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Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten)

Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten)

Titel: Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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dunkelrote Rose...

*

Zu Hause schlief Sanders fast drei Tage, stand nur auf, um sich für eine halbe Stunde in die Badewanne zu legen. Das erleichterte seinen Zustand etwas.
Am Morgen des dritten Tages hatte er einen Entschluss gefasst. Er musste noch einmal zu der Tankstelle fahren, in der Hoffnung, dort etwas zu entdecken, was ihm Aufschluss geben könnte.
Als er zu der Stelle kam, war die Tankstelle verschwunden.
„Wo ist denn die Tankstelle geblieben?“, fragte er einen alten Mann, der langsam vor ihm her humpelte.
„Welche Tankstelle?“, fragte der alte Mann zurück, ohne sich umzudrehen.
„Die Tankstelle, die heute Nacht noch hier war.“
„Hier gibt es schon lange keine Tankstelle mehr.“
Der alte Mann drehte sich um und sah Sanders genau in die Augen.
    Es war der Mann mit der Narbe. Der Portier aus dem Hotel in Teheran.
 
    Sanders glaubte, verrückt geworden zu sein. So etwas konnte es einfach nicht geben.
„Aber ich war doch gestern hier“, stammelte er, „ich…„
„Ach, diese Tankstelle“, grunste der Alte und lief wieder vor ihm her. „Die ist bereits im Herbst des vergangenen Jahres abgerissen worden. So fünf Kilometer weiter, an der Ausfahrt zur Landstraße, ist sie wieder aufgebaut worden.

*

Maren wollte das alles nicht glauben.

"Vielleicht hat man dir, Pardon, Sanders ", sagte sie, "eine Langzeitdroge ins Essen oder Getränk gegeben."
Unwillig schüttelte Falken den Kopf.
"Welchen Grund sollte es dafür geben", zweifelte er, "komm, Maren, wir machen lieber wieder einen kleinen Spaziergang."

Maren und Falken liefen über die Veranda in den Garten, strebten wieder dem Wald zu.
"Herr Pichler ist ja gar nicht hier", wunderte sich Maren. "Ist doch gar kein Discotag."
"Einen Augenblick."
Falken ging zurück zum Haus und kam gleich darauf mit einem Nachtfernglas in der Hand wieder.
Am Ende des Hauses, da, wo eine noch in der Nacht duftende Wiese den Blick frei gab, suchte er mit dem Fernglas den Waldrand ab. Plötzlich lachte er belustigt auf.
"Ahnte ich es doch!", rief er fröhlich. " Hier. Schau mal." Er reichte Maren das Glas, stellte sich hinter sie, lenkte es in eine bestimmte Richtung. "Aber erzähle das ja niemandem, das würde dir keiner glauben."

Neugierig schaute Maren durch das Fernglas. Herr Pichler saß auf einer Waldlichtung, mit hoch gerecktem Rumpf. Ihm gegenüber stand ein junger Rehbock. Neugierig schnupperte er an seiner Schnauze.
Jetzt erhob sich Herr Pichler langsam, ging ein paar Mal um den Rehbock herum, legte seine Vorderpfoten flach auf den Boden, streckte sein Hinterteil in die Höhe und stellte seinen Schwanz auf.
"So versucht er, den jungen Bock zum Mitspielen zu bewegen", freute sich Falken.
Der Bock schien jedoch keine Lust zum Spielen zu verspüren, er starrte Herrn Pichler nur verständnislos an und blieb unbeweglich stehen.
Herr Pichler lief nochmals um ihn herum, zwickte ihn dann in das, was der Jäger beim Rotwild als Blume bezeichnet.
Sofort hüpfte der Bock einen kurzen Satz nach vorn, setzte sich dann wieder hin und verhinderte so, nochmals in seine Blume gezwickt zu werden.
"Jetzt sitzen sie sich gegenüber", flüsterte Maren. "Sie plauschen."
Der Bock senkte gerade seinen Kopf, so dass die dolchähnlichen, kleinen Hörner nach vorn zeigten.
Plötzlich nahm er Anlauf und stürzte ruckartig auf Herrn Pichler zu.
Herr Pichler sprang mit einem Satz zur Seite, der Bock stieß ins Leere.
"Herrlich. Du hast Recht. Das glaubt einem wirklich keiner. Sieh doch nur. Jetzt läuft er in unsere Richtung."
"Er hat uns wieder aufgespürt. Gleich wird er hier sein, um uns zu begrüßen."
"Wie schwer ist eigentlich dieser Koloss?"
"Bis jetzt nur einhundertdrei Kilo."
"Na dann."
 
    Maren reichte Falken das Fernglas und beeilte sich, ins Haus zu kommen.
Falken eilte ihr hinterher.
"Möchtest du Kaffee trinken?", fragte er im Haus. "Um dich wach zu halten."
"Nein, danke, ich bin munter. Aber ein Glas Wein, bitte. Ja?"
Falken schenkte Maren und auch sich ein.
Nachdem sie ihre Gläser leer getrunken hatten, sagte Maren verschmitzt: "Vielleicht hat ja Sanders all dies als Halluzinationen erlebt."
"Nein", zweifelte Falken. "Eines Nachts habe ich ganz deutlich Elisabeths Stimme gehört. 'Nicht jetzt, nicht heute und nicht hier.'"
"Na, dann lese ich mal weiter."

*

- Erschreckt sprang Sanders aus dem Bett.
"Nicht jetzt, nicht heute und nicht hier."
Das war Elisabeths Stimme. Genau diese Worte hatte sie gesprochen in dem

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