Lustnebel
Faszination. Er zog an ihrem Haar, zwang sie, sich über seine Lippen zu beugen, und küsste sie wild. Ihr Busen presste sich an seinen schweißglänzenden Oberkörper, und sie spürte seinen pochenden Herzschlag. Chaytons Hände lösten sich von ihrem Haar und wanderten in ihren Nacken. Seine Nägel kratzen über ihre Haut und animierten sie, tiefer in seinen Mund einzudringen. Seine Zunge erwiderte ihren Vorstoß leidenschaftlich und wilder als je zuvor.
Sie hob ihren Unterleib, entzog sich ihm, bis nur noch seine Eichel zwischen ihren Venuslippen ruhte. Sie beobachtete ihn, bemerkte, wie das Begehren in ihm wühlte. So langsam, wie es ihr möglich war, ließ sie sich auf ihn sinken. Nahm ihn in seiner ganzen, prachtvollen Länge in sich auf. Ein wohliges Raunen entrang sich ihrer Kehle. Sie ritt ihn auf diese gemächliche, verschlingende Art, bis sie in seinen Augen den Moment erkannte, in dem sein Orgasmus ihn überkam. Sie vollführte kleine, kreisende Bewegungen, spannte ihre Vaginalmuskeln an und massierte ihn, reizte ihn, bis sein heiserer Lustschrei, die Art, wie er sie fixierte, verrieten, dass er seinen Höhepunkt erreichte. Er zog abermals an ihrem Haar, ohne sie aus den Augen zu lassen, und sein heißes Sperma schoss in sie im selben Moment, als sie von einem Orgasmus überrollt wurde. In Wellen durchzuckte sie die Erlösung, und als sie wieder zu Atem kam, nahm sie Chaytons Gesicht zwischen ihre Hände und küsste ihn zärtlich. Sie fühlte sein Zittern, entzog sich ihm und blickte ihn an.
In seinen bernsteinfarbenen Augen schienen dunkle Kristallsplitter zu tanzen. Rowena versank für eine gefühlte Ewigkeit in seinen Augen. Tief in ihr entstand ein warmes Gefühl, und in ihrem Bauch tanzten unzählige Schmetterlinge umher. Noch immer empfand sie tiefe Verbundenheit und musterte Chayton stumm. So wie er sie.
Es war ein Augenblick vollkommener Übereinstimmung, obwohl kein Wort zwischen ihnen gewechselt wurde. Sie berührten einander, nicht mit den Körpern, sondern mit der Seele. Sie ließ sich in seinen Blick fallen, umgarnen von den Empfindungen, die ihr seine Musterung versprach. Sie senkte ihre Hände langsam.
Noch immer beobachteten sie einander. Keiner der beiden wollte die körperliche Vereinigung abbrechen, keiner diesen magischen Moment stören.
Zum ersten Mal fiel Rowena auf, welch lange schwarze Wimpern Chayton besaß. Auf der linken Wange befand sich eine winzige Narbe wie von einem Mückenstich.
„Sosehr ich es auch genieße, so eng umschlungen mit dir hier zu sitzen, wir können nicht den ganzen Tag auf diese Art verbringen“, meinte Chayton mit einem Schmunzeln.
Rowena lachte. „Nein, können wir nicht“, bestätigte sie.
Er hob sie hoch. Sie stand wacklig vor ihm und bemerkte zum ersten Mal seit Längerem, wie groß und kräftig er war. In jedem Fall ihr und jeder anderen Frau körperlich überlegen, und doch war er zu einer Zärtlichkeit fähig, die Rowenas Herz zum Überfließen brachte.
Er umfasste ihre Hüften, als wollte er sichergehen, dass sie nicht stürzte.
„Du wirst mir doch nicht ohnmächtig werden wollen?“
Rowena schüttelte den Kopf, noch erfüllt vom Summen und Vibrieren, das als Nachhall ihres Liebesspiels durch ihren Körper rauschte. In diesem Moment genoss sie jede einzelne Empfindung, die in ihr herrschte. Ihre feuchten Schenkel, die Trägheit ihrer Glieder gemischt mit der vollkommenen Befriedigung.
Chayton löste seinen Griff und erhob sich. Er half Rowena, sich anzukleiden und grinste bedauernd, als sie die zerschnittenen Korsettbänder betrachtete.
Sie faltete das Korsett und legte es auf das Bett, ehe sie in ihre Röcke schlüpfte.
„Weshalb hast du dieses Zelt errichtet? Ist dir das Herrenhaus so zuwider?“, erkundigte sie sich.
Chayton knöpfte ihr Oberteil zu und forderte sie mit leichtem Druck auf, sich herumzudrehen, damit er die Bänder auf der Rückseite schließen konnte.
„Mein Volk lebt in Tipis. Ich ertrage feste Mauern nur begrenzte Zeit. Sie rauben mir den Atem und sperren den Großen Geist aus“, erläuterte er.
„Den Großen Geist?“ Rowena drehte sich um und sah Chayton neugierig an.
„Gott“, erklärte er.
„Ich hielt dich nicht für religiös“, gestand sie zögernd.
Er zuckte mit den Schultern. „Es ist keine Religion, es ist unsere Art zu leben.“
Rowena setzte sich auf das Bett. Sie war fasziniert. Sie wusste nichts über die Wilden in Amerika. Doch mit einem Mal schien es, als gäbe es vieles, was man
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