Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)
Nein, die einzige Zuflucht, die ihm einfiel, war das Angel’s Resort in London, der Club, der immer noch von seinen Freunden Miles und Weston geführt wurde.
„Wir reisen heute noch nach London. Dort ist deine Versorgung auch besser gewährleistet als in dieser Stadt. Zwei Vampire würden hier irgendwann auffallen“, verkündete Jason Dawn dem verdutzten Freund entschlossen. Im Hinterhof der Schlachterei warteten ein paar eingepferchte Schafe auf den Bolzenschuss, sobald die Produktion gegen neun Uhr morgens beginnen würde. Sie beide konnten die Tiere von dieser Warterei erlösen.
Nachdem sie sich gestärkt hatten, machten sie sich auf den Weg in die britische Hauptstadt.
Weston und Miles waren dabei, die Bar aufzuräumen, bevor die ersten Getränkelieferanten kamen. Sie staunten nicht schlecht, als sie zu so früher Stunde Besuch von ihrem ehemaligen Sänger und einen unbekannten jungen Vampir erhielten. Miles nahm Jason freundschaftlich in den Arm und klopfte ihm auf die Schulter.
„Schön, dass du wieder da bist. Ich hoffe, es geht dir gut?“
Jason nickte, wirkte aber dennoch besorgt. Miles rümpfte die Nase „Ein Bad würde euch beiden allerdings nicht schaden!“
Jason grinste. „Uns geht's gut, bis auf die Tatsache, dass wir das Auftauchen eines mächtigen Vampirs gespürt haben.“
„So?“
Wieder ein Nicken.
„Ja, ich weiß, wir Hybriden sind da echt rückständig“, schmunzelte Miles jetzt. „Setzt euch doch endlich.“
Neugierig blickte er von Jason zu Stuart. „Wer ist eigentlich dein neuer Freund?“
„Stuart Rutherford“, stellte sich der dunkelhaarige junge Mann jetzt vor. An seinem harten Akzent erkannte der Bassist sofort den schottischen Landsmann. Er reichte ihm die Hand. „Dann herzlich willkommen.“
„Danke“, lächelte Stuart freundlich.
„Kennt er die Regeln?“, fragte Miles dann Jason.
„Ich kenne sie“, antwortete Stuart statt seiner und blickte dem kräftigen Hybridenvampir fest in die Augen. Er wollte nicht mehr der zaghafte und schüchterne Junge sein, dem man nichts zutraute und, der er als Mensch gewesen war.
Weston brachte inzwischen einen der mit Blut gemischten Getränke, die man hier den untoten Gästen als Cocktail reichte.
„Stärkt euch erstmal und dann erzählt, was euch so plötzlich nach London führt“, meinte er dabei.
„Ich könnte mir denken, dass dein Portrait der Anlass war“, schmunzelte Miles, der durch Anna von der Suche nach Jason wusste.
Der junge Fürst bestätigte seine Vermutung. Er wirkte ernster als sonst, irgendwie noch melancholischer. Miles hatte Verständnis dafür. Schließlich waren in den letzten Jahren viele unschöne Dinge passiert, die jeden Sterblichen längst aus dem Gleichgewicht gebracht hätten. Ewiges Leben bedeutete eben auch ewiges Erinnern – eine der gravierenden Nachteile ihrer Existenz. Hatte er sich deshalb einen neuen Gefährten geschaffen? Miles gönnte seinem Freund einen Neuanfang, wunderte sich dennoch über die Wahl eines männlichen Begleiters, der zudem ganz offensichtlich eine starke Bindung zu Jason entwickelte, was diesem selbst vielleicht nicht einmal auffiel.
„Natürlich könnt ihr erstmal hierbleiben. Wir haben mehr als genug Platz über dem Club und die Gewölbe unterhalb bieten im Notfall ein hervorragendes Versteck, wie du weißt.“
Weston warf bei diesem Satz einen vielsagenden Blick zu Jason. Ja, dieser Club barg in seinem Keller ein Geheimnis, das sich die Kirche bereits für die Vernichtung der Vampire zunutze gemacht hatte. Auch wenn der Tötungsmechanismus längst entfernt worden war, so konnte man da unten locker ein paar Jahrzehnte verschlafen, wenn man als Vampir nicht gefunden werden wollte.
„Ich danke euch“, meinte Jason nur. „Allerdings löst das nicht das andere Problem.“
„Mit dem neuen Vampir?“
„Ich weiß nicht, woher er kommt, wer ihn geschaffen oder wieder erweckt hat oder ob Leander selbst seine Finger im Spiel hat.“
„Glaube ich nicht“, warf Miles ein und nahm einen Schluck des dunkelroten Getränkes zu sich. „Er und Ayleen führen ein ruhiges Leben in Italien. Warum sollte er plötzlich Vampire zum Leben erwecken?“
Ein Achselzucken war die Antwort.
Stuart hatte dem Gespräch interessiert zugehört. Er kannte nicht alle Fakten, nur das, was sein Erschaffer ihm aus seinem Leben erzählt hatte. Aber den Rest konnte er sich zusammen reimen.
„Aber wenn es dich beruhigt, werde ich mich erkundigen“, bot Miles an.
„Mach
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