Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)
cleveren Hirn auf: Vielleicht würde dieser Jason ja sogar gemeinsame Sache mit ihnen machen, wenn er erst erführe, wie gut es ihm dann selbst gehen könnte?
Wieder lachte Laurent und diesmal so laut, dass draußen auf dem Gang ein paar vorübergehende Studenten sich gegenseitig verwundert anschauten und mit dem Finger an die Stirn tippten.
Derweil unterhielt sich Jason Dawn mit Alexa Peters’ Vorgesetztem. Der Oberarzt ließ sich nur ungern von lästigen Verehrern seiner hübschen Mitarbeiterin von der Arbeit abhalten und eilte durch die kahlen grauen Gänge der Charité, mit dem jungen Vampirfürsten im Schlepptau. Der verlor langsam die Geduld. Außerdem machte ihn die Umgebung unruhig. So ähnlich musste sich ein Löwe fühlen, der in ein Schlachthaus gesperrt wird.
„Verdammt noch mal, nun bleiben Sie doch mal stehen. Ich will doch nur wissen, wohin Alexa gereist ist.“
Professor Liebermann hielt für eine Minute inne und schaute den ungewöhnlich hübschen Mann vor ihm mit einem überheblichen Blick über den schmalen Rand seiner Brille an. Dieser Blick war berüchtigt bei seinen Angestellten.
„Hören Sie mal zu, junger Mann, es mir völlig wurscht, wohin meine Mitarbeiter in ihrem Urlaub verreisen. Ich frage nicht danach, verstanden? Ich habe hier Patienten zu versorgen und bei vielen geht es um Leben oder Tod.“
„Bei mir auch!“, Jasons Stimme klang zornig und seine Augen begannen, dieses innere Feuer zu entfesseln, welches ankündigte, dass seine vampirische Seite in Kürze zum Vorschein treten würde. Liebermann stockte, holte tief Luft und erwiderte: „Also schön, sie sagte mal im Scherz, sie wolle sich Draculas Heimat ansehen. Reicht Ihnen das?“
Der Professor wandte sich auf dem Absatz um und eilte weiter mit wehendem Kittel den Gang hinunter.
„Und ob mir das reicht“, murmelte Jason und drehte sich ebenfalls um.
Unterwegs schnappte er sich noch einen vollen Transfusionsbeutel mit A-Negativ, der auf einem der kleinen Rollwangen unbeaufsichtigt im Flur lag.
Wieder griff er zum Handy und informierte seine Hybridenfreunde, dass sie in Rumänien suchen musste. Weston kam dabei auf eine Idee.
„Eine Stadt, die mit Vlad Tepes zu tun hatte, war Kronstadt, und die heißt heute Braşov. Fängt mit B an“, schlug er vor.
„Okay, Jungs, wir treffen uns da in etwa einer Stunde“, gab Jason Anweisung und informierte noch kurz den Atlanter. Leander schüttelte den Kopf. Was war nur mit dem Jungen los? Soviel Temperament und Feuer zeigte der normalerweise nur bei Auftritten auf der Bühne.
Ob ihm doch etwas an dieser Anna lag?
Darum konnte der Halbengel sich in diesem Moment nicht kümmern. Ihn beschäftigten nach wie vor der Vorschlag des Bischofs und das riesige Gewölbe voller Urnen unter den prächtigen Gebäuden der Vatikanstadt.
†
Die frühere Gothicrockband traf sich auf dem Marktplatz der historischen Stadt. Jason gab ihnen hier die Anweisungen für ihre weitere Suche nach Anna Welsch.
„Weston, du klapperst die Hotels ab und fragst nach den beiden Frauen. Ich habe zwar keine Ahnung, wie diese Alexa aussieht, aber Anna kennt ihr alle und könnt sie beschreiben.“
Weston nickte zustimmend.
„Miles, du suchst nach leerstehenden Gebäuden, Kellern, Lagerräumen etcetera, und Shane wird sich mit der Umgebung beschäftigen, Klöster, Ruinen, eben alles, was als Versteck dienen könnte.“
„Und was ist mit dir?“, fragte der Gitarrist.
Jason grinste.
„Ich werde das Gleiche tun, nur aus einer anderen Perspektive.“
Die drei Musiker verstanden kein Wort, machten sich aber auf den Weg. Sie konnten keine Zeit mit Diskussionen verschwenden.
Jason selbst zog sich in einen abgelegenen Hinterhof zurück, wo ihn niemand beobachtete. Dort wechselte er erneut seine Gestalt wie zuvor in Amsterdam. Von oben hatte er einen ganz anderen Überblick über die Situation. Und er spürte die Anwesenheit eines mächtigen Vampirs in der Nähe, besser als jeder der Hybriden! Seine Sinne waren dermaßen geschärft seit er die schöne Sarah geliebt und getötet hatte, als wäre auch ihre mentale Kraft in ihn übergegangen.
Auch Alexa war Jasons Nähe nicht entgangen. Sie kümmerte sich zweimal täglich um ihre hilflose Freundin, brachte ihr Wasser und Essen, kontrollierte die Geräte und hielt sie am Leben, ohne sie zu sehr zu schwächen.
„Warum machst du das?“, hatte Anna sie gerade eben wieder einmal mit weinerlicher Stimme gefragt.
„Tut mir leid. Nichts
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