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Lustig, lustig, tralalalala

Lustig, lustig, tralalalala

Titel: Lustig, lustig, tralalalala Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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konditionell topfit bin.
    20   Uhr 10. Wieder zu Hause. Bin in Bestform und kann morgigem Tag gelassen entgegensehen.
    20   Uhr 15. Eventuell waren drei Stunden Squash doch ein bisschen viel. Immerhin habe ich vor drei Wochen erst mit diesem Hobby angefangen. Jetzt zittern mir die Hände, und ich habe Schwierigkeiten, die Programmknöpfchen der Fernbedienung zu drücken.
    21   Uhr 23. Sage Biertrinken mit Jens ab, da ich beim Stehen Probleme habe, die Beine durchzudrücken. Lasse mir stattdessen heißes Bad ein.
    21   Uhr 58. Liege nach anfänglichen Einstiegsproblemen in der Wanne und fühle, wie meine Muskeln sich entspannen. Es war die richtige Entscheidung, zu Hause zu bleiben!
    22   Uhr 36. Es war die falsche Entscheidung, in die Wanne zu steigen. Versuche seit zehn Minuten vergeblich aufzustehen, aber meine Muskeln sind noch im Entspannungsmodus. Werde einfach noch ein bisschen warten.
    22   Uhr 55. Lasse heißes Wasser nachlaufen, da Muskeln immer noch im Entspannungsmodus. Mir wird langsam kalt.
    23   Uhr 15. Muskeln immer noch auf Entspannungskurs.
    23   Uhr 35. Habe Kribbeln im rechten Bein, was bedeutet, dassMuskeln vom Entspannungsmodus direkt in den Schlafmodus übergegangen sind. Werde sie mit kaltem Wasser zum Aufwachen zwingen.
    23   Uhr 55. Liege seit zwanzig Minuten in der eiskalten Wanne, aber Muskeln schlafen nach wie vor. Bin auch sehr müde, kann aber vor Kälte nicht einschlafen. Lasse wieder heißes Wasser zulaufen.
    2   Uhr 32. Schrecke hoch, weil mein Handy klingelt. Springe aus der Wanne und renne ins Wohnzimmer. Muskeln verlassen mich etwa in Höhe der Badezimmertür. Knalle auf den Boden, robbe Richtung Sofa, wo mein Handy liegt, und decke mich mit herumliegendem Wintermantel zu. Jens ist dran. Er lallt schon etwas und will wissen, ob ich noch ins Astra Eck komme, um mit ihm und seinen Kumpels Dart zu spielen. Ich erinnere ihn daran, dass ich morgen eine Tannenbaumschlagen-Verabredung habe, zu der ich fit und ausgeruht erscheinen möchte. Er nennt mich Spießer, was ich bei Gelegenheit auszudiskutieren gedenke. Dann legen wir auf. Erschrecke, als ich einen Blick auf meine Hände werfe: Sie sehen aus, als hätte ich die letzten vier Stunden in Salzsäure gebadet.
     
    10.   Dezember, Sonntag, 2.   Advent
     
    10   Uhr 35. Werde vom Handyklingeln geweckt. Lena ist dran und will wissen, wo ich bleibe. Schaue panisch auf die Uhr und stelle fest, dass ich bereits vor einer halben Stunde bei ihr sein wollte. Liege dummerweise immer noch nackt und mit Schrumpelfingern unter meinem Wintermantel.
    18   Uhr 35. Hatte mir Tannenbaumschlagen nicht nur romantischer, sondern vor allem unkomplizierter vorgestellt. Undungefährlicher. Liege mit verstauchtem Knöchel, blauem Auge und aufkommender Erkältung bei Lena auf der Couch und kann mich nicht entscheiden, welchen Knochen ich Sabber-Leif als Erstes brechen werde, falls ich mich je wieder erhole.
    Aber der Reihe nach: Traf gegen 11   Uhr 20 mit meinem Mini bei Lena ein, um sie abzuholen. Trotz Verspätung war sie überaus verständnisvoll, was vielleicht damit zusammenhängen könnte, dass ich ihr erzählt habe, Verspätung läge an spontanem Besuch meiner Familie (Mutter, Vater, Bruder). Hätte alle Schlafplätze für die Nacht abgetreten, sodass ich selbst in der Badewanne schlafen musste (was ja nicht wirklich gelogen war) und deswegen heute Morgen schlecht hochkam. Lena schlug daraufhin sogar vor, Tannenbaumschlagen abzusagen, damit ich bei meiner Familie sein kann. Sooo süß! Habe natürlich abgelehnt. Meine Familie sei nur auf der Durchreise bei mir gewesen (wollte eigentlich nach Holland, wo eine entfernte Tante lebt, die Hilfe beim Umzug benötigt).
    Auf der Autobahn in Richtung Lüneburger Heide bekam Lena plötzlich glasige Augen. «Hach, dieser Familienzusammenhalt, gerade jetzt, in der dunklen Jahreszeit – das ist einfach etwas ganz Wunderbares! Nur, äh   … heißt das   … du wirst an Heiligabend auch nach Holland fahren?»
    Sooo süß! Klang, als hätte sie Angst um unser gemeinsames Fest.
    «Nein, nein, natürlich nicht!»
    «Aber wollt ihr denn das Weihnachtsfest nicht mit der gesamten Familie begehen?»
    «Ach so, nein. Meine Eltern kommen bereits Ende der Woche zurück aus Holland und verbringen Weihnachten zu Hause. Also   … äh   … im Sauerland.»
    «Im Sauerland?? Ach so. Das heißt dann, dass du Heiligabendins Sauerland fährst?» Hätte schwören können, einen Anflug von Panik in Lenas Augen

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