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Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini

Titel: Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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altes Foto. Die Aufnahme zeigte ihn selbst
    als zwölfjährigen, ernsthaften Jungen, Darius, der unbeschwert in die
    Kamera lächelte, und eine freudestrahlende Catherine Bell. Ben erinnerte sich noch genau an den Tag. Sie hatten einen Ausflug zum Sears Tower
    gemacht. Catherine hatte die atemberaubende Aussicht über Chicago
    vom einhundertdritten Stock genossen, während er mit seinem
    rebellierenden Magen gekämpft hatte. Wenn er genauer hinsah, war er
    auf dem Foto tatsächlich noch etwas grün im Gesicht.
    Ben fragte sich, ob vielleicht mehr hinter der Forschungsarbeit des Paters im Institut gesteckt haben konnte, als er vermutete. Doch warum hatte
    Darius sich dann im letzten Jahrzehnt so oft in Rom aufgehalten?
    Vorsichtig schlug er die Bibel zu und steckte sie ein. Sie war das einzige Andenken, das ihm, außer seinen Erinnerungen, von Darius geblieben
    war. Nachdem er die Zelle verlassen hatte, hatte er in der Abtei noch ein paar Fragen gestellt. Fragen, die den Abt aber nicht mehr weiter erstaunt hatten. Nein, keiner der Mönche hatte am Tag des Unfalls, ebenso wenig
    einen Tag davor oder danach, einen Fremden in dieser Gegend gesehen,
    obwohl … Dominikus hatte kurz gestutzt. Hatte sich nicht Bruder
    Johannes am Tag des Unfalls über eine frische Ölspur unweit des
    Klosters beschwert?
    Wie sich herausstellte, hatte Bruder Johannes am Tag des Unfalls
    tatsächlich eine verdächtige Ölspur im Wald gesehen und die
    dazugehörigen Abdrücke eines Reifenpaars. Wie Johannes weiter
    meinte, hatten die Reifen aufgrund ihrer Größe ganz sicher zu einem
    Geländewagen gehört, der dem ähnlich war, den Ben gemietet hatte.
    Ben hatte es nicht fassen können. Eine erste Spur!
    Zwei Stunden später, wieder in München, hatte er über den deutschen
    BND-Mitarbeiter Ralf Porter, einer von Kardinal Cibans Quellen, eine
    Liste mit allen Geländefahrzeugen organisiert, die am Tag des Unfalls in München gemietet worden waren. Die Liste war mit fünf Fahrzeugen
    erstaunlich kurz und führte nach Porters Recherche zu dem Ergebnis,
    dass die Ausweispapiere eines Kunden gefälscht waren.
    »Wir müssen uns das entsprechende Überwachungsvideo ansehen«,
    forderte Porter von dem Angestellten der Mietwagenfirma direkt am
    Flughafen. Mit seiner korrekten Frisur, dem blonden Haar, der kantigen
    Brille und dem schwarzen Anzug erinnerte er an einen FBI-Agenten aus
    den Sechzigern.
    Der Mann, von Porters Agentenausweis und Auftreten zutiefst
    beeindruckt, bat einen seiner Kollegen, ihn an der Rezeption zu
    vertreten, und führte Ben und Porter dann in einen kleinen, fensterlosen Nebenraum. Dort war nicht nur der technische Kern der
    optisch-elektronischen Überwachungsanlage installiert, sondern es
    wurden auch sämtliche DVDs aufbewahrt. Das Ganze sah aus wie ein
    unbesetzter Kontrollraum. Der Angestellte zog zwei der chronologisch
    gelagerten Tapes aus dem Regal und legte eines in das Abspielgerät.
    »Das müssten sie sein. Einmal von der Rezeption und dann die
    Aufnahme von Außenkamera Zwei draußen auf dem Parkdeck.«
    »Der Wagen wurde noch nicht zurückgebracht?«
    Der Angestellte schüttelte den Kopf. »Er ist für eine volle Woche
    gemietet.«
    »Was ist mit GPS?«
    »Unsere Geländewagen sind noch nicht damit ausgerüstet.«
    »Danke«, sagte Porter. »Wir wollen Sie nicht länger von Ihrer Arbeit
    abhalten.«
    »Das tun Sie nicht«, antwortete der Mann seelenruhig und wartete
    gespannt darauf, was die Tapes wohl zeigen mochten.
    »Wenn Sie uns nun bitte alleine lassen würden«, bat Porter höflich, aber bestimmt.
    Der Angestellte begriff, wechselte einen kurzen Blick mit Ben und
    räusperte sich peinlich berührt. »Oh ja. Natürlich. Wenn Sie noch Fragen haben … Sie wissen ja, wo Sie mich finden.«
    Ben setzte den ersten der beiden Rekorder in Gang. Das Bild war
    gestochen scharf. Endlich mal eine Firma, die in die Aufnahmequalität
    ihres Überwachungssystems investierte und nicht nur auf die
    abschreckende Wirkung der Kameras setzte. Er spulte das Band zu der
    Stelle vor, als der Geländewagen gemietet worden war. Kurz darauf
    zeigte die Aufnahme den Mann mit den gefälschten Papieren, wie er das
    Büro betrat, sich der Rezeption näherte und ein paar Worte mit dem
    Angestellten wechselte, um das Geschäft zu regeln. Schlagartig
    verschlechterte sich die Aufnahmequalität.
    »Wie ärgerlich, er benutzt ein Störgerät«, erklärte Porter.
    Aber das war nicht das einzige Problem. Ben seufzte. Der Unbekannte
    trug

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