. Nachdem die sich die wenigen Zeilen durchgelesen hatte, blickte sie fragend zu Christian und Carla. Christian räusperte sich.
„Unter den Umständen werden wir natürlich nicht das ganze Wochenende hier verbringen. Aber wir sollten unsere Rückreise auf morgen verschieben.“ Er deutete zum Himmel. Der hatte sich zugezogen und alles wies darauf hin, dass gleich ein starkes Gewitter losbrechen würde.
Carla wirkte alles andere als begeistert. „Na toll, so habe ich mir mein Wochenende vorgestellt.“ Sophie versuchte, ihre Freundin zu beruhigen. „Komm, Carla, eine Nacht wirst du es mit uns hier aushalten. Der Kühlschrank ist voll und morgen früh machen wir uns sofort auf den Rückweg.“
Als sich die Drei eine halbe Stunde später wieder im Wohnzimmer trafen, hatte der Himmel eine nachtschwarze Farbe angenommen und erstes Donnergrollen war zu hören. Sophie schaltete das Licht an und servierte frisches Brot, Käse und Rotwein. Carla bediente sich vor allem am Wein, aber auch Christian und seine Freundin füllten sich ihre Gläser. Keiner wusste so recht, was er sagen sollte. Carla nahm einen großen Schluck Wein und starrte aus dem Fenster. Sie hasste es, Sophie mit diesem Kerl teilen zu müssen. Verstohlen sah sie zu ihr herüber. Sie sah wunderschön aus in ihrem dünnen Sommerkleid. Die blonden, langen Haare hatte sie nachlässig im Nacken festgesteckt. Innerlich seufzte sie. Sie hatte keine Ahnung, wann sie begonnen hatte, in Sophie mehr als nur ihre Freundin zu sehen. Jedenfalls sehnte sie sich so sehr danach, ihre weiche Haut zu berühren und ihre Hände auf Sophies kleine, runde Brüste zu legen. Bei dem Gedanken spürte sie Hitze in sich aufsteigen.
Christian beobachtete
Weitere Kostenlose Bücher