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LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

Titel: LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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den Mund, um zu protestieren, aber Mrs. Mercer unterbrach sie schnell. »Deck doch bitte den Tisch, Schatz.« Ihre Stimme zitterte, als versuche sie verzweifelt, die Wogen zu glätten und das Thema zu wechseln.
    Sie stellte einen Berg Waffeln auf den Tisch und goss Orangensaft in alle Gläser. Mr. Mercer kam zum Tisch und setzte sich an seinen üblichen Platz. Er schnitt sich ein Stück Waffel ab und steckte es sich in den Mund. Dabei ließ er Emma keine Sekunde lang aus den Augen. »Was mich noch interessieren würde: Gab es einen Grund dafür, dass Thayer sich in dein Zimmer geschlichen hat?«
    Emmas Nerven flatterten. Weil er möglicherweise deine wahre Tochter umgebracht hat und dafür sorgen wollte, dass ich niemand davon erzähle?
    »Hast du ihn etwa erwartet?«, fragte Mr. Mercer in schärferem Tonfall.
    Emma senkte den Blick und griff nach einer Flasche Ahornsirup. »Wenn wir verabredet gewesen wären, hätte ich ja wohl kaum losgebrüllt.«
    »Wann hast du ihn das letzte Mal gesehen?«
    »Gestern Nacht.«
    Mr. Mercer seufzte genervt. »Und davor?«
    Diese Frage konnte Emma nicht beantworten. Sie schaute sich um. Alle drei Mercers starrten sie an und warteten auf ihre Antwort. Mr. Mercer wirkte verärgert, Mrs. Mercer nervös. Und Laurels Gesicht war knallrot, ihre Miene mörderisch.
    »Im Juni«, würgte Emma heraus. Laut Facebook und den Vermisstenanzeigen war das der Monat, in dem Thayer verschwunden war. »Genau wie alle anderen.«
    Mr. Mercer seufzte, als glaube er ihr nicht. Aber bevor er weiterreden konnte, räusperte sich Mrs. Mercer laut. »Lasst uns doch nicht mehr über Thayer Vega reden«, zwitscherte sie. »Er ist im Gefängnis – nur darauf kommt es an.«
    Mr. Mercer runzelte die Stirn. »Aber …«
    »Lasst uns über etwas Schönes reden. Zum Beispiel über deine Geburtstagsparty«, schnitt Suttons Mutter ihm das Wort ab. Sie berührte ihren Mann am Arm. »Sie ist schließlich in ein paar Wochen. Ich habe die Planung schon fast abgeschlossen.« Sogar Emma wusste von den Plänen für Mr. Mercers Geburtstagsparty, denn Mrs. Mercer plante die Feier im Loews-Ventana-Canyon-Resort schon seit Wochen. Ihre To-do-Listen für die Party waren auf gelbe Post-its gekritzelt und überall im Haus verteilt.
    Mr. Mercers Gesicht war immer noch eine eisige Maske. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich keine Party will.«
    »Jeder will eine Geburtstagsparty«, fegte Mrs. Mercer den Einwand beiseite.
    »Oma kommt auch, stimmt’s?«, fragte Laurel, nachdem sie einen Schluck Orangensaft getrunken hatte.
    Mrs. Mercer nickte. »Und ihr Mädchen dürft natürlich eure Freundinnen einladen«, sagte sie. »Ich habe den Chamberlains und den Vegas auch schon Einladungen geschickt. Außerdem habe ich bei Giannis, dem Gourmet-Konditor, der auch die Torte an Mr. Chamberlains Party gemacht hat, einen Kuchen bestellt. Anscheinend ist er der Beste. Es ist ein Karottenkuchen mit Frischkäseglasur. Dein Lieblingskuchen!«
    Ihre Stimme wurde immer höher. Nach Einbruch von jugendlichem Mordverdächtigen versucht gute Hausfrau, die Stimmung mit Kuchen zu retten , dachte Emma mit einem Grinsen.
    »Darf ich aufstehen?«, fragte Laurel, obwohl auf ihrem Teller noch eine ganze Waffel lag.
    »Klar«, sagte Mrs. Mercer abwesend. Sie musterte immer noch besorgt ihren Mann.
    Auch Emma sprang auf. »Ich habe Französischhausaufgaben«, sagte sie. »Am besten fange ich gleich damit an.« So etwas hätte Sutton zwar auf keinen Fall gesagt, aber sie wollte so schnell als möglich die Flucht ergreifen. Sie trug ihren Teller zum Spülbecken und vermied es, Laurel anzusehen, die an ihr vorbeirauschte. Ihre Schwester murmelte halblaut etwas. Emma war beinahe sicher, dass sie »Miststück« verstanden hatte.
    Als sie auf dem Weg zum Flur noch einmal am Tisch vorbeiging, spürte sie Mr. Mercers Blick. Er starrte sie so misstrauisch an, dass Emma einen stechenden Schmerz im Magen spürte. Plötzlich fiel ihr ein, wie Mr. Mercer und Thayer sich gestern Nacht angestarrt hatten. War es nur Einbildung gewesen oder hatten die beiden eine Art … Geschichte ? Wusste Mr. Mercer etwas über Thayer – etwas Gefährliches –, das er nicht preisgeben wollte?
    Ich musste ihr zustimmen. Mein Vater wusste auf jeden Fall etwas über Thayer. Als ich Emma die Treppe hinauf folgte, erhaschte ich einen Blick auf die Berge vor dem Fenster, und auf einmal verbanden sich zwei Puzzlestücke in meiner Erinnerung zu einem erkennbaren Bild. Ich sah dürre Zweige, die lange

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