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Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten)

Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten)

Titel: Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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wartete auf ihn. Den Schriftsteller, von dem sie nur die Bücher kannte. Oh, oh, da war etwas faul. Das spürte er.
„Hm“, knurrte er, „und ich weiß tatsächlich nicht, wer sie noch gesehen oder gesprochen haben könnte. Verdammt."

"Stimmt." Carla war wieder am Telefon. "Das Manuskript ist hier. Du meinst doch das im violetten Umschlag?"
"Ja. Das ist doch das einzige im violetten Umschlag."
"Stimmt. Und was noch?"
"Wie kommt das Manuskript in die Hände von Maren Lars?"
"W e r   i s t  Maren Lars?"
"Das will ich ja von dir wissen. Aber du scheinst diese Frau ja nicht zu kennen, oder kennen zu wollen."
"So ist es. Tut mir Leid, Michael. Aber ich kann dir da nicht weiter helfen. Sehen wir uns am Wochenende?"
"Ich ruf dich an. Tschüss." Falken legte auf.

*

Allmählich wurde Falken klar, dass er einen Arzt aufsuchen müsse. So rief er Dr. Kuhlbach an.
Dr. Kuhlbach war ein alter Bekannter. Psychoanalytiker und Nervenarzt. Er würde ihm bestimmt helfen können. Sein Zustand flößte ihm nun doch etwas Angst ein.

"Ich kann keine organischen Mängel feststellen", sagte Dr. Kuhlbach. "In zwei Tagen werden wir mehr wissen, wenn ich die Blutanalyse ausgewertet habe."

Zwei Tage später saß Falken Dr. Kuhlbach gespannt an seinem Schreibtisch gegenüber.
"Nun sag schon, Klaus, was hast du herausgefunden?", forderte er Dr. Kuhlbach auf, zu reden, als dieser ihn anschwieg.
"Hm, es ist so", begann Dr. Kuhlbach zögerlich, "ich habe Spuren eines Opiats in deinem Blut gefunden."
"Eines Opiats?", fragte Falken ungläubig.
"Ja, eines Opiats, das nach der Pharmakognosie, also der Lehre von der Herkunft, dem Aussehen und der Zusammensetzung der Droge, unbekannt ist."
"Eine Droge also? Hm. Dachte ich's mir doch. Ich habe da nämlich einen Verdacht."
 
    Falken erzählte Dr. Kuhlbach die Geschichte von den Eiern, die er genüsslich mit Speck und viel Knoblauch verzehrt hatte.
"Oh, mein Gott", stöhnte er. "Es waren tatsächlich die Eier."
"Könnte sein", stimmte Dr. Kuhlbach Falken zu. "Ich kann dich in diesem Zusammenhang auf eine Fachzeitschrift hinweisen, in welcher über solche und ähnliche Fälle berichtet wird. Danach soll es in asiatischen Ländern tatsächlich ein Gras geben, das sich von anderen nicht unterscheidet und von Geflügel gefressen wird. Verwandelt sich die Substanz des Grases durch die Verbindung mit dem werdenden Ei aber zu Opiaten, kann es durchaus die von dir beschriebenen Auswirkungen, also diese Sinnestäuschungen, diese Halluzinationen, hervorrufen."
"Aber über eine so lange Zeit“, zweifelte Falken.
"Sie können in einzelnen Fällen sogar bis zu zwei Jahren anhalten", sagte Dr. Kuhlbach. "So könnte es also sein, dass eine zweite Person in demselben Menschen selbständig handelt, ohne sein zweites Ich zu kennen. Sie können sich auch nie begegnen, da sie nur einen Körper haben", fügte er lächelnd hinzu.
"Ich war also drei Monate ein anderer!", rief Falken bestürzt und sprang auf.
"Ganz eindeutig. So muss es gewesen sein." Dr. Kuhlbach erhob sich ebenfalls. "Mehr kann ich dazu auch nicht sagen."
"Mann, Klaus!" Falken war noch immer schockiert. "Anhand meines Reisepasses habe ich ja gesehen, dass ich die ganze Zeit in Frankreich gelebt habe, ohne ein Wort französisch sprechen zu können. Aber was ist mit Jetzt? Der Spuk scheint ja noch nicht vorbei zu sein."
"Die Spuren der Opiate", sagte Doktor Kuhlbach sachlich, "haben aber keinen Einfluss mehr auf deine Psyche, so dass mir deine Begegnung mit der Frau Lars auch unerklärlich ist. Da musst du wohl in anderer Richtung weiter forschen."
Die Männer verabschiedeten sich mit Handschlag.

Falken verließ in Gedanken versunken die Praxis. Ein diffuses Gefühl sagte ihm, dass hinter der ganzen ominösen Begebenheit Carla stecken könnte. Vielleicht sogar auch Maren. Sollte sie überhaupt real existieren. Denn nach allem, was in letzter Zeit geschehen war, konnte es doch gut möglich sein, dass auch sie eine Halluzination war, ein Spuk. Ein Geist. Wie das seltsame Mädchen Elisabeth. Oder die schöne Frau in der Raststätte. Und wenn es diese Maren doch gab - aus welchem Grunde sollten sie sich mit Carla verbünden und ihm so übel mitspielen?
Und wenn doch, wie hatten sie es angestellt?

Am nächsten Tag fuhr Michael Falken zu der Straße, in der das Haus mit der Nummer sechsunddreißig stehen sollte. Er fand ein riesiges, modernes Bürogebäude vor. Beim zuständigen Magistrat erlaubte man ihm, Einblick in das

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