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Lynne Graham

Lynne Graham

Titel: Lynne Graham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verräterisches Verlangen
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Mädchenclique schlagartig auf Distanz zu der unangenehmen Szene gingen und niemand der jungen Frau zur Hilfe kam, kippte Ella deren Handtascheninhalt aus, fand die Medikamente, die Lethia einnehmen musste, und brachte die junge Frau zumindest in eine sichere und stabile Lage.
    „Brauchen Sie Hilfe?“, fragte jemand auf Englisch.
    Ella drehte den Kopf und sah Aristandros neben sich in die Hocke gehen.
    „Sie ist Epileptikerin. Sie muss ins Krankenhaus gebracht werden, weil sie schon länger als fünf Minuten bewusstlos ist“, antwortete Ella.
    Aristandros behielt trotz der allgemeinen Aufregung einen kühlen Kopf. Er rief einen Notarztwagen und informierte auch Lethias Familie, die bestätigte, dass die Tochter Epileptikerin war.
    „Warum hat niemand ihr geholfen?“, wunderte sich Ella, während sie gemeinsam auf die Ankunft der Ambulanz warteten.
    „Vermutlich haben alle den Kollaps mit Drogen in Verbindung gebracht, deshalb wollte niemand mit ihr zu tun haben“, erklärte Aristandros.
    „Und niemand schien zu wissen, dass sie Epileptikerin ist. Ich nehme an, sie wollte nicht, dass die anderen es herausfinden.“ Ella wandte ihm das Gesicht zu. „Sie haben mich auf Englisch angesprochen. Woher wussten Sie …?“
    Seine dunklen Augen funkelten amüsiert, und das Lächeln, mit dem er sie anstrahlte, machte ihr das Atmen schwer. „Ich hatte mich bereits nach Ihnen erkundigt, bevor Lethia zusammenbrach.“
    Ella lief prompt rot an, überzeugt davon, dass sie ihm nur aufgefallen sein konnte, weil sie nicht hierher passte. Die anderen Mädchen trugen schrille Designer-Outfits, während sie hier in einem schlichten schwarzen Rock und einer türkisfarbenen Bluse aufgetaucht war. „Warum sind Sie zu mir gekommen?“
    „Weil ich kein Auge mehr von Ihnen lassen konnte“, gestand er. „Lethia war nur ein Vorwand.“
    „Sie wechseln Ihre Frauen wie andere Leute die Unterwäsche“, sprudelte es aus ihr heraus. „Ich bin nicht interessiert.“ Sie hatte ins Griechische gewechselt, das sie fließend sprach.
    „Es gibt nichts Aufregenderes als eine Herausforderung, glikia mou “, gab er heiser zurück und senkte die langen Wimpern über dem vielsagenden goldenen Blick …

3. KAPITEL
    Um Punkt neun am nächsten Morgen fuhr die silberne Limousine vor. Ella sah zu, wie ihr Gepäck eingeladen wurde, dann glitt sie auf den Rücksitz. In einem grauen Bleistiftrock mit schlichter Hemdbluse war ihr durchaus bewusst, dass sie der Vorstellung einer typischen Geliebten kaum entsprach, und sie war stolz darauf. Falls Aristandros sich einbildete, er könnte eine nüchterne, intelligente Frau zu seiner heißen Bettgespielin umerziehen, dann sah er sich wohl vor eine jener Herausforderungen gestellt, die er ja angeblich so liebte!
    Ella umklammerte den Griff ihrer Handtasche, die sie auf dem Schoß hielt. Sie durfte das Thema Sex nicht überbewerten, natürlich würde sie damit umgehen können. Schließlich wusste sie alles über die männliche Anatomie, auch wenn sie bestimmt nicht die verführerischste aller Frauen war. Bisher hatte Sex in ihrem Leben nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Enthaltsamkeit war ihr lediglich ein einziges Mal schwer gefallen, und das war bei dem Treffen mit Aristandros gewesen. Ihre Wangen begannen zu brennen, als sie an den Kuss auf der Jacht dachte. Der Mann war so glatt, so geschickt. Er wusste genau, welchen Schritt, welche Geste er zu machen hatte. Ella verabscheute es, wenn ihr die Kontrolle entglitt. Aristandros allerdings legte es darauf an, dass genau das passierte. Damit er sich schmeicheln konnte, unwiderstehlich zu sein, inner- und außerhalb des Bettes.
    Ella wurde aus ihren Gedanken gerissen, als die Limousine vor einem hohen Gebäude anhielt und der Chauffeur ihr den Wagenschlag öffnete. Nachdem sie ausgestiegen war, fiel ihr Blick auf das diskrete Schild einer bekannten Anwaltskanzlei an der Hausfassade. Am Empfang begrüßte man sie höflich und führte sie sofort weiter in eines der Konferenzzimmer. Als sie eintrat, drehte Aristandros, der beim Fenster stand, sich zu ihr um.
    „Warum treffen wir uns hier?“, fragte sie, noch bevor er überhaupt den Mund öffnen konnte. Wie immer sah er atemberaubend aus, jeder Zoll der erfolgreiche Businesstycoon. Doch er war viel mehr als das; eine Aura von Macht und Selbstsicherheit umgab ihn.
    Eindringlich musterte er ihre Erscheinung, und was er sah, schien ihm zu gefallen. Männliche Bewunderung flackerte in seinem Blick auf. Sich der

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