Lustnächte
als willig gab sie sich Pierres Berührungen hin. Alle ihre Emotionen konzentrierten sich auf die eine Stelle zwischen ihren Beinen. Ihre Bewegungen wurden heftiger, zumindest so weit, wie es Pierres fester Griff zuließ. Die Spannung baute sich immer weiter auf. Beatrix bäumte sich auf, ihre Muskeln verkrampften und rücksichtslos schrie sie ihre Lust hinaus, als sie kam.
Pierre ließ ihr ein paar Minuten, um zu entspannen. Erst dann gab er sie frei.
„Oh, mein Gott“, flüsterte sie. Langsam kam sie in die Wirklichkeit zurück. Was hatte sie da gemacht? Sie rutschte wie benommen von der Vitrine hinunter und trat die Flucht an.
„Willst du etwa schamlos ohne Unterhose durch das Kloster rennen“, fragte Pierre anzüglich, als sie etwas wacklig auf den Beinen dem Ausgang zustrebte. „Ein Luftzug reicht diesem dünnen Röckchen und die Mönche können Paris bei Nacht sehen.“
„Ich fürchte, mein Slip hat diesen gemeinen Übergriff nicht überlebt“, erwiderte sie noch immer atemlos und stapfte hinaus. Sein ausgesprochen zufriedenes Grinsen sah sie nicht.
Als er ihr wenig später in den Ruinen den Platz zeigte, an dem das Pergament verborgen gewesen war, tat Pierre wieder ganz wie ein geschäftsmäßiger Fremdenführer. Fakten, Daten, Zahlen. Als sei nicht das Geringste gewesen. Ihre Wangen glühten noch immer vor Scham. Wie hatte sie sich nur derart gehen lassen können? Nicht auszudenken, wenn jemand sie erwischt hätte. Aber gefallen hatte es ihr trotzdem, was ihr noch peinlicher war als die Sache selbst. Pierre erläuterte gerade die Pläne, die er für die Mönche anfertigte.
„Und warum sind die frommen Brüder gerade auf so jemand wie dich verfallen?“, fragte sie, noch immer einen Hauch von Ärger in der Stimme. Es war ganz allein seine Schuld, dass sie so durcheinander war. Wie hatte er das nur tun können. Aber was noch viel schlimmer war: Allein bei dem Gedanken daran wurde sie schon wieder nass. Energisch kämpfte sie dagegen an. Bevor sie noch hier im Freien … Aber das würde diesem Kerl vermutlich auch nichts ausmachen.
„Weil so jemand wie ich auch ein herausragender Architekt ist“, antwortete Pierre. „Und weil dieser angesehene Architekt ganz nebenbei noch die Geschichte dieses Landstriches genau kennt. Und nicht zuletzt deshalb, weil dieser liebenswerte Kerl den sparsamen Brüdern ein so günstiges Angebot gemacht hat, das sie wirklich nicht ablehnen konnten.“
Was für eine schamlose Angeberei.
„Du wusstest, dass es hier etwas zu finden gab. Hab ich recht? Du hast danach gesucht.“
Sie kämpfte noch immer heldenhaft gegen Geilheit und Scham. Wie konnte Pierre sich nur so wunderbar unter Kontrolle haben? Jahrelange Übung, entschied sie bissig. Der Kerl war ein Weiberheld.
„Falsch! Es war reiner Zufall. Ich wollte den Auftrag schlicht haben, weil die Arbeit mich gereizt hat. Es ist tausendmal interessanter, als beispielsweise einen blöden Supermarkt zu planen.“
Bei diesen Worten zog Pierre einen ehrlichen Gesichtsausdruck auf und sie glaubte ihm.
„Ich denke, wir sollten langsam zurückfahren. Wir könnten bequem unterwegs etwas essen. Ich kenne ein prima Restaurant in der Nähe.“
„Und was wird aus meiner Gemüsesuppe?“
„Wir könnten sie morgen aufwärmen“, schlug Pierre vor. „Oder übermorgen. Oder überübermorgen.“
Es war nicht zu überhören, was er von ihrer Kochkunst hielt.Aber nach diesem Nachmittag brauchst du dich keinen Hoffnungen irgendwelcher Art mehr hinzugeben, dachte sie kriegerisch.
„Darf ich dir Jean-Luc vorstellen?“
Pierre deutete mit dem Daumen auf einen ausgesprochen gut aussehenden Mittdreißiger hinter sich. Er war fast ebenso groß wie er, aber wesentlich drahtiger. Sein schulterlanges Haar trug er lässig im Nacken zu einem Zopf zusammengebunden.
Jean-Luc, das ist Béatrice.“
Sein Freund hatte sie schon umarmt und gab ihr die in der Bretagne üblichen drei Küsschen auf die Wangen. Bloß keine Formalitäten. So kannte man Jean-Luc. Er schien auch keineswegs etwas daran zu finden, dass es mit Beatrix nun einen weiteren Mitwisser um das Pergament gab. Im Gegenteil. Er zeigte sich beeindruckt von ihrem Fachwissen und würdigte ihr wirklich gutes Latein. Er zeigte ihr die Übersetzung und diskutierte mit ihr die Möglichkeiten, die sich daraus ergaben. Dabei scherzte er aufgeräumt und an Pierre begann die Eifersucht zu nagen. Ein Gefühl, das er bisher nur aus zweiter Hand kannte. Was Jean Luc abzog, war genau
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