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Lycana

Lycana

Titel: Lycana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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besser aufhalten.«
    Alisa und Luciano drückten sich an die Wand, konnten sich aber nicht entschließen, hineinzugehen und so den Kampf nicht weiterverfolgen zu können.
    Mervyn focht gut, aber die Vampirin war ihm überlegen. Sie stach ihm in die Schulter. Das Silber drang durch Haut und Fleisch und lähmte seinen Arm für einen Moment. Der Lycana stieß einen Schrei aus. Das Schwert entglitt ihm. Alisa hob den Spieß auf, den Malcom fallen gelassen hatte, und rannte los. Sie war zu weit weg! Malcolm griff mit der Axt an. Alisa blieb nur eine Chance. Sie holte aus und schleuderte den schweren Sauspieß mit aller Kraft auf die Vampirin. Die lachte schrill und schlug mit einem raschen Schwung der Klinge den heranrauschenden Spieß aus seiner Bahn, sodass er ein Stück weiter zitternd im Boden stecken blieb. Mervyn taumelte zurück, doch sie setzte ihm nach und hob die Silberklinge zum vernichtenden Stoß.
    »Ihr habt mir euer Wort gegeben«, kreischte Ireen, die fassungslos zwischen den Kämpfenden gestanden hatte. Sie warf sich nach vorn. Die Spitze des Schwerts fuhr in ihre Brust bis durch den Rücken. Malcolm brüllte auf und schlug mit der Axt nach der Vampirin. Sie versuchte, das Schwert aus der Wunde ihres Opfers zu reißen, doch Ireen fiel nach hinten. Der Griff entglitt ihren Fingern. Malcolm ließ die Axt herabsausen. Die Vampirin wich zwar noch ein Stück zurück, dennoch fuhr ihr die Schneide tief in die Schulter. Ehe Malcolm die Axt wieder sicher in den Händen hielt, schleuderte ihn ein Stoß zur Seite. Es war Seymour, der sich zwischen ihn und den zweiten Angreifer warf, ehe dessen Schwert ihn traf. Ivy war direkt hinter ihm. Sie riss das silberne Schwert aus Ireens Brust und griff an.
    »Seymour, zur Seite!« Malcolm umklammerte den Griff der Axt und folgte ihr. Ivy stieß zu. Die Angreiferin sackte, vom tödlichen Silber getroffen, zusammen. Sofort wirbelte Ivy herum und fing gerade noch den Schwertstreich des Hageren ab, der ihren Rücken treffen sollte.
    In der Zwischenzeit bedrängten Franz Leopold und Karl Philipp den anderen Vampir, der gezwungen war, immer weiter zurückzuweichen, bis er mit dem Rücken gegen einen Baumstamm stieß. Oben an den Fensternischen drängten sich die Gesichter der Erben, doch es gab keine weiteren Waffen in der Burg, und so gehorchten sie Ivys Ruf, der sie beschwor, oben zu bleiben.
    »Den Wagen!«, brüllte der bedrängte Angreifer, der, mit dem Rücken an die Baumrinde gepresst, weiterfocht. »Tonka, den Wagen! Schnell!«
    Die Vampirin vor der Zugbrücke ließ die Zügel fahren. Die Pferde zogen an. Die Hufe trommelten über die Holzbohlen. Mit wehender Mähne brachen die beiden Rappen durch das Tor und galoppierten auf den Eingang zum Turm zu. Alisa und Luciano warfen sich zur Seite. Die beiden Fässer auf der Ladefläche hüpften bedenklich, als der Karren in der Kurve ins Schleudern geriet und die hohen Speichenräder an den Steinquadern des kleinen Türmchens in der Hofmitte entlangscharrten. Dann brach das Hinterrad und die beiden Fässer rollten auf den Eingang zum Hauptturm zu. Die Pferde rannten mit dem zerbrochenen Wagen weiter. Die Vampirin machte sich nicht die Mühe, sie einzufangen. Sie riss die schwelende Fackel heraus, die in einer Halterung neben ihr gesteckt hatte, und sprang von dem gefährlich schwankenden Kutschbock.
    Die Fässer rollten und bei jeder Umdrehung blitzte die Beschriftung einmal auf.
    Alisa stieß einen Schrei aus. »Schwarzpulver! Sie wollen den Turm sprengen!« Sie riss Luciano mit sich. Zusammen warfen sie sich auf das erste Fass und brachten es aus seiner Bahn.
    »Dort runter zum Fluss!«, rief Alisa. Luciano ächzte vor Anstrengung, doch es gelang ihnen, dem Fass einen Stoß zu geben, dass es über das verlandete Hafenbecken hinwegschoss und in den Fluss klatschte. Eine Wasserfontäne spritzte auf. Das andere Fass allerdings rollte bis an die offene Eingangstür. Die Vampirin mit der Fackel rannte darauf zu. Ivy, die die Gefahr erkannt hatte, kam aus der anderen Richtung.
    »Seymour!« Der Wolf schoss an ihr vorbei und sprang der Vampirin gegen die Seite. Sie strauchelte, holte jedoch aus und warf die Fackel gegen das Fass. Sie prallte ab und fiel neben dem Deckel ins Gras.
    »Wir müssen das Feuer löschen«, schrie Alisa. Ivy war dem Fass am nächsten. Sie ließ sich schlitternd auf die Knie fallen und riss die Fackel hoch.
    Für einen Moment schienen alle im Hof und im Turm der Burg die Luft anzuhalten. Luciano riss die

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