LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)
statt?«, fragte Emma.
»Jepp«, zirpte Laurel. Sie zeigte auf zwei Plastiktüten, die hinter der Standuhr im Foyer versteckt waren. Und wie aufs Stichwort öffnete sich in diesem Moment die Tür, und ein ganzer Haufen Kids stürmte ins Haus. Die gesamte Jungen-Baseballmannschaft, Nisha und das Tennisteam. Ein paar Kids, die Emma auf dem Flur grüßten, und eine Menge Leute, die Emma nicht kannte. Und zu guter Letzt kam Garrett mit einem großen Bierfass herein. Als er Ethan und Emma sah, die immer noch Händchen hielten, verdüsterte sich sein Gesicht.
»Hi, Garrett«, sagte Emma, aber sie wusste, dass alle Freundlichkeit vergebens war.
Garretts muskelbepackte Arme umklammerten das Bierfass fester. »Du bist also jetzt mit Ethan zusammen?«, knurrte er.
»Ja«, antwortete Emma stolz und ignorierte Garretts hasserfüllten Blick. Sie würde sich heute durch nichts mehr die Laune verderben lassen. Plötzlich kam ihr alles perfekt vor.
Aus der tragbaren Anlage, die jemand mitgebracht hatte, dröhnte plötzlich Techno. Plastikbecher machten die Runde, Drinks wurden eingeschenkt. »Wuhuuuuu!«, schrie Charlotte, hob die Hände und begann zu tanzen. Emma zog Ethan in den Kreis und tanzte ebenfalls los.
Die Party hatte begonnen.
27
Ausgeflogen
Das Herrenhaus füllte sich in Rekordzeit. Warme Körper tanzten und flirteten miteinander, rote Plastikbecher in den Händen. Emma schwebte an Ethans Arm durch die Menge. Sie war so glücklich wie schon lange nicht mehr.
»Ich hole mir ein Bier«, sagte Ethan, warf einen Blick auf sein Handy und steckte es dann ein. »Willst du auch eins?«
Emma lächelte ihm zu. »Ich muss uns nachher noch nach Hause fahren. Es sei denn, du willst heute Nacht mit mir hier in der Pampa kampieren …« Sie zeigte auf die felsigen Hänge, die das Herrenhaus umgaben.
Ethan grinste und beugte sich vor. Seine Lippen berührten ihre Wange und er flüsterte: »Was genau schlägst du denn vor?«
Sie wurde rot, als sie seine Anspielung verstand. Eine Nacht mit Ethan. Hmmm. »Ich habe leider Sperrstunde«, flüsterte sie.
»Schade«, flüsterte Ethan zurück. Seine Lippen berührten ihre. Ein paar Kids pfiffen. Emma sah den Blitz einer Handykamera. Es war eine Riesensache, dass Sutton Mercer jetzt mit Ethan Landry zusammen war. Aber niemand lachte sie aus – alle starrten Ethan an, als sei ihnen erst jetzt aufgefallen, wie gut er eigentlich aussah.
Ein paar Jungs tranken in einer Ecke Schnaps, und auf der Tanzfläche hüpften alle zu einem alten Michael-Jackson-Song auf und ab, da spürte Emma Suttons Täschchen vibrieren. Sie ließ Ethans Hand los und bat ihn, ihr eine Sprite mitzubringen. Ein verpasster Anruf von einer ihr unbekannten Nummer wurde angezeigt, außerdem eine Sprachnachricht. Emma suchte Ethans Blick und gab ihm durch Zeichen zu verstehen, dass sie gleich wiederkommen würde. Dann bahnte sie sich einen Weg durch die schwitzende Menge zum hinteren Teil des Hauses, wo es hoffentlich ruhiger war.
Sie betrat die Küche, wo Schnapsflaschen neben halb leeren Chipstüten und leeren Plastikbechern auf dem Tresen standen. Ein Mädchen mit kurzem schwarzem Haar goss Tequila und Margarita-Mix in einen Mixer und drückte einen Knopf. Der Inhalt wirbelte durcheinander und der Duft von Limette erfüllte den Raum und folgte Emma den dunklen Flur entlang. Sie strich mit der Hand über die Wand, um sich zu orientieren, und ging in ein Hinterzimmer. Durch die großen Fenster drang Mondlicht, das den dunklen Holzboden und die hellen Wände leuchten ließ. In dem Raum befanden sich nur zwei Dinge: In einer Ecke stand ein langer, gesplitterter Spiegel und auf dem Fensterbrett lag eine kleine Puppe mit Glasaugen. Emma wendete sich von ihr ab, weil es sie bei dem Anblick gruselte. Sie rief ihre Mailbox auf und hielt sich das Handy ans Ohr. Eine laute Stimme drang durch den Hörer. »Hallo, dies ist eine Nachricht für Sutton Mercer. Hier spricht Detective Quinlan. Ich muss mit dir reden. Bitte ruf mich unter dieser Nummer zurück, ich habe mein Handy den ganzen Abend lang an. Es ist dringend, also ruf mich sobald als möglich zurück.«
Ein Notfall? Emmas Fingerspitzen kribbelten. Sie wollte gerade wählen, da ertönte aus dem Partyraum ein lautes Krachen, und sie zuckte zusammen. Die Bässe dröhnten durchs Haus und Lachen hallte von den Wänden wider. Obwohl sie nach hinten gegangen war, konnte sie bei dem Lärm unmöglich ein Gespräch führen. Mit einem letzten Blick auf die gruselige
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