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Lustbeweise

Lustbeweise

Titel: Lustbeweise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aurora Estella Alvarez
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höflich erkundigte: „Alles klar bei dir?“
    „ Ja. Das war … sehr schön. Danke, Claire.“ Ich konnte ihr nicht ins Gesicht sehen. „Ähm, ich gehe dann jetzt mal. Ich … muss noch Hausaufgaben machen.“
    Das war keine besonders kreative Ausrede und zudem klang ich ein bisschen wie ein verängstigter Schuljunge.
    Ich bin ein Schuljunge. Gut, sie hat mir einen geblasen und es fühlte sich geil an. Aber ich bin immer noch ich und sie eine reife Frau. Das ist echt schräg.
    Zu Hause legte ich mich aufs Bett: Ich musste dringend meine wirren Gedanken ordnen. Grübelnd starrte ich an die Decke. Schweigegelübde hin oder her: Ich brauchte Rat. Weiblichen Rat.
    Ich brauche Sarah.
    Kure Zeit später saß sie bereits auf meinem Bett und sah mich erwartungsvoll an. Eins musste man ihr lassen: Hatte ich ein Problem, so war sie immer bereit zu helfen.
    Stockend berichtete ich ihr von Claire und unserer seltsamen Beziehung. Überraschenderweise verkniff Sarah sich jeden Kommentar, bis ich meinen Bericht beendet hatte. Dann räusperte sie sich vernehmlich.
    „ Deine Mrs. Robinson ist ein ziemliches Drecksstück, wenn du mich fragst.“
    Sarah hatte die Gabe, ihre Meinung in nur einem Satz präzise auf den Punkt zu bringen. Irgendwie war das nützlich, denn ihre nüchterne Sicht der Dinge hatte mir schon oft dabei geholfen, eine richtige Entscheidung zu treffen.
    „ Sie nutzt dich aus. Und das noch nicht mal, weil sie dich so heiß findet, sondern einfach, um sich zu beweisen, dass sie in der Lage ist, kleine Jungs zu verführen.“
    Gut, als kleiner Junge fühlte ich mich nicht, aber Grunde hatte Sarah Recht. Claire interessierte sich kein Stück für mich als Person. Sie hatte nicht einmal versucht, mich besser kennenzulernen.
    Sarah fuhr fort: „Deine Mrs. Robinson verhält sich ähnlich wie die aus dem Film. Du kennst doch „Die Reifeprüfung“?
    Nein, kannte ich nicht. Und ich war mir auch nicht sicher, ob ich meine Situation mit einem Film vergleichen wollte. Sarah aber ließ nicht locker und bestand darauf, dass wir besagten Film ausleihen und gemeinsam ansehen sollten.
    „ Zur Abschreckung“, wie sie lebhaft erklärte.
    Staunend verfolgte ich, wie die herrische, egoistische Mrs. Robinson den armen Benjamin verführt, der gelangweilt von seinem Leben nach einem Abenteuer sucht, um die Leere darin zu füllen. Die Parallelen zu meinen Erlebnissen waren erschreckend deutlich, wie ich feststellen musste. Doch was sollte ich jetzt tun? Einfach meinen Kopf ausschalten und mit Claire schlafen, sobald ich 18 war? Aber wo sollte das hinführen? Sie würde sich niemals mit mir in der Öffentlichkeit zeigen. Sie würde niemals zu mir stehen. Wenn sie keine Lust mehr auf mich hätte, würde sie mich abschießen.
    Gott, ist das kompliziert.
    Sarah sah mich fragend an. „Und? Was willst du jetzt tun?“
    Ich zuckte mir den Achseln. „Keine Ahnung. Der Geist ist willig die Sache zu beenden, aber das Fleisch nicht.“ Mir gelang ein kraftloses Grinsen.
    „ Wenn´s nur das ist.“ Sarah ließ sich auf mein Bett fallen. „Vögeln kannst du auch mit mir.“
    Ich starrte sie an. Hatte sie das ernst gemeint? Es sah ganz so aus, denn sie schaute mich herausfordernd an und ihre Augen blitzten.
    Ich glaube alle Frauen in meiner Umgebung sind verrückt geworden. Zu nymphomanischen Zombies mutiert oder so.
    „ Danke für das Angebot. Aber ich glaube, ich verzichte vorerst. Wenn ich mit dir schlafe können wir nicht mehr befreundet sein. Schau mich nicht so an. „Die Reifeprüfung“ kannte ich nicht, „Harry und Sally“ aber schon.
    „ Wie du willst.“ Sie schien ein wenig beleidigt zu sein, sagte aber nichts mehr dazu.
     
    In den nächsten Wochen ließ Claire nichts von sich hören. Glücklicherweise konnte ich es auch vermeiden, ihr im Flur zu begegnen. Ich hoffte schon, sie hätte mich vergessen. Damit wäre mir eine Entscheidung erspart geblieben.
    Am 20. Juli feierte ich meine Volljährigkeit gemeinsam mit Sarah und meinem Vater in kleiner Runde. Natürlich, wen hätte ich sonst einladen sollen?
    Einige Tage später klingelte das Telefon. Ich nahm den Hörer ab.
    „ William Taylor hier.“
    „ Hi, ich bin´s. Claire.“
    Ihre Stimme klang so verführerisch, dass meine Hände zu zittern begannen.
    „ Kommst du hoch zu mir? Ich will dich!“ Ich schluckte und in meiner Hose zuckte es verräterisch.
    „ Ähm, ich weiß nicht, Claire. Ich...“ Mehr brachte ich nicht heraus.
    „ Hast du Angst?“
    Das ist wie in

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