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Lustnächte

Lustnächte

Titel: Lustnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara DuMont
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gemacht haben.“
    „Wenn diese Pergamente, beziffern wir sie einfach mit drei und vier, sich als ebenso uninteressant herausstellen, kann ich mir nicht vorstellen, was Saunière sonst gefunden haben soll, das von solch immenser Wichtigkeit gewesen sein könnte“, fuhr sie fort.
    „Denk mal an die Münzen, die er unter der Grabplatte gefunden hat“, half er ihr weiter.
    „Schon“, erwiderte sie nachdenklich. „Aber sie können kaum so viel wert gewesen sein, dass er damit die Kirche in diesem Umfang renovieren konnte. Und dann noch all die anderen Dinge, die er bezahlte. Er muss etwas gefunden haben, das sehr viel wertvoller war.“
    „Wie allgemein angenommen wird, hat Bigou, der Beichtvater von Marie de Nègre d’Hautpoul, die Münzen dort versteckt. Sie war eine Blanchefort. Sie könnte also durchaus von diesem Schatz gewusst haben. Vielleicht war genau das das Geheimnis, das sie ihm auf ihrem Sterbebett anvertraut haben soll. Er könnte durchaus zusammen mit den Münzen ein Dokument versteckt haben, worauf es notiert war. Irgendetwas in der Art. Saunière muss diese Dokumente gefunden haben. Und es könnte sein, dass es jemanden gab, der sein Schweigen gekauft hat.“
    „Zumindest muss es jemand sein, der es sich leisten konnte, hohe Summen über lange Zeit zu zahlen. Und jemand, der die Möglichkeit hatte, unliebsame Mitwisser wie die anderen Pfarrer aus dem Weg zu räumen. Mir drängt sich immer wieder die Kirche auf.“
    Pierre hatte seinen Kopf auf ihre Schulter gelegt. Sie roch wirklich verdammt gut.
    „Bis hierher sind wir ganz einer Meinung“, flüsterte er ihr ins Ohr und Beatrix lief ein Schauer über den Rücken.
    Ihre Aufmerksamkeit entfernte sich gefährlich weit vom Thema. Wieso zog dieser Mann sie bloß so sehr in seinen Bann? Er log. Und das konnte sie überhaupt nicht leiden. Überhaupt brachte er sie ständig zur Weißglut. Als ob er es mit Absicht machte. Und dann war er wieder so zärtlich. So verdammt anschmiegsam. Und ihr Körper reagierte darauf, lange bevor ihr Verstand wusste, was überhaupt passierte. Die Kontrolle zu verlieren ärgerte sie am meisten. Sie würde zu einem anderen Zeitpunkt darüber nachdenken müssen, denn Pierre fragte gerade in seiner direkten Art, ob sie den Faden verloren habe. Er wusste offenbar ziemlich genau, was er tat. Und lästigerweise auch genau, wie es wirkte.
    „Keineswegs.“
    „Gut, dann fahr fort.“
    Wo war sie nur stehen geblieben? Ah ja.
    „So geheim kann die Sache nicht gewesen sein. Einige von Saunières Kollegen scheinen Wind davon bekommen zu haben, was ihnen nach Aussagen des Wirtes schlecht bekommen ist. Doch warum wurden diese Priester ermordet? Man hätte sie ebenfalls mit Geld abfinden können. Ließen sie sich nicht kaufen? Warum wurde in keinem der Fälle ein Täter gefasst? Und was war mit diesem Verkehrsunfall Jahrzehnte später, bei dem Noel Corbu starb? Steht er wirklich noch in einem Zusammenhang? Hatte er etwas entdeckt? Oder wurde es später nur dazugedichtet, weil es so hübsch zu allem passte? War es tatsächlich ein Unfall? Oder ein Mord?“
    „Ich gebe zu“, murmelte er in ihr Haar, „dass Corbus Unfall manchen Leuten gut in den Kram passte. Diese Schlitzohren hatten eindeutig den Wunsch, Rennes-le-Château zu mehr Touristen zu verhelfen. Etwas, wovon alle profitierten. Ohne diese Story von einem Geheimnis und einem Schatz wäre der Ort noch immer ein verschlafenes Nest, das man kaum auf einer Landkarte finden könnte.“
    „Stimmt. De Sède und Plantard zum Beispiel haben ja auch später angedeutet, dass das so war.“
    „Ohne Zweifel um die Sache interessanter zu machen.“
    „Aber wie auch immer. Wir können nicht umhin, zuzugeben, dass Saunière zu Geld gekommen ist. Und gewiss nicht, indem er Seelenmessen gelesen hat, wie Madame Junot behauptet.“
    „Auch darüber bin ich mit dir einer Meinung, Liebes.“
    Beatrix spürte, dass Pierres Gedanken sich ebenfalls vom Thema zu lösen drohten. Nicht, dass sie etwas einzuwenden gehabt hätte. Doch nicht gerade jetzt. Sie würde nicht wieder den Faden verlieren. Und daran war er selbst schuld.
    „Kommen wir zu Saunières Haushälterin, Marie Dénarnaud.“
    Sie ließ ihn merken, dass sie sich mit keinem anderen Thema beschäftigen würde.
    „Nach Saunières Tod erbt sie alles, was ihr nicht sowieso schon gehörte. Grundstücke und Häuser sind zu diesem Zeitpunkt bereits auf ihren Namen im Grundbuch eingetragen. Warum? Wollte der Pfarrer seine langjährige

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