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M A S H 02 - in der Heimat

M A S H 02 - in der Heimat

Titel: M A S H 02 - in der Heimat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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Furchtlose, eingetroffen. Nachdem ich mich nicht blicken ließ, machten sich Sarg und Morgan an die Arbeit. Sie säbelten ein Loch in Lauries Brustkasten, etwa zehn Zentimeter zu hoch, und leerten einige Maiskörner und etwas schottischen Whisky aus. Laurie erholte sich und die beiden hielten sich für Helden.«
    »Und dann?« fragte Mary.
    »Dann wurde es schwierig. Tony legte Mrs. Kirkaldys Nichte Nancy Barne nahe, daß ich den Fall übernehmen sollte, aber wie so viele weibliche Wesen war sie Ramsey verfallen. Tony war Ausländer, ich ein Neuling, und Goofus sagte ihr, Laurie sei Dr. Sargs Patient und ich sei überflüssig.«
    »Aber schließlich hast du Laurie doch operiert, oder?«
    »Ja. Drei Tage später hatte er 41 Grad, der Puls betrug 150, sein Blutdruck sank ab, und alle mit Ausnahme Ramseys waren recht kleinlaut. Ramsey jedoch eröffnete den Angehörigen in Gemütsruhe, daß Laurie kaum zu retten sei und jeder weitere chirurgische Eingriff sein sicheres Ende bedeuten würde. Inzwischen drohte Tony den Angehörigen, nie wieder einen von ihnen zu behandeln, wenn sie mich nicht zuzögen. Also beschloß ich, den Fall ohne Rücksicht darauf zu übernehmen, wem ich damit auf die Zehen trat.«
    »Hättest du das nicht früher tun sollen?« fragte Mary.
    »Natürlich, aber ich praktizierte damals erst seit etwa einem Jahr. Heute wüßte ich, was ich zu tun hätte, aber damals zauderte ich, statt sofort einzugreifen.«
    »Soweit ich mich entsinne, wurdest du dann in deiner gewohnten groben Art aktiv.«
    »Schon möglich. Wenn nichts geschah, war der Patient offenbar zum Tod verurteilt. Als Tony mich also verständigte, setzte ich Laurie auf meinen Operationskalender, ohne jemand davon zu unterrichten. Ich wußte, daß er mir unter dem Messer bleiben konnte. In diesem Fall würden sie alle über mich herfallen. Goofus und Ramsey stürzten sich auf mich. Ich sagte Goofus, ich würde ihn beim geringsten Laut niederboxen, und Ramsey hieß mich einen heimtükischen Scharlatan und versprach ihm, ihn früher oder später fertigzumachen.«
    »Wie haben sie deine Liebenswürdigkeiten aufgenommen?«
    »Darum habe ich mich nicht geschert. Ich hatte Wichtigeres zu tun. Soll ich dir die Operation schildern?«
    »Ja.«
    »Also gut. Me Ley narkotisierte Laurie und sagte: ›Aber es muß rasch gehen.‹ Wie bereits erwähnt, hat Ramsey den Schmitt zu hoch angesetzt. Ich sägte Lauries zehnte Rippe an und hob Hummer, Muscheln und Mais aus seinem Inneren. Im unteren Teil der Speiseröhre war ein großer Riß. Ich nähte ihn zu, obwohl mir klar war, daß er sich wieder öffnen würde. In diesem Stadium ist ein Verheilen nämlich ausgeschlossen. Dann setzte ich ihm einen verläßlichen Drain ein. Wir drehten ihn auf den Rücken, ich schnitt eine Öffnung in seinen Bauch und schob einen Schlauch in den Ansatz des Dünndarmes, damit wir ihn künstlich ernähren konnten. Alles in allem brauchte ich nicht länger als vierzig Minuten. Lauries Zustand besserte sich bereits während der Operation. Er war ein zäher Bursche. Zwar lag noch eine lange Durststrecke vor uns, aber wir hatten die Weichen an jenem Morgen auf Erfolg gestellt.«
    »Und hast du dir nach der Operation die Zeit genommen, dich um den Gemütszustand deiner lieben Kollegen zu kümmern?«
    »Eigentlich nicht. Ramsey und Goofus waren ziemlich bestürzt, daß Laurie den OP lebendig verließ, aber ich ignorierte die beiden. Bloß Ramsey sah ich mit einem Blick an, der nichts Gutes verhieß.«
    »Damals hast du beschlossen, ihn zu vernichten, nicht wahr?«
    »Jetzt hör doch endlich auf, dauernd von ›Vernichten‹ zu sprechen. Ich beschloß bloß, ihn unter die Lupe zu nehmen und Mittel und Wege zu finden, ihn aus der Chirurgie zu vertreiben. Das war ein gerechtfertigter und vernünftiger Entschluß. Ich weiß, daß keiner ihn mir verziehen hat, weil so viele deiner beschränkten Freundinnen ihn für einen Heiligen hielten.«
    »Was hast du eigentlich getan?«
    »Zuerst überzeugte ich mich davon, daß alles stimmt, was Me Lay mir über seine Ausbildung erzählt hat. Ihm fehlten noch zwei volle Jahre Spitalpraxis zum Facharzt. Trotzdem hat er sich als vollausgebildeten Chirurgen ausgegeben.«
    »Das war also ein Schwindel?«
    »Ja. Als nächstes las ich über sämtliche Operationen nach, die er ausgeführt hatte. Das Ergebnis: Er hat gesunde Gallenblasen und Uteri herausgefetzt wie ein Fleischerhund. Damit hatte ich den Beweis seiner absoluten Unfähigkeit.«
    »Selbst nach

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