Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

der menschlichen Grausamkeiten, aber da war da noch diese Sache mit dem Gleichgewicht. Selbst die Lamia hatten davon gesprochen.
    Di Maggio seufzte.
    „Nun, ich kann sie nicht dazu zwingen, in unsere Dienste zu treten, aber ich bitte Sie inständig, es sich zu überlegen. Ich weiß nicht genau, was Sie sind, aber ich spüre, dass in Ihnen auch eine menschliche Seele schlummert.“
    Zumindest damit lag der Bischof gar nicht so falsch. Die beiden Männer gingen zurück zum Portal und durch die verborgenen Gänge wieder hinauf in das Audienzzimmer des Bischofs. Inzwischen war Leander zu einem Entschluss gekommen. Er würde diese Aufgabe übernehmen, denn in seinen Händen war dieses Geheimnis allemal sicherer als in den Händen eines Sterblichen. Aber war der Vatikan dafür wirklich ein sicherer Hort auf die Dauer?
     
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    „Die Überraschungen nehmen wohl kein Ende“, murmelte Leander, als er bei seiner Rückkehr den aufgeregten Vampirfürsten in seinem Arbeitszimmer vorfand.
    „Das kannst du laut sagen, sieh her“, sagte Jason nur und drückte auf den ON-Knopf des DVD-Rekorders. Leander war erschüttert bei den Bildern, die ihm da gezeigt wurden. Ein unschuldiger Mensch war zwischen die Fronten geraten! Jason zeigte ihm auch den Drohbrief, den Annas Mutter erhalten hatte.
    „Die Burschen sind wirklich nicht ohne“, bemerkte Leander darauf und betrachtete den Freund von der Seite. Er hatte schon bei seinem Eintreten bemerkt, dass Jasons braune Augen von einem lebendigen Glanz erfüllt waren. Das war der Blick eines Jägers! Er wirkte außerdem geschmeidiger und kräftiger als sonst. Ein deutliches Zeichen für den Genuss frischen Blutes!
    „Hast du eine Ahnung, wo dieser Raum auf dem Video sich befinden könnte?“, fragte Jason jetzt.
    „Soviel ich bei den schlechten Aufnahmen erkennen konnte, muss es sich um einen alten Keller oder etwas Ähnliches handeln. Aber die Geräte dort sind modernste Technik. So etwas findet man sonst nur in Krankenhäusern.“
    Jason ging ein Licht auf.
    „Verdammt! Ich muss diese Alexa finden. Mrs. Johnson hat gesagt, sie wäre angehende Ärztin und Anna war mit ihr unterwegs. Ich könnte wetten, das einer dieser neuen Meister weiblich ist!“, fluchte Jason laut und lief aus dem Raum.
    Vergessen war der Vorsatz, den Halbengel auf die Suche mitzunehmen.
    „Wo willst du hin, verdammt noch mal?“, rief ihm Leander hinter her.
    Aber da war sein Freund nur noch ein schattenhaftes Wesen. Jason war in durch das frische Blut der Zigeunerin in Bestform und nur noch schwer zu bremsen in seinem Eifer. Andererseits sah Leander ein, dass dieses arme Mädchen gerettet werden musste und keine Zeit zu verlieren war. Dennoch kam es ihm so vor, als würde Jason ihn zum Zuschauer degradieren.
    Soviel zum Thema intelligente Vampire schaffen, dachte er grimmig. Hoffentlich sind die dir nicht über, mein Junge.
    Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass die Atlantisvampire erneut eingreifen würden, wenn Jason seinen neuen Widersachern gegenüber stand. Der Halbengel hatte das ungute Gefühl, dass durch Jasons Alleingang in Amsterdam seine Pläne durcheinander geraten waren.
     
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    Lacroix lehnte sich in seinem Lehrerbüro zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und betrachtete eine Fliege an der Decke. Wenn alles nach Plan lief, war dieser Jason erstmal eine ganze Zeit beschäftigt. In der Zwischenzeit wäre seine Wahl als Bürgermeister von Le Havre gelaufen und in weniger als zwölf Stunden würde er diese schöne, ahnungslose Stadt regieren. Er grinste, weil ihn gerade einer seiner Gedanken besonders amüsierte: Er würde die Bürger mental zu häufigeren Blutspenden veranlassen können und vielleicht sogar eine eigene Hilfsorganisation gründen, die ihn und Alexa vortrefflich versorgen konnte.
    Später könnte man diesen Plan auf das gesamte Land, ja, den gesamten Kontinent ausdehnen und so ein Monopol schaffen, das sogar diese lästigen Hybriden mit versorgen sollte. Das wiederum würde ihnen Beiden zu Ansehen und Wohlstand verhelfen. Wer von diesen dekadenten Vampiren brauchte dann noch einen Fürsten wie Jason Dawn? Sie würden ihm gehorchen, denn er würde sie versorgen! Und das alles mit der freiwilligen Unterstützung der Menschen, ohne Todesopfer, ohne sich die Mühe machen zu müssen, die Leichen zu entsorgen. Offiziell würde er zur Tarnung das gesamte Gesundheitssystem reformieren. Der neue Vampirmeister lachte in sich hinein. Eine neue Überlegung tauchte in seinem