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M A S H 02 - in der Heimat

M A S H 02 - in der Heimat

Titel: M A S H 02 - in der Heimat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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Quantitativ aber ist da sicher kein Unterschied. Wenn ich in der Nähe ein williges Frauenzimmer wüßte, von dem keine Komplikationen zu erwarten sind, ginge ich wohl auch zu ihr. Und Sie vermutlich ebenfalls.«
    »Aber die Frau eines Reverends!« entrüstete sich Mr. Russell.
    »Überlegen Sie doch, Mr. Russell. Wer sich als Reverend welcher Sekte immer in Tedium Cove niederläßt, ist bis auf wenige Ausnahmen sehr dumm oder sehr sonst was. Zufällig weiß ich, daß der Prediger und Mrs. Titcomb etwa einmal im Monat gegen Geschlechtskrankheiten behandelt werden müssen. Deshalb behaupte ich, daß sie dumm und auch sonst etwas sind. Ein Urteil darüber zu fällen, überlasse ich Ihnen als Soziologe.«
    »Ich gestehe, daß ich mich hier wie ein Fisch auf dem Trockenen fühle«, sagte Professor Russell. »Das kann doch alles nicht wahr sein. Natürlich weiß ich, daß es stimmt, aber geht Ben Simmons wirklich ganz unverfroren ins Pfarrhaus und steigt dort mit der Frau des Reverends ins Bett?«
    »Das hängt davon ab, wieviel Zeit sie sich nimmt«, antwortete Hawkeye.
    »Heia, Hawkeye«, rief John Simmons. »Beim Jesus, Hawk, ich wollte meine Frau gleich nach dem Fischen in die Klinik bringen, aber sie konnte es nich mehr erwarten. Jetzt hat der Polizeiwagen sie hingeführt, ’s iss ein Mädchen.«
    »Gratuliere, John. Und wie wollen Sie die Geburt feiern?«
    »Bis aufs Pfarrhaus war ich schon seit drei Monaten auf Trockendock. Will mal vorbeisehen und mir eine Fuhre Religion holen.«
    »Viel Glück«, sagte Hawkeye.
    »Allmächtiger!« rief Mr. Rüssel aus. »Beide Simmons wollen ins Pfarrhaus?«
    »Daraus könnten sich aufschlußreiche soziologische Einblicke ergeben. Wollen wir uns die Sache mal ansehen?«
    »O Gott«, sagte Mr. Russell.
    Aus dem Pfarrhaus schlugen ihnen drei laute, aufgebrachte Stimmen entgegen. »Was ist denn hier los?« keuchte Professor Russell und begann zu laufen.
    »Sachte, Professor. Das klingt, als verteidige Mrs. Titcomb ihre Tugend.
    Vorsichtig näherten sie sich, kletterten auf die Veranda und blinzelten durch ein Fenster ins geräumige Wohnzimmer der alten Pfarre. Ben und John Simmons schlugen wild um sich und drohten sich gegenseitig mit Mord und Totschlag. Mrs. Titcomb hatte sich mit einem Baseballschläger bewaffnet. Argwöhnisch umkreiste sie die Streitenden und wartete auf den geeigneten Augenblick. Klatsch sauste der Schläger, nicht zu fest, aber auch nicht zu sanft auf John Simmons’ Kopf, und für den frisch gebackenen Vater erloschen alle Lichter.
    »Jesus, Jenny, dem hast du ’s aber gegeben«, sagte Ben Simmons anerkennend. »Mach schnell, bevor er wieder aufwacht.«
    Jenny Titcomb jedoch schien keinen Gefallen an Ben Simmons zu finden. Mit einem dumpfen Krach landete ein gezielter Hieb auf seiner rechten Schläfe, und Ben folgte John ins Reich der Träume nach.
    »Mein Gott, mein Gott!« jammerte Professor Russell.
    »Hier haben Sie unverfälschte Beispiele menschlichen Verhaltens, Professor«, sagte Hawkeye. »Ich hoffe nur, Sie machen sich Notizen. Das Mädchen hat einen bewundernswerten Schlag.«
    »Was sollen wir tun?«
    »Am besten, wir schaffen die Leichen ins Krankenhaus.«
    Hawkeye stieß die Lattentür zum Kampfplatz auf. Der Professor für Soziologie folgte ihm bebend. »Gratuliere, Mrs. Titcomb,« sagte Hawkeye. »Jeder Schlag ein Treffer. Ich bin Dr. Pierce. Professor Russell und ich kamen zufällig vorbei und hörten den Wirbel. Hier scheint es Arbeit für mich zu geben. Die beiden Herren könnten ernstlich verletzt sein, obwohl ich es bezweifle, da Sie beide nur am Kopf getroffen haben.«
    »Der Herr steh mir bei«, bat Jenny Titcomb.
    »Das kann ich Ihnen nicht versprechen, aber ich werde es jedenfalls tun, Jenny. Wie die Dinge liegen, können der Professor und ich leicht bezeugen, daß Ben und John sich gegenseitig die Schädel eingeschlagen haben. Nur für den Fall, daß jemand fragen sollte, was nicht zu erwarten ist.
    Was für einen fahrbaren Untersatz haben Sie denn Professor?« fragte Hawkeye. Dabei untersuchte er die Opfer. Sie waren wohl beide bewußtlos und bedurften ärztlicher Versorgung, hatten aber keinen ernsten Schaden genommen.
    »Einen Kombi«, sagte der Professor.
    »Holen Sie ihn. Wir fahren die gefallenen Athleten ins Krankenhaus.«
    Während der Fahrt ins Spital beklagte sich Hawkeye bitter über sein Schicksal. »Was sagt man! Da nehme ich mir einen Tag frei, um ganz harmlos Benzin zu kaufen, und schon hat mich die Pflicht wieder

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