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Lynne Graham

Lynne Graham

Titel: Lynne Graham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verräterisches Verlangen
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einen absolut unmöglichen Vertragzu unterzeichnen. Einen Vertrag, der dir erlaubt, zu tun und zu lassen, was dir beliebt, während ich dagegen nur das tun darf, was du von mir erwartest. Ist das für dich eine Partnerschaft? Dann ist es kein Wunder, dass deine Beziehungen nie länger als fünf Minuten dauern! Auf welcher Basis sollte sich da Ver trauen aufbauen?“
    „Lass es gut sein, bevor das Ganze den Rahmen sprengt“, riet er ihr eindringlich.
    Doch in Ella tobte ein Sturm, die Gefühle, die sie so lange in sich eingeschlossen hatte, drängten mit Macht an die Oberfläche. „Glaubst du wirklich, ich würde einem Mann vertrauen, der mir sagt, dass er mich liebt und mich dann keine Stunde später fallen lässt? Und warum? Weil ich nicht der Vorstellung entspreche, die er sich von seiner perfekten Frau gemacht hat. Weil ich die Unverschämtheit besitze, eigene Wünsche zu haben und mehr will als materielle Wer te. Hättest du dein Unternehmen und die Kunst des Geldscheffelns aufgegeben, um mich zu heiraten?“
    Unter der gebräunten Haut wurde Aristandros bleich. Dennoch gab er nicht einen Zentimeter nach. „Dieses Gespräch werden wir jetzt nicht führen.“
    „Ich hatte dich auch nicht um deine Erlaubnis gebeten. Um genau zu sein, wir führen gar kein Gespräch. Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, ich brülle dich an!“, schrie sie laut. Seine starre Weigerung, etwas auf ihre Vor würfe zu erwidern, machte sie nur noch wütender.
    „ Stamates … genug“, knurrte er eisig.
    „Selbst dein Großvater denkt, dass du mich schlecht behandelst. Oh ja, nicht nur habe ich schlechte Manieren, ich lausche auch an Türen!“, schleuderte sie ihm mit Zornestränen in den Augen entgegen. Die Rage machte ihr das Atmen schier unmöglich. „Ich bin ganz sicher nicht die perfekte Frau, die dir deiner Meinung nach zusteht. Du solltest besser beten, dass ich nicht schwanger bin!“
    Damit wirbelte sie auf dem Absatz herum, floh durch die Halle und die Treppe hinauf, vorbei an dem Hauspersonal, das sich verzweifelt bemühte, so zu tun, als hätte niemand etwas gehört.
    Sie lief ins Hauptschlafzimmer – inzwischen das vierte, das sie mit Aristandros teilte – und warf sich auf das Bett. Sie weinte nur selten, doch jetzt ließ sie den Tränen freien Lauf. Der Streit mit Aristandros hatte die brüchige Fassade von Frieden zum Einsturz gebracht. Die hässlichen Wahrheiten waren bloßgelegt, wie zum Beispiel die, dass er befürchtete, sie könnte ein Kind empfangen haben, das er nicht wollte.
    Warum regte die Auseinandersetzung mit Aristandros sie überhaupt derart auf? Immerhin hatte sie ihm endlich ihre Meinung gesagt. Vor sieben Jahren hatte sie ihm vertraut, und man musste sich nur ansehen, wohin sie das gebracht hatte – es hatte sie mit gebrochenem Herzen und von ihrer Familie ausgestoßen zurückgelassen. Und was hatte Aristandros gemacht? In typischer Xenakis-Art hatte er sich nach der gelösten Verlobung auf einen ausgedehnten Segeltörn begeben, über den sämtliche Zeitungen berichteten, wenn er wieder einmal in der nächsten Hafenstadt mit einer Schönheit am Arm gesehen wurde.
    Ella schlug mit der Faust auf die Matratze ein. Sie war so wütend, dass sie laut hätte schreien können. Sie hasste ihn. Sie hasste ihn mit Inbrunst!
    Doch es war Zeit für Callies Abendessen, und Ella liebte die Routine mit der Kleinen zur Schlafenszeit. Sie rappelte sich vom Bett auf und stöhnte laut, als sie ihr Bild im Spiegel erhaschte. Ihre Augen waren vom Wei nen geschwollen, das Make-up ruiniert. Mit den wenigen eigenen Kosmetika, die sie besaß, tat sie ihr Bestes, um die Spuren des wütenden Weinkrampfs zu vertuschen.
    Die Stunden mit Callie waren ihr an diesem Abend ein wunderbarer Trost. Beim Bad spielte sie mit dem Mädchen, trocknete es dann ab und zog der Kleinen den Schlafanzug über, und während sie ihr eine Gutenachtgeschichte vorlas, schmuste sie mit ihr.
    Callie ahmte glücklich das Quaken der Ente aus der Geschichte nach, als Aristandros in der Tür zum Kinderzimmer auftauchte. „Ich habe Lust, heute zum Dinner auszugehen“, verkündete er.
    „Ich glaube nicht, dass ich jemals wieder etwas essen möchte“, log Ella. In Wirklichkeit knurrte ihr der Magen, aber sie würde Aristandros nicht damit davonkommen lassen, dass er tat, als wäre nichts passiert – selbst wenn sie vermutete, dass dies der leichtere Weg wäre.
    Callie rutschte von ihrem Schoß und tappte auf bloßen Füßen zu Aristandros.

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