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Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini

Titel: Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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das einundzwanzigste
    Jahrhundert hinaus.«
    Catherine wurde klar, dass sie vorerst nicht mehr erfahren würde.
    »Denken Sie, es schadet der Sache, wenn Kardinal Ciban uns in die
    Kapelle begleitet, Schwester?«, fragte der Papst.
    Sie verstand sofort: Ciban sollte den Papst nicht nur bewachen, sondern
    ihm vor allem auf seinen wackligen Beinen in die Kapelle helfen.
    »Soweit ich weiß, spricht nichts dagegen, Heiligkeit.«
    »Gut.« Der Papst erhob sich von seinem Lederstuhl und schaffte seinen
    Leib mühsam an dem hohen rechteckigen Tisch vorbei. »Dann lassen Sie
    uns keine Zeit verlieren, Schwester. Beten wir gemeinsam in der
    Kapelle, und hoffen wir, dass Kardinal Benellis Plan, soweit er sie
    eingeweiht hat, aufgehen möge.«
    Sie verließen das Arbeitszimmer durch einen kleineren Vorraum,
    passierten langsam den langen Flur, an dessen Ende der private Fahrstuhl des Papstes lag, und betraten unmittelbar rechts davor die päpstliche
    Privatkapelle. Ciban half Leo, in der ersten Reihe niederzuknien.
    Catherine kniete auf einem Betstuhl gleich daneben. Dann kehrte der
    Kardinal zur hintersten der fünf Reihen zurück und postierte sich vor der geschlossenen Tür, vor der ein Gardist Wache hielt.
    Sie fingen an zu beten, und bald darauf stellte sich dasselbe Gefühl ein, das Catherine schon in der Villa Benellis verspürt hatte: tiefe Ruhe und Kraft. Vor ihrem inneren Auge existierten die Mauern und das Dach des
    päpstlichen Palastes nicht mehr. Sie sah direkt hinauf in den blauen,
    wolkenlosen Himmel, in einen weißen Tunnel aus Licht, aus dem eine
    Gestalt heraustrat: Benelli. Er sah anders aus, als sie ihn je erlebt hatte, und seine Aura war überwältigend. Catherine konnte sich nicht erinnern,
    dass sie je etwas so unbeschreiblich Anmutiges gesehen hatte. Die
    Lichtgestalt, die Benelli war, schwebte heran und lächelte. Dann berührte er den Papst und Catherine an der Stirn, ohne ein Wort. Sein Blick war
    so klar, so durchdringend, so allwissend. Catherine verspürte eine tiefe Sehnsucht, mit diesem Wesen spirituell eins zu werden. Sie merkte
    deutlich, dass es dem Papst kein bisschen anders ging.
    Schließlich endete das Gebet, und Catherine atmete enttäuscht aus, als
    hätte sie die ganze Zeit die Luft angehalten. Doch diesmal hielt der
    Zustand des inneren Friedens in ihrer Seele an.
    Ciban eilte herbei und half dem Papst, sich aufzurichten und Platz zu
    nehmen. Leo saß da wie in Trance, minutenlang, und währenddessen
    ging eine erstaunliche Verwandlung in ihm vor, eine Verwandlung, die
    aus der Seele kam. Der Papst fand mehr und mehr zu seiner
    ursprünglichen Form zurück. Nach einer Weile erhob er sich und wirkte
    um Jahre verjüngt. Nun erkannte Catherine wieder den starken und
    ausgeglichenen Menschenfreund in ihm, den sie über die Medien und bei
    ihrer ersten Privataudienz kennengelernt hatte.
    Ciban sah das Kirchenoberhaupt erstaunt an.
    »Heiligkeit«, sagte sie ruhig, »jetzt sind wir wie der Plus- und Minuspol einer starken Batterie. Meine Energie wird einen gewissen Ausgleich
    bringen und von Kardinal Benellis Energie getragen. Doch leider wird
    dieser Schub nicht ewig vorhalten.«
    »Wie viel Zeit bleibt uns, Schwester?«
    »Das hat mir Seine Eminenz Kardinal Benelli nicht offenbart. Es hängt
    davon ab, wie schnell sein Energieanteil wieder zu ihm zurückfließt und
    wann der nächste Mord geschieht. Der Kardinal kann dieses Opfer nur
    einmal bringen. Für den Augenblick jedenfalls ist das Gleichgewicht
    zwischen dem Gremium und Ihnen rein energetisch wiederhergestellt.«
    Der Papst nickte. »Ich verstehe.« Er wandte sich Ciban zu. »Am besten
    ich kehre gleich wieder in mein Arbeitszimmer zurück.«
    »Sind Sie sicher, Heiligkeit?«, fragte der Präfekt besorgt und runzelte die Stirn.
    »Keine Sorge, Eminenz, ich bin mir ganz sicher. Ich muss die Zeit
    nutzen, die mir bleibt. Kümmern Sie sich bitte um Schwester Catherine.«
    »Wir hätten da noch etwas zu bedenken, Heiligkeit«, sagte der Präfekt
    ruhig und deutete auf die junge Nonne.
    »Schwester Catherine bleibt selbstverständlich im Palast«, erklärte Leo.
    »Das habe ich nicht gemeint.«
    »So?«
    »Wer auch immer hinter den Morden steckt, wird erfahren, dass es Ihnen
    besser geht. Und er wird sich fragen, warum, Heiligkeit.«
    Der Papst erschrak. »Natürlich!« Er blickte Catherine an. »Wir müssen
    für Sie eine geeignete Tarnung finden, wenn Sie hierbleiben.« Zu Ciban:
    »Haben Sie eine Idee?«
    »Nun …« Der Kardinal

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