Lustnächte
Kirche wieder auf. Im elften und zwölften Jahrhundert wurde sie im romanischen Stil ausgebaut. Man kann auch danach noch ein paar größere Bauperioden erkennen.“
Elegant schwang er sich über eine halbhohe Mauer.
„Das hier war der Chor der ehemaligen Abteikirche. In seiner Bausubstanz kannst du noch Überreste aus karolingischer Zeit …Béatrice?“
Wo blieb sie denn?
Beatrix versuchte, ihm einigermaßen würdevoll in ihrem kurzen Rock über das Hindernis zu folgen.
„Kannst du mir vielleicht mal helfen?“
Statt der Aufforderung nachzukommen, vergrub er die Hände in den Hosentaschen und grinste zu ihr hinüber.
„Ich dachte, seit ihr Frauen die Hosen anhabt, braucht ihr keine männliche Hilfestellung mehr.“
„Das hier ist aber ein Rock und darüber hinaus war ich immer der Meinung, dass wir uns mit der ganzen Emanzipation eher in die Nesseln gesetzt haben, als dass wir je viel damit gewinnen könnten.“
„Ach! Ist das so? Ich helfe selbstverständlich gern, wenn der Preis stimmt.“
„Ich bin heute nicht zum Feilschen aufgelegt“, zischte sie und sprang von der Mauer. Prompt schürfte sie sich das Knie auf.
„Wenn du weiterhin so stur bist, wirst du irgendwann mit Narben übersät sein.“
„Und das ist dann ganz allein deine Schuld.“
„Natürlich. Nur aus diesem Grund habe ich meinen Gartenzaun genau dort aufgebaut, wo du entlangfahren wolltest.“
Beatrix schnaubte. Ein Laut, dem leicht ein Temperamentsausbruch folgen konnte. Besser, er erstickte ihn im Keim. Sie schien wenig Verständnis für solche Scherze aufzubringen.
„Komm her, kleine Katze. Zieh deine Krallen wieder ein.“
Ehe sie sich versah, hatte er sie an seine Brust gedrückt. Und an noch etwas anderes weiter unten. Aufreizend langsam streichelte er mit seiner Nase an ihrem Hals entlang.
„Wieder Frieden?“, säuselte er in ihr Ohr.
Beatrix fühlte sehr zu ihrem Leidwesen, dass es ihr heiß die Wirbelsäule entlanglief. Oh nein. So billig sollte er nicht davonkommen. Sie holte tief Luft, um sich über seine Diskriminierung zu beklagen. Nur kam sie nicht zu Wort. Pierre hatte ihre Lippen bereits mit seinen verschlossen und küsste sie zärtlich. Ihr Missmut verflog fast augenblicklich. Zumindest vorübergehend, denn wenig später im Museum bescherte Pierre ihr neuen Ärger. Anhand der Ausstellungstücke hielt er ihr einen fachmännischen Vortrag über die damaligen Mönche und ihr keltisches Regelwerk. Als sie sich in dem abgedunkelten Raum über eine Glasvitrine beugte, um einige alte Handschriften zu betrachten, fühlte sie plötzlich seine Hand unter ihrem Rock. Für einen eventuellen Betrachter musste es aussehen,als lehnte er sich nur über sie, um ebenfalls die Auslagen zu betrachten. Weit gefehlt. Seine Aufmerksamkeit galt ganz etwas anderem. Gehetzt sah sie sich um. Zum Glück war der Raum menschenleer und sie beschloss spontan, einfach zu genießen, was ihr gerade geboten wurde. Es war so herrlich … unzüchtig. Ja, das war wohl der passende Ausdruck. Quälend langsam schob Pierre seine Hand weiter nach oben, während sie angelegentlich die alten Schriften unter dem Glas betrachtete, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Mit seinem Knie drängte er ihre Beine leicht auseinander, um seiner suchenden Hand mehr Platz zu verschaffen. Seine Finger schoben ihren Slip zur Seite, fanden ihre Perle, umrundeten sie und zogen sich ganz, ganz langsam zwischen ihren Schamlippen hindurch weiter nach hinten. Als sein Daumen ihren Anus zu massieren begann, stöhnte sie leise auf.
„Psst“, raunte Pierre ihr ins Ohr, und als sie die Augen öffnete, sah sie entsetzt den alten Mann im schwarzen Habit auf sich zukommen. In Panik versuchte sie, ihren Rocksaum nach unten zu ziehen. Pierre machte keinerlei Anstalten, seine Hand wegzuziehen von dort, wo sie war. Im Gegenteil. Er streichelte sie einfach weiter als wäre nichts.
„Hör sofort auf“, zischte sie.
„Er kann nichts sehen hinter der Vitrine“, flüsterte er ihr unverschämt ins Ohr und seine Hand fuhr fort, sie zu liebkosen.
„Oh, Monsieur LeBreton. Welche Freude, Sie zu sehen.“
Sie wurde fast ohnmächtig vor Scham. Der Mönch kam näher.
„Und Sie haben noch jemand mitgebracht, wie ich sehe.“
„Guten Tag, Vater Abt. Darf ich Euch meinen Gast Mademoiselle Greifenberg vorstellen? Sie interessiert sich sehr für die Geschichte Eures Klosters.“
Pierre stand ganz dicht hinter ihr. Seine Linke lag locker auf der Vitrine, direkt neben Beatrix’ zu
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