Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)
unseren Pakt besiegeln“, sagte Laurent.
Er nahm ein kleines Taschenmesser aus seiner Jacke und machte einen kleinen Schnitt an der Innenseite des Unterarmes. Das austretende Blut fing er in dem Wasserglas auf, wo es sich in Schlieren mit der Flüssigkeit vermengte. Er reichte das Glas zu Jason herüber.
„Trink!“, forderte er und ließ den jüngeren Vampir nicht aus den Augen. Jason nahm das Glas und – trank es in einem Zug aus. Das war zumindest so eine Art Nichtangriffspakt zwischen den beiden mächtigen Vampiren. Aber – und das war Jason nicht bewusst – es verstärkte auch seine eigene vampirische Seite auf eine höchst unangenehme Weise. Indirekt war dies Blut von seinem Blut!
„Ein Jahr!“, betonte Jason entschlossen, stellte das leere Glas ab und erhob sich vom Tisch. Er schaute abwechselnd von Alexa zu Laurent, die beide zu ihm aufsahen. Dann blieb sein Blick bei Laurent hängen.
„Und ich will Anna wohlbehalten morgen bei ihrer Mutter wissen!“, zischte er.
Dann ging er davon.
†
Am nächsten Morgen standen Alexa und Anna tatsächlich vor der Haustür ihrer Mutter. Martina Welsch blickte ungläubig auf ihre Tochter, die blass und müde aussah, während Alexa ein strahlendes falsches Lächeln wagte. Die Schwester des verstorbenen Kommissars fiel weinend ihrer Tochter um den Hals und bat die beiden jungen Frauen herein. Aufgeregt erzählte sie den beiden im Wohnzimmer von dem Video und der Erpressung.
Alexa beschwichtigte die Mutter. „Das muss einer dieser üblen Internet-Scherze gewesen sein. Bitte vergessen Sie diese Sache möglichst schnell. Anna und ich haben einen schönen Kurzurlaub verlebt, das ist alles. Sie hat nur vergessen, sich bei all dem Trubel bei Ihnen zu melden. So ist es doch, nicht wahr, Anna?“, erklärte die dunkelhaarige Ärztin.
Anna nickte nur. Sie wirkte etwas apathisch, aber dennoch erleichtert, wieder zuhause zu sein.
„Kind, ich bin ja so froh, dich heil und gesund wiederzuhaben“, seufzte Martina Welsch. „Jetzt trinken wir erstmal eine Tasse Kaffee zusammen. Das muntert dich auf, Anna. Die Reise muss ja sehr anstrengend gewesen sein. Ich hoffe nur, dass dein Studium nicht darunter leidet.“
„Es war mehr die Hitze, und Anna wird die verlorene Zeit bestimmt rasch wieder aufholen. Im Grunde war alles meine Schuld, weil ich sie zum Mitkommen überredet habe“, erwiderte Alexa reumütig und erhob sich vom Sofa. „Ich muss jetzt leider gehen, meine Arbeit wartet.“
Martina verabschiedete Annas Freundin und kümmerte sich danach liebevoll weiter um ihre Tochter, die sie erstmal in ihr Zimmer brachte und zum Ausruhen nötigte. Dann rief sie kurz Jason auf seinem Handy an und entschuldigte sich bei ihm für ihre Verdächtigungen. Ihre Anna sei gesund und munter von einer Reise zurück, nur etwas erschöpft. Jason legte wortlos auf.
Der nächste, der Jason anrief, war Miles.
„Wo hast du gesteckt?“, fragte eher unfreundlich. „Lässt uns einfach sang- und klanglos in Rumänien stehen. Wie wär’s wenigstens mit einer Erklärung?“
„Anna ist wieder frei“, sagte Jason, ohne auf die näheren Umstände einzugehen.
„So plötzlich?“, staunte Miles. „Haben dir etwa deine Freunde aus Atlantis dabei geholfen?“
„Im Gegenteil, ich habe festgestellt, dass ich keine Freunde habe!“
Wieder legte Jason auf und stieß damit seinen ehemaligen Bandkollegen vor den Kopf. Der ließ so etwas aber nicht so einfach auf sich sitzen und informierte die übrigen Musiker. Ohne Einladung tauchten die drei nach einer Stunde ebenso plötzlich in Jasons kleinem Landhaus auf, wie dieser sie in der Ferne hatte stehen lassen.
Jason empfing den ungebetenen Besuch eher unwirsch. Erst nach einiger Zeit rückte er mit der Sprache raus und berichtete der Band von seinem Pakt mit dem neuen Vampirmeister.
„Bist du wahnsinnig geworden?“, fuhr Shane hoch.
Weston hielt ihn zurück.
„Wenn ich dich richtig verstanden habe“, überlegte Miles, „dann bietet dieser Typ uns und vor allem dir ein recht bequemes Leben. Dafür lässt du ihn in Ruhe?“
„Richtig“, nickte Jason.
„Und wer gibt dir oder uns die Garantie, dass der Franzose keine neuen Vampire erschafft?“
„Wozu sollte er? Wenn sich schon vier von denen als Nahrungskonkurrenten selbst vernichtet haben?“
„Hast du schon mal überlegt, was mit Zootieren geschieht, die regelmäßig gefüttert werden? Sie werden faul und dekadent“, warf Weston in ruhigem Ton ein.
„Ein ewiges
Weitere Kostenlose Bücher