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Lynettes Erwachen

Lynettes Erwachen

Titel: Lynettes Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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ins Gesicht. Agnes hatte den Tisch noch nicht verlassen, da prusteten die beiden Frauen los.
    „Mein Junge“, lachte Lynette. „Das ist köstlich. Mir scheint, du hast eine Freundin fürs Leben gefunden.“
    „Ihr seid heute Morgen ganz schön albern.“
    Justin beobachtete, wie Elias die Hand auf Lynettes legte und lächelte. Es schien ihm zu gefallen, sie fröhlich und ausgelassen zu sehen und zu wissen, dass er das bewirkte.
    „Wann wollen wir uns am Montag treffen?“, fragte er, und nahm einen weiteren Schluck Kaffee.
    „Ich werde gegen Mittag fertig sein.“
    „Hattest du nicht am Dienstag einen Gerichtstermin?“
    Lynette wurde ernster und hielt sich an seiner Hand fest.
    „Den wird Andrew übernehmen müssen. Ich kündige am Montag und überlege, ob ich nicht bis Ende des Monats freinehme.“
    Entgeistert starrte Elias Lynette an. „Hast du dich bei der Staatsanwaltschaft beworben?“
    „Nein, noch nicht. Ich steige in die Kanzlei eines Freundes ein. Benjamin hat sich vor drei Jahren selbstständig gemacht und wollte damals, dass wir Partner werden.“
    „Benjamin?“
    „Ja, Benjamin Lloyd. Er ist ein guter Freund, und wir kommen gut miteinander klar.“
    Justine amüsierte sich. Bekam Lynette nicht mit, dass Elias vor Eifersucht platzte, oder war es ihr schlichtweg egal? Der stürzte jedenfalls den Kaffee runter und stand auf.
    „Ich muss los. Bis Montagmittag. Habt noch viel Spaß, ihr zwei.“
    Justin sah ihm hinterher. Der Aufbruch kam einer Flucht gleich. Mann, der Typ hatte aber auch einen verdammt geilen Arsch.
    „Warum hast du nicht gesagt, dass Ben schwul ist?“, wollte sie wissen.
    „Weil es egal ist. Ich bin weder mit Ben noch mit ihm zusammen. Warum sollte ich es erwähnen?“
    Justine zuckte mit den Schultern. „Das musst du selbst wissen. Also, was wollen wir heute unternehmen?“
    „Ich denke, du wolltest reiten gehen?“
    „Bist du verrückt? Ich habe seit zehn Jahren nicht mehr auf einem Pferd gesessen.“
    „Denkst du ich? Könnte spaßig werden.“
    „Vielleicht hast du recht. Also, auf zu Steve.“
    „Elias’ Gesicht war köstlich“, grinste Lynette, „Ob er wusste, dass du ihn gemeint hast?“
    „Natürlich wusste er das. Mein Gott, Lynette, sei nicht so naiv.“
    „Bin ich gar nicht.“
    „Erzähl mir lieber, was es mit diesem Schokoladenkuchen auf sich hat.“
     

Kapitel 10
     
    Zum ersten Mal in ihrem Leben fiel es Lynette schwer, aus dem Bett zu kommen. Eigentlich wäre sie seit einer halben Stunde im Büro gewesen. Evelyn machte sich bestimmt Sorgen.
    Seit fünf Jahren war sie jeden Tag von morgens acht Uhr bis spät abends in der Kanzlei Ramsey & Smith gewesen. All das würde heute ein Ende finden.
    Gestern Abend hatte Lynette die Kündigung geschrieben. Mit all den Überstunden und dem Resturlaub würde sie trotz Kündigungsfrist nicht mehr arbeiten müssen, eine Abfindung stand ihr auch zu.
    Dennoch fühlte sie sich schlecht. Man ging nicht und brach alles hinter sich ab. Das hatte ihr Vater getan, und sie hatte ihn deshalb gehasst. War sie im Begriff, das Gleiche zu tun?
    Sie würde Ramsey anbieten, bis zum Schluss zu arbeiten und eine höhere Abfindung verlangen. Das Geld war ihr zwar nicht wichtig, doch diese Lösung beruhigte ihr Gewissen.
    Eine Stunde später betrat sie das Bürogebäude – selbstsicher, befreit und glücklich.
    „Hallo, Evelyn. Ist Ramsey in seinem Büro?“
    Die ältere Frau legte aufatmend eine Hand über ihr Herz. „Ms. Harllow, da sind Sie ja. Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht.“ Dann lächelte Evelyn verschmitzt. „Ich sehe schon, das war unnötig. Sie sehen fabelhaft aus.“
    „Danke, Evelyn. Es geht mir gut. Ist Ramsey da?“
    „Ja, aber da ist irgendetwas mit dem Gerichtstermin heute Vormittag. Andrew ist nicht aufgetaucht und muss in einer Stunde Mr. Bennings vertreten.“
    „Seine Laune wird nicht besser werden“, entgegnete Lynette, als sie vor Ramseys Tür stand. Auf ihr Klopfen hin erklang die mürrische, herrische Stimme. „Ja?“
    „Guten Morgen, Mr. Ramsey. Kann ich kurz mit Ihnen sprechen?“
    „Gut, dass Sie endlich da sind. Haben Sie eine Ahnung, wo sich Andrew rumtreibt?“ Er sah sie von oben bis unten an und begann zu lächeln.
    Zum ersten Mal trug sie in der Kanzlei einen Rock und nicht ihre Uniform , einen Hosenanzug. Das lange Haar fiel ihr in dichten Wellen über die Schultern, und sie strahlte Lebensfreude und Zufriedenheit aus.
    „Kann es sein, dass mein Sohn die Nacht bei Ihnen

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