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LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

Titel: LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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rannte. Dann hörte ich schwere Schritte hinter mir, aber ich blieb nicht stehen, um herauszufinden, wer mir da folgte. In der Ferne sah ich die Silhouette meines Autos, das auf einer Lichtung im Unterholz auf mich wartete. Aber bevor ich es erreicht hatte, zerplatzte die Erinnerung wie eine Seifenblase.
    Quinlan räusperte sich. »Sutton? Würdest du bitte meine Frage beantworten?«
    Emma schluckte mühsam und versuchte, das Gedankenkarussell in ihrem Kopf anzuhalten. »Äh, nein. Ich habe Ihnen nichts dazu zu sagen.«
    Der Detective seufzte abgrundtief und fuhr sich durch das dunkle Haar. »Na gut. Wir haben das Auto leer in der Wüste gefunden, ein paar Meilen vom Sabino Canyon entfernt.« Er lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und schaute Emma vielsagend an, als warte er auf eine Reaktion. »Kannst du mir erklären, wie es dorthin gekommen ist?«
    Emma blinzelte, ihre Synapsen feuerten im Maschinengewehrtempo.
    »Äh … es wurde mir gestohlen?«
    Quinlan grinste freudlos. »Natürlich. Dann weißt du also auch nichts über die Blutspuren, die wir darin gefunden haben?«
    Emma schoss hoch, als habe sie einen elektrischen Schlag erhalten. »Blut? Wessen Blut?«
    »Das wissen wir noch nicht. Die Spurensicherung ist noch nicht abgeschlossen.«
    Emma legte die Hände in den Schoß, damit Quinlan nicht sah, wie sie zitterten. Es musste Suttons Blut sein. Hatte irgendjemand ihre Schwester überfahren und dann Suttons Auto und ihre Leiche in der Wüste zurückgelassen? Aber wer?
    Quinlan beugte sich vor, als rieche er Emmas Angst.
    »Ich weiß, dass du mir etwas verheimlichst. Etwas Wichtiges.«
    Emma schüttelte langsam den Kopf, denn sie traute ihrer Stimme nicht.
    Dann griff Quinlan hinter sich in ein rostiges Metallregal und zog eine Plastiktüte heraus. Den Inhalt leerte er vor Emma auf den Tisch. Es handelte sich um einen Seidenschal mit Ikatdruck, eine Wasserflasche aus Stahl, eine Kopie der Quittung vom Abschlepphof, auf der Suttons Unterschrift prangte, und einer Ausgabe von »Laura im großen Wald«, dem ersten Band der Serie Unsere kleine Farm .
    »Das haben wir im Auto gefunden«, erklärte Quinlan und schob Emma die Sachen zu.
    Sie berührte den Seidenschal mit den Fingerspitzen. Er roch genau wie Suttons Zimmer – nach frischen Blumen, Minzschokolade und dieser besonderen Sutton-Essenz, die sie nicht genauer definieren konnte.
    »Was das Auto angeht: Es bleibt in Gewahrsam – genauso wie diese Gegenstände –, bis wir herausgefunden haben, wessen Blut an der Motorhaube klebt.« Quinlan beugte sich vor und blickte Emma streng an. »Es sei denn, du änderst deine Meinung und hast uns doch etwas mitzuteilen.«
    Emma starrte den Detective an. Die Luft zwischen ihnen war zum Schneiden dick. Einen Augenblick lang wollte sie ihm sagen, dass es sich um Suttons Blut handelte. Dass jemand ihre Zwillingsschwester getötet hatte und nun auch hinter ihr her war. Aber Quinlan würde ihr heute genauso wenig glauben wie noch vor einem Monat. Und falls doch, würde vielleicht das passieren, wovor Ethan sie gewarnt hatte: Er würde annehmen, dass Emma Sutton getötet hatte, weil sie ihr Leben als Pflegekind satthatte und Suttons perfektes Leben übernehmen wollte.
    »Ich weiß nichts darüber«, flüsterte Emma.
    Quinlan schüttelte den Kopf und schlug frustriert mit der Faust auf den Tisch. »Du machst es für uns alle nur schwieriger«, grummelte er. Dann öffnete sich die Tür zum Verhörzimmer und er drehte den Kopf. Ein Beamter flüsterte etwas, was Emma nicht verstand, und Quinlan stand auf und ging zur Tür. »Bleib, wo du bist«, warnte er Emma. »Ich bin gleich wieder da.«
    Er knallte die Tür hinter sich zu. Emma wartete, bis er den Flur entlanggestapft war, und starrte dann auf die Gegenstände, die vor ihr auf dem Tisch lagen. Der Schal, der nach ihrer Schwester duftete. Die Quittung mit Suttons Unterschrift. Und das Buch. Emma starrte das Cover an, auf dem ein kleines Mädchen in einem blaukarierten Kleid eine blonde Puppe im Arm hielt. Emma hatte diese Serie als Kind geliebt und sich gerne stundenlang in den Abenteuern und Schicksalsschlägen verloren, die Laura Ingalls Wilders Figuren durchmachten – Emma hatte zwar kein leichtes Leben gehabt, aber wenigstens musste sie nicht wie die Pioniere in Erdhütten hausen. Aber was hatte das Buch in Suttons Auto verloren? Emma bezweifelte, dass ihre Schwester das Buch mit achtzehn gelesen hatte – oder überhaupt gelesen hatte.
    Ich musste

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