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Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Titel: Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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verschwinden.
    „Abt Norbu, wir bitten Euch um eine private Unterredung. Es gibt viele Dinge, die Ihr in Eurer Weisheit vielleicht klären könnt, um unseren Geist zu erleuchten“, sagte er mit Hochachtung in der Stimme. Jason blickte ihn verwundert an. So geziert hätte er das wohl nie ausdrücken können.
    Norbu nickte gütig und winkte den beiden Männern, ihm zu folgen. Mit wieselflinken, kleinen Schritten führte er sie durch die verwinkelten, zugigen Gänge des alten Klosters, deren schöne Wandmalereien bereits verblassten. An einigen Stellen zeigte der Putz schon Beschädigungen. In den Gängen saßen mannshohe Buddhastatuen, die mit Orchideenkränzen geschmückt waren und vor denen in kupfernen Gefäßen Räucherstäbchen verglühten. Jason fragte sich innerlich, wie man an so einem unwirklichen Ort mit solcher Bescheidenheit leben und gleichzeitig so zufrieden sein konnte.
     
    †
     
    Zur gleichen Zeit in Glasgow, Schottland:
    Anna Welsch saß in ihrem kleinen Studentenzimmer nur eine Haltestelle von der Uni entfernt und betrachtete immer wieder das CD-Cover von Jasons Band. Ein Plakat von ihrer letzten Tour hing über ihrem Bett und durch die Musik war seine Stimme immer bei ihr. Sie wusste gar nicht mehr, wie oft sie diese CD in den letzten Tagen schon gespielt hatte. Ihr Lieblingstitel darauf hieß „Fairy of Avalon“, ein romantisch-rockiger Lovesong. Besonders die erste Strophe gefiel ihr richtig gut:
     
    Our love’s like silk and steel
    Soft and strong it will reveal
    Like Romeo and Juliet
    Your tenderness I won’t forget
    Let others say we are too young
    We will stay in Avalon
    Children of eternity
    Timeless emotions running free
     
    Ref.
    Come with me to Avalon
    And be my fairy all night long
    Let a fairytale come true
    A new life for me and you
    Keep my heart safe in your hands
    And let this story never end
     
    © MCK Verlag 2010
     
     
    Warum rief er sie seit ihrer Rückkehr an die Universität nicht ein einziges Mal an? Lag es wirklich daran, dass er als Vampir ganz anders dachte und fühlte als ein Mensch? Empfand er überhaupt etwas für sie? Die hübsche Deutsche war den Tränen nahe. Wenn sie mit ihrer Mutter in Hamburg telefonierte, tat sie immer so, als wäre alles in Ordnung und stellte Jason und sie als die besten Freunde dar. Dabei wünschte sie sich nichts sehnlicher als gerade das!
    Obwohl sich auf ihrem Schreibtisch die Lehrbücher stapelten, schweiften ihre Gedanken immer wieder zurück in dieses entzückende Landhaus, den blühenden Garten voller duftender englischer Rosen und die umliegenden sanften Hügel, in die sich zur Ferienzeit höchstens ab und zu mal ein Vogelkundler oder ein paar Wanderer verirrten.
    Moira, ihre schottische Freundin und Mitstudentin hatte sie letztes Wochenende in diesen romantischen Twilight-Film mitgeschleift, der gerade in den Kinos lief. Aber am liebsten wäre sie heulend wieder hinausgelaufen.  Was wussten diese Leute schon von echten Vampiren? Wenn sie nur einmal in Jasons dunkelbraune Augen gesehen hätten!
    Wieder liefen ihr die Tränen über die Wangen, als es an der Zimmertüre klopfte. Ihre Hauswirtin brachte wie jeden Tag die Post hoch in ihre Dachstube. Hastig wischte Anna sich die Tränen ab und öffnete. Natürlich sah Mrs. Johnson, dass sie geweint hatte.
    „Armes Kind, immer noch Liebeskummer?“, fragte sie rührend besorgt und blickte sie mitleidig an. Mitleid war das Letzte, was Anna jetzt gebrauchen konnte.
    Die Hauswirtin war eine kleine, rundliche Dame, die im Haus immer in einer geblümten Schürze herumlief und, die Anna schon im ersten Augenblick an  Miss Marple erinnert hatte. Mrs. Johnson, eine Witwe in den Sechzigern, kümmerte sich mit mütterlicher Fürsorge um die deutsche Studentin und kochte dazu noch hervorragend. Anna lächelte etwas verkrampft.
    „Es wird schon, Mrs. Johnson, danke. Und bitte machen Sie sich keine Mühe mit dem Abendessen. Ich habe heute keinen Appetit und bleibe lieber auf meinem Zimmer.“
    Damit nahm sie die paar Briefe aus ihrer Hand entgegen und schloss die Zimmertür hastig wieder. Im selben Augenblick bereute sie ihr doch etwas patziges Auftreten gegenüber der netten Wirtin. Ebenso hastig überflog sie die Absender der Post. Kein Brief von Jason dabei! Ihre Mutter hatte geschrieben, die Bücherei schickte ihre neue Jahreskarte und eine alte Bekannte aus Hamburg lud sie zu einem Klassentreffen in zwei Wochen ein. Erst wollte sie dankend ablehnen, aber dann überlegte sie es sich

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