Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)
persönliches, du hast nur das Pech, einen gewissen Jason Dawn zu kennen“, erwiderte die Vampirin mitleidlos.
Ihr Verbündeter hatte sie heute Morgen noch über seine neueste Idee informiert. Ihre Pläne nahmen somit konkrete Formen an und sie durfte keinen Fehler machen, wenn Jason ihnen jetzt auf die Spur kam. Alexa hatte den Timer gleich nach der Aufnahme des Videos wieder abgestellt. Schließlich sollte ihr Faustpfand nicht zu früh den Tod finden! Jeden Morgen stellte sie ihn wieder für ein paar Stunden an. Eine grausame Quälerei und eine traumatische Erfahrung für Anna Welsch. Alexa betrachtete den kleinen Messbecher, der einige Milliliter von Annas Blut enthielt. Sie konnte ihrem inneren Drang nicht widerstehen und trank ihn mit einem Zug leer. Anna drehte angewidert den Kopf zur Seite. Dann schrie sie plötzlich auf.
Alexa fuhr zunächst erschrocken herum, bereit, anzugreifen, entspannte sich aber dann wieder. Aus den Schatten des Gewölbekellers, die nur von dem dämmrigen Licht aus dem Gitter über den Stufen unterbrochen wurden, löste sich die große Gestalt eines kräftigen, blonden Mannes mit eisblauen Augen, markanten Wangenknochen und bartlosem Gesicht. Der Fremde trat näher und warf einen seltsamen Blick auf das hilflose Mädchen vor ihm. Laurent lächelte und streichelte mit der rechten Hand ihre Wange, ihren Hals hinunter bis zu ihrem Dekollete, wo er begann, langsam die Bluse aufzuknöpfen. Anna zitterte, wollte fortlaufen, doch die Riemen hielten sie zurück.
„Genug!“, fachte Alexa ihn an und trat vor. „Was willst du überhaupt hier? Vertraust du mir etwa nicht?“
Aber der attraktive Vampir antwortete nicht. Stattdessen ging er jetzt auf die dunkelhaarige Frau zu, packte sie mit beiden Armen um die Taille und riss sie an seine breite Brust. Sie versuchte, sich zu wehren, aber da küsste er sie auch schon. Hemmungslos schob er dabei ihren Rock hoch und drängte sie ein paar Schritte zurück, bis die Ziegelmauer ihr Halt gab. Alexa hatte inzwischen ihren anfänglichen Widerstand aufgegeben und gab sich diesem unerwarteten Quickie in dem kalten Gemäuer ebenso zügellos hin. Anna wollte ihren Blick abwenden, aber irgendetwas bannte sie. Laurent schaute kurz zu ihr herüber und zwinkerte ihr zu: „Ich komme gleich zu dir.“
Nachdem er von Alexa abgelassen hatte, zog er seine Hose wieder hoch. Das Hemd trug er lose über dem nackten Oberkörper, denn Alexa hatte in ihrer Ekstase die Knopfreihe des Kleidungsstückes abgerissen.
Er schlenderte gelassen hinüber zu Anna, die ihn mit schreckgeweiteten Augen anstarrte, beugte sich hinunter und küsste sie gegen ihren Willen auf den Mund, während seine Hand unter ihre Bluse glitt. Anna spürte, wie sein mentaler Einfluss sie willenlos machte. Ihr Becken bewegte sich leicht. Ihre Freundin schaute interessiert zu
„Wenn Jason sie jetzt so sehen könnte“, kicherte Alexa.
„Ich hätte auch nichts gegen ein gemischtes Doppel“, meinte Lacroix mit einem anzüglichen Grinsen und ließ plötzlich von der Hilflosen ab. Er blickte auf seine Armbanduhr und richtete sich mit einem bedauernden Seufzer auf.
„Ich muss los. Sieh zu, dass du dem Kerl unser Angebot schmackhaft machst, vielleicht können wir diese kleine Konferenz bald fortsetzen!“ Er zwinkerte ihr zu, und mit einem letzten Blick auf Anna verschwand der Franzose wieder.
Die von Gestrüpp überwucherte Ruine war wirklich nur aus der Luft zu erkennen Jasons andere Gestalt landete auf einer der hohen Tannen. Scharfe Augen registrierten jede Bewegung. Der leichte Windzug in den Wipfeln, das Rascheln kleiner Tiere am Boden. Selbst eine Maus, die in den Ritzen der Mauern nach Futter suchte, entging ihm nicht. Hier an diesem Ort spürte er den fremden Vampir – oder seiner Meinung nach – Vampirin überdeutlich. Hier konnte der nächste Meister vernichtet werden! Er wartete. Aber es geschah rein gar nichts. Das nebelhafte Schauspiel, das er in Amsterdam erlebt hatte, blieb aus! Wo, zum Teufel, waren die Atlantisvampire? Jetzt fiel ihm ein, dass er sie seit dem Abenteuer in Holland nicht mehr gespürt hatte. Keinerlei Anzeichen von den Lamia!
Jason landete auf dem mit Gras und Tannennadeln bedeckten Waldboden und verwandelte sich in seine menschliche Gestalt zurück. Langsam und vorsichtig bewegte er sich um die zerstörten Grundmauern des früheren Klosters. Auf der einen Seite fand er eine verrostete Gittertüre, hinter der einige Stufen hinabführten. Was hatte
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