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LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

Titel: LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Handflächen auf der Tischplatte auf und schaute zwischen den beiden hin und her. Dann öffnete er den Mund, als wolle er zu einer langen Rede ansetzen. Doch dann sagte er nur achselzuckend: »Sorry, nein.« Seine Stimme klang so kratzig, als habe er seit Tagen nicht geredet. »Ich kann Ihnen nichts darüber sagen.«
    Quinlan schüttelte den Kopf. »Wie kooperativ«, murmelte er. Dann sprang er auf, packte Thayers muskulösen Oberarm und zerrte ihn aus dem Zimmer. Noch im Türrahmen drehte Thayer den Kopf und warf Emma einen langen, düsteren Blick zu. Emma starrte mit leicht geöffnetem Mund zurück. Ihr Blick wanderte von Thayers Gesicht zu seinen gefesselten Händen und landete schließlich auf dem Freundschaftsbändchen an seinem Handgelenk.
    Auch ich blickte auf das Bändchen und spürte etwas in mir zerreißen. Ich kannte dieses Bändchen. Und ganz plötzlich fügten sich die Puzzlestücke zusammen. Ich sah das Band, dann Thayers Arm, dann sein Gesicht … und dann einen Hintergrund. Immer mehr Dominosteine fielen um und gaben weitere Bilder frei. Und im nächsten Augenblick fiel ich kopfüber in eine echte Erinnerung.

7
    Nachtwanderung
    Ich biege gerade in den Tucsoner Greyhound-Busbahnhof ein, als ein silberner Bus auf den Parkplatz tuckert. Ich kurble mein Fenster herunter, und der intensive Geruch der Hotdogs, die ein Mann dort verkauft, dringt in meinen grünen Volvo 122 von 1965. Heute Nachmittag habe ich mein Auto, mein Baby, aus dem Abschlepphof befreit. Die Quittung liegt auf dem Armaturenbrett, unten prangt meine Unterschrift, und oben verkündet ein großer roter Stempel das Datum: Es ist der 31. August. Es hat Wochen gedauert, bis ich genug Bargeld zusammenhatte, um mein Auto auszulösen – ich konnte nicht mit Kreditkarte bezahlen, da meine Eltern die Kontoauszüge immer genauestens überprüfen.
    Mit einem Seufzer öffnet sich die Bustür und ich recke den Hals und mustere die aussteigenden Passagiere. Ein übergewichtiger Mann mit Hüfttasche, ein junges Mädchen mit iPod, das den Kopf im Rhythmus seiner Musik bewegt, eine Familie, die nicht fassen kann, dass sie die lange Reise überstanden hat. Alle halten Kissen in der Hand. Endlich stolpert ein Junge die Stufen herunter. Sein schwarzes Haar ist verstrubbelt, die Schnürsenkel sind offen. Mein Herz macht einen Sprung. Thayer sieht anders aus, irgendwie dünner und ungepflegter. Am Knie der Tsubi-Jeans, die ich ihm vor seiner Abreise gekauft habe, prangt ein großer Riss, und sein Gesicht wirkt kantiger, möglicherweise sogar weiser. Ich beobachte, wie er suchend den Blick über den Parkplatz schweifen lässt. Als er mein Auto entdeckt, sprintet er genauso schnell los wie auf dem Fußballplatz.
    »Du bist gekommen«, schreit er und reißt die Autotür auf.
    »Natürlich.«
    Er steigt ins Auto. Ich schlinge ihm die Arme um den Hals und küsse ihn wie eine Verhungernde – und es ist mir egal, ob uns jemand dabei zusieht. Es wäre mir sogar egal, wenn uns mein sogenannter Freund Garrett dabei erwischen würde. »Thayer«, flüstere ich und genieße es, wie die Bartstoppeln an seinem Kiefer über meine Wange kratzen.
    »Ich habe dich so vermisst«, antwortet Thayer und zieht mich an sich. Seine Hände liegen auf meiner Taille und seine Fingerspitzen streichen über den Bund meiner gelben Baumwollshorts. »Danke, dass du mich abholst.«
    »Nichts hätte mich davon abhalten können«, sage ich und zwinge mich, auf meinen Sitz zurückzukehren. Dann werfe ich einen Blick auf die Plastikuhr mit dem Fake-Krokoarmband an meinem Handgelenk. Meist trage ich die Cartier-Uhr, die meine Eltern mir zu meinem sechzehnten Geburtstag geschenkt haben, aber was sie nicht wissen, ist, dass ich dieses billige Ding viel lieber mag. Thayer hat es für mich beim Jahrmarkt geschossen, und zwar an dem Tag, an dem er die Stadt verlassen hat.
    »Wie viel Zeit haben wir?«, flüstere ich.
    Thayers Augen, die je nach Lichteinfall meergrün oder haselnussbraun zu sein scheinen, strahlen. »Bis morgen Abend.«
    »Verwandelst du dich dann in einen Kürbis?«, necke ich. Diesmal bleibt er länger als sonst, aber ich will mehr. »Bleib noch einen Tag länger, ich werde dafür sorgen, dass es sich lohnt.« Ich werfe mein Haar zurück. »Ich wette, bei mir ist es schöner als in deinem geheimnisvollen Exil.«
    Thayer streicht mir über die Wange. »Sutton …«
    »Schon klar.« Ich wende mich ab und umklammere das Lenkrad. »Dann sag mir eben nicht, wo du gewesen bist. Ist mir

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