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Lynettes Erwachen

Lynettes Erwachen

Titel: Lynettes Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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Freundin sie.
    „Heute Vormittag. Ich habe mir einen Strauß Lilien gekauft.“
    Justine kam aus dem Lachen nicht mehr raus, und Lynette musste sich irgendwann geschlagen geben.
    Nach weiteren zwei Jeanshosen, einem Sommerkleid und vier Paar High Heels gingen sie auf ein Bier ins Pub. Die Einkaufstüten stapelten sich unter dem Tisch.
    Verschwörerisch beugte sich Lynette zu Justine hinüber. „Das ist Angus, ein Bekannter von Elias. Der hat doch glatt Kindchen zu mir gesagt.“
    Justine prustete über den Tisch, als Angus zu ihnen trat.
    „Was darf’s denn sein?“ Sein Miene war wie immer unbewegt und die Stimme brummig.
    „Ich hätte gern ein mildes, dunkles Bier“, flötete Lynette ihm gut gelaunt entgegen.
    „Ich nehme ein Ale.“
    Angus nickte und ging.
    „Hast du den Blick gesehen? Wie ist das möglich, dass er keine Miene verzieht und die Augen dennoch lachen?“, fragte Justine.
    In diesem Moment schoss die Erkenntnis wie Blitze durch Lynettes Hirn. Auch Elias konnte das. Dessen Gesicht war des Öfteren völlig unbewegt, und nur die Augen sagten, dass sie keine Angst haben musste. Angus war ein Master! Er und Elias kannten sich aus dem Club.
    „Hey, redest du noch mit mir?“, wollte Justine wissen.
    „Ja, gleich“, stammelte Lynette.
    Angus stellte die beiden Biere auf den Tisch und beugte sich zu Lynette hinab.
    „Na, Kindchen! Hattet ihr zwei noch einen schönen Abend?“
    Die Frage klang vollkommen emotionslos. Lynette nickte, hielt dem Blick nicht stand. Mit klopfendem Herzen senkte sie die Lider, zitterte, und es war nicht bloß Angst. Angus gab einen brummigen Laut von sich, bevor er hinter der Theke verschwand. Hatte sie da tatsächlich Belustigung rausgehört? Frechheit! Das Bier trank sie in einem Zug leer. „Ich muss auf der Stelle hier raus.“
    „Nun beruhig dich erst mal.“
    Als Lynette aufsah, schien Justine zu begreifen, was in ihr vorging. Diese trank einen Schluck von dem Ale, legte Geld auf den Tisch, schnappte die Einkaufstaschen und folgte Lynette ohne weiteren Einwand.
    Vor der Tür des Pubs fragte Justine ungläubig: „Sag bloß, das hat dich angemacht?“
    „Ja, verdammt! Ich kann es kaum glauben. Wie eine läufige Hündin.“ Lynette schüttelte sich angewidert. „Ich finde ihn nicht einmal attraktiv. Er ist ein großer Teddybär!“
    „Wahnsinn! Bist du mit Elias schon so weit?“
    „Du würdest die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn du das alles wüstest. Ich erkenne mich kaum wieder.“
    „Geht es dir gut?“
    „Mehr als gut. Es ist unglaublich! Elias ist unglaublich!“
    „Dann ist alles okay. Genieße es!“
    Um sich von der Gier in sich abzulenken, fragte Lynette: „Weißt du, wo ich noch gern hingehen würde?“
    „Spuck’s aus!“
    „Kommst du mit Dessous kaufen?“, fragte sie nervös.
    „Und du schaust nicht auf den Preis?“
    „Nein, versprochen!“
    Justine entfuhr ein spitzer Schrei. „Halleluja! Ich bin im Himmel gelandet.“
     

Kapitel 13
     
    Lynette hatte tief und fest geschlafen. Im Wohnzimmer stapelten sich immer noch die unausgepackten Tüten. Nachdem sie in einer Cocktailbar versackt waren, hatten sie ein Taxi nehmen müssen. Das war das erste Mal, dass sie mit Justine eine Sauftour hingelegt hatte. Perfekter Mädelsabend: Shoppen, Geld ausgeben, klebrige Cocktails trinken und tanzen, bis der Arzt kommt.
    Jetzt brummte ihr der Schädel. Zum Glück sah Justine nicht besser aus.
    „Verdammter Mist!“, stöhnte Lynette.
    „Wer wollte denn die ganze Karte durchprobieren?“
    „Ich habe Urlaub. Ich darf das.“
    „Du bist gut! Ich habe heute Nachmittag eine Sitzung.“
    „Ein Promi?“ Lynette versuchte süffisant zu grinsen, aber das tat viel zu weh.
    „Geht dich nichts an. Hast du noch Kaffee?“
    „Ich koche noch eine Kanne.“
    Mit schlurfenden Schritten ging sie in die Küche. Nie wieder würde sie auch nur einen Tropfen Alkohol anrühren. Und sie hatte recht: Kontrollverlust war schrecklich.
    „Sag mal“, rief sie ins Wohnzimmer, „Erinnere ich mich tatsächlich an einen Andy?“
    „Du hast mit ihm rumgeknutscht und ihm die Ohren vollgeheult, dass du Elias so sehr vermisst.“
    Justine stand im Türrahmen und grinste.
    „Scheiße! Wie soll ich Elias unter die Augen treten? Ich hasse Alkohol, und ich vermisse meine kontrollierte Seite. Wie konnte ich mich bloß so gehen lassen? Du bist nicht fremdgegangen.“
    „Du bist zum einen nicht fremdgegangen, hast lediglich fremd geknutscht, und zweitens hat Elias

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