Lustbeweise
geblendet wurden. Als ich wieder klar sehen und denken konnte, war die Frau verschwunden. Es war, als hätte sie sich einfach in Luft aufgelöst. Allein meine nach wie vor gewaltige Erektion war geblieben.
"Aber Hannes, hast du den Engel denn nicht gesehen? Er hatte ein goldenes Kleid an und war wunderschön. Jetzt ist er weg."
Katja sah enttäuscht aus und wandte sich hoffnungsvoll mir zu.
"Aber du hast den Engel doch auch gesehen, oder?"
Ich schüttelte energisch den Kopf und erklärte in einem barscheren Ton, als angemessen gewesen wäre:
"Es gibt keine Engel. Das musst du dir eingebildet haben."
Wie um mich selbst von meinen Worten zu überzeugen, schüttelte ich den Kopf.
"Kommt, lasst uns jetzt endlich weiter gehen. Ich möchte heute noch ankommen."
Abends alleine in meiner leeren Wohnung ließ ich mich auf das Sofa sinken. Erklären konnte ich mir meine unheimlich-prickelnde Begegnung vom vergangenen Nachmittag nach wie vor nicht.
Am wahrscheinlichsten erschien mir die Möglichkeit, das mir meine Fantasie einen Streich gespielt hatte. Vielleicht lag es daran, dass ich seit der schmerzhaften Trennung von Carolin mit keiner Frau mehr zusammen war. Und tatsächlich: Allein der Gedanke an die geheimnisvolle Fremde brachte mein Blut erneut in Wallung und ich spürte, dass sich mein Penis wieder versteifte. Die Bedürfnisse meines Körpers ließen sich eben mit Vernunft schwer kontrollieren.
Das erklärte jedoch nicht, warum Katja die Frau auch gesehen hatte. Nun, wahrscheinlich war dort tatsächlich eine Frau gewesen und sie hatte sich lediglich aus dem Staub gemacht, als sie meine unverschämt lüsternen Blicke bemerkte.
Resigniert schüttelte ich den Kopf. Ich musste dringend eine Möglichkeit finden, meine enorme sexuelle Spannung loszuwerden.
Ich erwachte noch angezogen auf meinem Bett liegend. Dass ich eingeschlafen war, hatte ich gar nicht bemerkt. Ich warf einen Blick auf die Uhr: halb eins in der Nacht.
Verwirrt setzte ich mich auf. Irgendein Geräusch hatte mich geweckt, doch ich konnte nun nicht mehr sagen, wer oder was dieses Geräusch verursacht hatte. Ich beschloss, mir ein Glas Wasser zu holen, mich dann auszuziehen und anschließend einfach weiter zu schlafen.
Müde tapste ich in Richtung Küche, doch plötzlich hielt ich mitten in der Bewegung inne und blieb wie angewurzelt stehen. Aus dem kleinen Raum fiel ein heller Lichtstrahl auf den Flurboden. Hatte ich eine Lampe angelassen? Ich hätte schwören können, dass meine Wohnung wenige Sekunden zuvor noch komplett dunkel gewesen war.
Entschlossen ging ich weiter. Als ich die Küche jedoch betrat, musste ich meine Augen schließen: Das Licht war so gleißend hell, dass ich zunächst nichts sehen konnte. Nach einem Moment wurde es jedoch schwächer und leuchtete nur noch ganz sanft. Der Raum war in ein warmes Licht getaucht und wirkte, als würde er von mehreren Kerzen beleuchtet. Ich sah mich um und erschrak: Auf einem der Barhocker saß die engelsgleiche blonde Frau, der ich am Nachmittag im Park begegnet war! Sie hatte lasziv ihre Beine übereinandergeschlagen und blickte mich herausfordernd an. Ihre Haltung war majestätisch und stolz und nichts ließ darauf schließen, dass sie ein schlechtes Gewissen plagte, weil sie nachts in fremde Wohnungen eindrang und sich in sexy Pose dem Wohnungsbesitzer präsentierte.
Mühsam versuchte ich, meine Fassung wiederzufinden. Als ich mich einigermaßen gesammelt hatte, schrie ich sie an:
"Ich hoffe, Sie haben eine gute Erklärung für die Tatsache, dass sie mitten in der Nacht in meine Wohnung eindringen. Haben Sie mich etwa verfolgt?"
Die Frau erwiderte nichts. Stattdessen öffnete sie ihre Lippen leicht und lächelte mir verführerisch zu. Da war es wieder, dieses sehnsuchtsvolle Ziehen in meinem Unterleib, welches mich daran hinderte, klar zu denken. In Sekundenschnelle schwoll mein Schwanz an und sorgte dafür, dass sich meine Hose unübersehbar ausbeulte. Verdammt! Warum verriet mich mein Körper auf so hinterhältige Art und Weise?
Die Frau quittierte meine offensichtliche Erregung mit einem wohlgefälligen, lüsternen Gesichtsausdruck. Ob sie mich nicht verstand? Vielleicht sprach sie kein deutsch.
In einer fließenden, unendlich geschmeidigen Bewegung ließ sich die schöne Einbrecherin nun von dem Stuhl gleiten und spätestens in diesem Moment war ich zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Das goldene Kleid schimmerte jetzt so durchsichtig, sodass ich jeden einzelnen Zentimeter
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