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Lustnächte

Lustnächte

Titel: Lustnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara DuMont
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Boudet war aber nicht etwa ein reicher Mann, sondern der Priester des Nachbarortes Rennes-les-Bains. Nun fragt man sich natürlich, woher er so viel Geld hatte. Und vor allem, warum er es an diese beiden Männer überwies.“
    „Wie de Sède es in seinem Buch angedeutet hat.“
    „So ist es. Und das hier ist der eindeutige Beweis.“
    Jean-Luc wedelte mit einer alten Akte in der Luft.
    „Könnte es also sein, dass Abbé Saunière überhaupt keinen Schatz gefunden hat? Dass diese Beträge vielleicht Schweigegeld waren. Aber wofür?“
    Pierre schlang seine Arme noch ein bisschen fester um Beatrix.
    „Sein Amtskollege könnte den Schatz gefunden haben. Saunière und der Bischof kamen dahinter und ließen sich für ihr Schweigenbezahlen.“
    „Es gäbe noch eine dritte Möglichkeit“, warf Beatrix ein.
    „Was denkst du?“
    „Wenn es sich nicht um einen materiellen Schatz handelte, sondern eher um eine Art Geheimnis, dann gibt es auch immer gewisse Gruppierungen, die wollen, dass es ein Geheimnis bleibt. Diese drei Geistlichen könnten etwas gewusst haben, was jemand anderem viel Geld wert war. Zum Beispiel der Kirche“, antwortete sie.
    „Du hast recht. Boudet könnte das Geld vom Vatikan erhalten haben, um es zu verteilen.“
    Pierre war der Ansicht, dass Jean-Luc sie jetzt lange genug aufgehalten hatte.
    „Ich denke, wir kommen weiter, wenn wir diesen drei Personen an Ort und Stelle nachspüren. Irgendetwas muss ja über sie in Erfahrung zu bringen sein. Packen wir’s an.“
    Er schob Beatrix nachdrücklich zum Wagen und hielt ihr die Beifahrertür auf.
    „Soll ich mitkommen?“, fragte Jean-Luc. Pierre fühlte, wie sich die Haare in seinem Genick sträubten.
    „Ich denke, es ist sinnvoller, wir teilen die Arbeit auf. Béatrice und ich kümmern uns um die Grabplatte, wie wir es vorhatten, und versuchen vor Ort etwas über diese Priester herauszufinden, während du nach den beiden fehlenden Pergamenten forschen solltest. Wenn du Neuigkeiten hast, ruf mich an oder schick mir eine SMS. Okay?“
    Damit sollte er erst einmal eine Weile beschäftigt sein.
    Die Fahrt Richtung Süden verlief in angeregter Unterhaltung. Kein Wort über seine völlig überzogene Aktion von letzter Nacht. Mit einem Mal wurde Beatrix schweigsam und blieb es auch eine ganze Weile. Sie saß einfach nur da und starrte auf die Straße, die sich Kilometer um Kilometer in Richtung Süden abspulte.
    Pierre nutzte die Zeit, um schlüpfrigen Gedanken nachzuhängen und sich den Abend mit Beatrix in den schillerndsten Farben auszumalen.
    „Pierre?“
    „Hm?“
    „Was wäre, wenn Papst Clemens den Templerschatz tatsächlich an sich gebracht, ihn aber nicht der Kirche überlassen hat?“
    „Glaubst du, der Kerl hat alles allein durchgebracht?“
    „Eher nicht. Das wäre zu auffällig gewesen. Damals wie heute hatte der Papst keinen persönlichen Besitz. Was ihm gehörte, gehörte automatisch der Kirche und umgekehrt. Aber sieh mal. Er warder Sohn einer Blanchefort und einem Blanchefort wurde der Schatz von de Molay anvertraut. Er sollte ihn verbergen an dem für diesen Fall vorgesehenen Ort. Wenn Papst Clemens diesen Ort kannte, musste er nichts tun, außer zu warten, bis er dorthin gebracht worden war. Und anschließend brachte er de Molay mithilfe des Königs in die Bastille. Ich bin sicher, dass nicht viele von diesem Versteck wussten. Wahrscheinlich nicht einmal alle Blancheforts.“
    „Schon möglich.“
    Erst einmal ein nettes Zimmer finden, dann ein anständiges Restaurant, ein oder zwei Fläschchen „Château Grand-Pontet Saint Emilion“ und danach …
    „Ich glaube, dass dieser Ort in oder um Château Blanchefort gelegen haben muss. Eher innerhalb der Burgmauern. Kennst du das Schloss?“
    Unmöglich, eine vernünftige Planung für den Abend zusammenzubekommen. Beatrix erwartete Antworten.
    „Es liegt ein paar Kilometer östlich von Rennes-le-Château. Wenn ich es recht in Erinnerung habe, ist nur wenig davon erhalten. Ein paar Mauern und die Fundamente eines Turmes auf einer Felsspitze.“
    „Warst du schon einmal dort“, fragte Beatrix neugierig.
    „Ja, ist aber schon eine Weile her.“
    „Dann kennst du das Terrain?“
    „Na ja“, gab Pierre widerwillig zu. „Es war eine jener Exkursionen, die man während eines Architekturstudiums durchziehen muss. Ich erinnere mich mehr an Kälte, Matsch und durchzechte Nächte in diesem Zusammenhang.“
    „Waren auch Frauen dabei?“ Beatrix legte den Kopf schief und grinste

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