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LYING GAME Und raus bist du

LYING GAME Und raus bist du

Titel: LYING GAME Und raus bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shepard Sara
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sie das nicht glaubten. »Schatz, geh doch nach unten und trink ein Glas Milch«, schlug Mrs Mercer vor.
    Und dann gingen Suttons Eltern gähnend aus dem Zimmer. Drake und Laurel folgten ihnen. Aber bevor Lau rel in den Flur hinausging, drehte sie sich noch einmal um und schaute Emma direkt an. Sie kniff die Augen zusammen und ihr Mund verzog sich. Feuer schoss durch Emmas Adern. Die Worte, die Becky im Traum zu ihr gesagt hatte, klangen ihr in den Ohren. Bald wird alles sehr gefährlich.
    Auch ich dachte an Beckys Warnung. Manchmal waren die Grenzen zwischen Traum und Realität nur schwer zu erkennen.

27 – Alles Gute, und jetzt stirb!
    »Da ist ja das Geburtstagskind!«, rief Madeline und stöckelte in ihren knallblauen Stilettos über die Veranda. Dazu trug sie ein silbernes Partykleid und ein Diadem aus Metallfolie. Sie setzte Emma ein beinahe identisches Diadem auf, das von einer 18 in pinkfarbener Schrift geziert wurde.
    »Lächeln!« Charlotte stürmte auf sie zu. Sie trug ein kurzes Streifenkleid und Espadrilles. Sie drückte sich eng an Emma und Madeline und hielt eine Digitalkamera über sie. Im letzten Moment sprang auch Laurel ins Bild und legte den Arm um Emma. »Cheese!«, sagte sie übereifrig. Ihr Lächeln war so strahlend weiß wie die Tunika, die sie zu schwarzen Leggings kombiniert hatte.
    Emma versuchte tapfer, zu lächeln, aber wahrscheinlich sah sie nur verängstigt aus.
    Suttons Freundinnen lösten sich aus der Umarmung und sangen wieder einmal »Happy Birthday«. Charlotte gröhlte aus voller Kehle. Madeline sang so hauchig wie Marilyn Monroe bei ihrem Ständchen für JFK . Und Laurels Stimme klang süß und unschuldig. Emma wich ein bisschen vor ihr zurück.
    Es war neun Uhr abends, und Suttons Party war in vollem Gange. Ein DJ legte beim Gartentisch neben dem Grill auf. Massenhaft Leute drängten sich auf der Tanzfläche. Mädchen aus der Tennismannschaft trugen Teller mit Häppchen in den Händen. Mrs Mercer hatte pinkfarbene Lichterketten auf der Veranda aufgehängt und Schüsseln mit alkoholfreiem Sangria bereitgestellt. Mindestens fünfundzwanzig billige Digitalkameras waren im ganzen Garten verteilt. Auf einem Tisch neben der Tür standen drei Laptops. Alle waren mit USB -Datenkabeln ausgestattet, damit die Gäste ihre Partybilder direkt bei Facebook und Twitter posten konnten.
    Die Mercers hatten im staubigen Wüstenbereich des Gartens einen Hindernisparcours für ferngesteuerte Autos aufgebaut, und es roch nach einer Mischung aus unzähligen Parfums und Alkohol. Auf einem großen Klapptisch an der Hauswand lag ein Haufen bunt verpackter Geschenke. Emma hatte noch nie so viele auf einmal gesehen. Leider konnte sie die Party überhaupt nicht genießen. Sie trug zwar das hellrosa Minikleid, das sie mit dem Schild »Geburtstag« versehen in Suttons Schrank gefunden hatte, war eine Stunde beim Friseur gewesen, um sich die Haare elegant aufdrehen zu lassen, und trug hochhackige Stiefeletten, die wahrscheinlich mehr gekostet hatten, als sie sonst in einem Jahr für Kleidung ausgeben konnte. Aber das bedeutete nicht, dass sie in Partystimmung war. Jedes Mal, wenn ein Kamerablitz aufleuchtete, zuckte sie zusammen und wirbelte herum. Wenn jemand sie berührte und mit ihr reden wollte, erstarrte sie. Jede Rakete, die Mr Mercer und ein paar Jungs am Rand des Grundstücks abschossen, erschreckte sie fast zu Tode. Sie klangen wie Schüsse. Emma kam sich vor wie auf dem Weg zum Schafott.
    Ich hoffte, dass sie sich täuschte.
    Nach dem Ständchen betrachteten Madeline, Charlotte und Laurel das Gruppenfoto auf dem Kameradisplay. »Madeline sieht besoffen aus«, kicherte Charlotte.
    »Und ich bekifft.« Laurel ging zu Emma und zeigte ihr das Bild. »Nur du siehst normal aus. Wenn du das hier auf Facebook postest, müssen wir uns alle digital entfernen.«
    Emma ging auf Abstand zu Laurels muskulösem Körper. Ihr so nahe zu sein, machte sie ungeheuer nervös. Sie hatte Suttons Schwester den ganzen Abend lang beobachtet. Laurel hatte die meiste Zeit getanzt und sich vom DJ schnelle, energiegeladene Songs gewünscht, die alle zum Tanzen brachten. Vor einer Stunde hatte sie Emma beim Pool abgepasst und ihr ein Geschenk überreicht: zwei Eintrittskarten zu einer Vorstellung von Les Miserables nächste Woche. »Du kannst natürlich mitnehmen, wen du willst, aber ich würde sehr gerne mitkommen«, sagte Laurel schüchtern. »Weißt du noch, wie wir das Stück als Kinder nachgespielt haben? Du wolltest immer

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