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Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini

Titel: Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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zeitgenössisches Büro
    als an das private Arbeitszimmers eines Papstes, dessen Amt
    zweitausend Jahre Geschichte in sich trug.
    Leo blickte von der Akte auf, die er gerade studiert hatte. Die weiße
    Alltagssoutane mit dem Zingulum und das weiße Pileolus standen ihm gut. Doch er sah müde aus, wie Catherine fand. Seine dunklen Augen
    wirkten zwar intelligent, jedoch nicht ganz klar, und auch die
    Körperhaltung besagte eher, dass er sich durch reine Willenskraft an der Arbeit und damit an diesem Schreibtisch hielt.
    »Heiliger Vater«, sagte Catherine, nachdem das Begrüßungszeremoniell
    durch Massini überstanden war und der Monsignore das Zimmer
    verlassen hatte.
    »Unser letztes Treffen ist gar nicht mal so lange her, Schwester
    Catherine.« Der Papst bedachte sie mit einem Lächeln, seine Stimme
    offenbarte echte Sympathie. »Was ist passiert, dass Seine Eminenz Sie
    diesmal höchstpersönlich zu mir begleitet?« Sie nahmen in der
    bequemen Sitzecke Platz.
    Catherine atmete tief durch. »Ich denke, es ist am besten, wenn ich ganz von vorne anfange, Heiliger Vater. Es beginnt alles an dem Abend auf
    Kardinal Benellis Empfang …«
    Der Papst hörte ihr zu, vollkommen still. Catherine erzählte von dem
    Treffen mit Benelli in der Kapelle der Villa und schließlich von ihrem
    verrückten Traum, der sie nicht zur Ruhe kommen ließ und der sich am
    Morgen noch einmal, und zwar weit intensiver, wiederholt hatte. Auch
    Ciban war ganz Ohr. Er schien jedes ihrer Worte erneut in sich
    aufzunehmen, und er beobachtete sie dabei ganz genau. Als sie ihren
    Bericht beendete, zeigte sich der Papst zu ihrer Verblüffung kein
    bisschen überrascht. Ja, er wirkte in gewisser Weise sogar erleichtert.
    Leo blickte ihr in die Augen und bedankte sich. »Gut gemacht,
    Schwester. Es gehört viel Mut dazu, sich mit solch einer Geschichte an
    den Präfekten der Glaubenskongregation zu wenden.«
    »Monsignore Hawlett hat mir gegenüber angedeutet, dass Seine Eminenz
    uns weiterhelfen könnte.«
    »Nun, Sie sind hier. Und dafür danke ich Ihnen.« Er wandte sich Ciban
    zu. »Das ist ein weit größeres Zeichen, als wir erwartet haben, Eminenz.
    Ich werde das Hilfsangebot von Schwester Catherine und Kardinal
    Benelli annehmen. Es wäre der reinste Wahnsinn, darauf zu verzichten.
    Zu viel steht auf dem Spiel.«
    »Nach allem, was ich inzwischen über unseren verstorbenen Kardinal
    Benelli weiß, wäre es sogar ratsam.« Ciban musterte Catherine. Seine
    Augen schienen von innen heraus zu leuchten. »Sagen Sie, Schwester,
    wo soll diese spirituelle Energieübertragung eigentlich erfolgen?«
    Catherine fiel auf, dass der Kardinal gar nicht fragte, wie diese Übertragung funktionierte. Demnach schien er mit den Theorien der
    Lux-Wissenschaftler, die die Physik der Materie mit der des Geistes in
    Einklang zu bringen versuchten, hinreichend vertraut. Besonders jenseits der Materie war der Geist eine mächtige Kraft. Die wenigsten Menschen
    ahnten, dass sie im Grunde Energiewesen waren, umgeben von einem
    wahren Ozean von Energien. Alles war mit allem verbunden und durch
    alles beeinflusst. Catherine besaß die Gabe, diesen energetischen Ozean
    anzuzapfen, und Benelli würde ihre Gabe nun durch sein Talent
    verstärken.
    Sie erklärte: »Laut Kardinal Benelli ist es ganz einfach. Er sagte, er habe bereits alles vorbereitet. Seine Heiligkeit und ich sollten in der
    päpstlichen Privatkapelle lediglich gemeinsam beten. Der Rest ergebe
    sich dann wie von selbst, solange ich in den nächsten Tagen in der Nähe
    Seiner Heiligkeit bliebe.«
    »Das dürfte kein Problem sein«, sagte der Papst. »Wir werden ganz
    sicher eine angenehme Bleibe für Sie in diesem Stockwerk finden.«
    Ciban klopfte mit den Fingern auf die Armlehne. »Hat Kardinal Benelli
    Ihnen auch erklärt, warum er nicht mit Seiner Heiligkeit über seine Pläne gesprochen hat?«
    Aha, da kam wieder der Inquisitor hervor.
    Catherine nickte und blickte dann von dem Präfekten zu Leo.
    »Verzeihen Sie, Heiligkeit, aber da Sie kein medialer Mensch sind, war
    Kardinal Benelli gezwungen, zuerst mit mir in Kontakt zu treten, bevor
    er sich opferte und das Band zwischen Ihnen und ihm zerriss. Ich«, sie
    zögerte, »habe mich gefragt, was es mit diesem Band und den Angriffen
    auf Ihre Heiligkeit auf sich hat.«
    Noch bevor der Papst darauf antworten konnte, erklärte Ciban: »Seine
    Eminenz Kardinal Benelli hat einem Gremium angehört, das Seine
    Heiligkeit berät. Dieses Gremium denkt weit über

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