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M A S H 02 - in der Heimat

M A S H 02 - in der Heimat

Titel: M A S H 02 - in der Heimat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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eingeholt.«
    »Ihr verpfuschter freier Tag scheint Ihnen mehr am Herzen zu liegen als das Leben der beiden Männer«, bemerkte Professor Russell.
    »Das ist ein typischer Denkfehler, Professor. Im Krankenhaus genügt entweder ein Verband, oder die beiden brauchen einen Neurochirurgen, der ich nicht bin. Hier im Ort kann keiner etwas für sie tun. Wie es aber auch weitergeht, Sie und ich lassen die Polizei nicht an die Frau heran. Weil in diesem Fall nämlich keinem mit einer Bestrafung gedient wäre.«
    »Sie würden diese Frau also decken, auch wenn diese Männer sterben sollten?«
    »Klar. Selbst wenn die Sache vor Gericht käme, würden die Geschworenen sie niemals verurteilen. Wozu also dann die Umstände? Denken Sie doch, wieviel Geld wir den Steuerzahlern ersparen.«
    »Ihre Haltung ist von Grund auf gesellschaftsfeindlich, Dr. Pierce. Die menschliche Gesellschaft unterliegt bestimmten Regeln. Werden sie verletzt, hört die Gesellschaft auf zu bestehen.«
    »Denken Sie, was Sie wollen«, sagte Hawkeye. »Mich kennt man hier, Sie nicht. Selbst wenn Sie also reden, wird sich keiner darum scheren. Es wäre viel vernünftiger, Sie würden den Fall auf rein akademischer Ebene verfolgen. Ich wette mit Ihnen, daß beide Kerle eine Woche nach ihrer Spitalsentlassung von dem Weib liebevoll ins Heu eingeladen werden.«
    Dr. Pierce und Professor Russell fuhren beim Krankenhaus vor und halfen Ben und John Simmons auszuladen und auf die Bahren zu legen. Inzwischen kam Goofus MacDuff hinzu. »Hallo Hawkeye«, sagte er. »Man sucht Sie bereits. Die Küstenwache hat ein Flugzeug nach Ihnen entsandt.«
    »Das ist doch nicht Ihr Ernst, Goofus? Also meine Popularität kennt keine Grenzen! Wollen Sie mir verraten, weshalb die Küstenwache das Flugzeug geschickt hat oder beschränken Sie sich lieber auf nichtssagende Andeutungen?«
    »Hier liegt ein Mann mit einer Flagge in der Brust. Alle meinen, das wäre ein Fall für Sie.«
    »Was ich vollinhaltlich unterschreibe, Goofus. Selbst ein Thoraxchirurg von meiner Ausbildung und Erfahrung hat selten Gelegenheit, einen Mann mit einer Flagge in der Brust zu sehen. Ich bin verdammt froh, daß Sie an mich dachten.«
    »Er liegt in der Notaufnahme«, sagte Goofus. »Trapper John ist bereits hier.«
    Trapper John war vom Krankenhaus per Funk auf seiner Insel verständigt worden und zehn Minuten vor Hawkeye eingetroffen. Er hatte festgestellt, daß Reverend Titcomb aus Tedium Cove tatsächlich eine Flagge in der Brust stecken hatte, und zwar eines jener Fähnchen, wie sie bei Staatsfeiertagen überall verkauft werden. Das Fähnchen war an einem ziemlich kräftigen, sechzig Zentimeter langen Stäbchen befestigt. Etwa fünf Zentimeter staken zwischen der vierten und fünften linken Rippe des Reverend Titcomb. Puls und Blutdruck des Patienten waren völlig normal. Trapper John hatte auf den ersten Blick erkannt, daß der Fahnenstab den Zwischenrippenraum durchdrungen hatte, ohne das Herz zu streifen. So erschreckend die Verletzung aussah, war sie doch keineswegs gefährlich. Es genügte, das Fähnchen zu entfernen, einen kleinen Verband anzufertigen, eine Tetanusspritze zu geben und bestenfalls noch ein Antibiotikum. Dann mußte der Patient ein bis zwei Tage im Krankenhaus bleiben, bis sich seine Nerven wieder beruhigt hatten.
    Trapper steckte in der Schwimmhose, und Lucinda Flott, die mit ihm gekommen war, trug den unvermeidlichen Bikini. Trapper war aus seinem dienstfreien Tag gerissen worden. Er war also durchaus möglich, wenngleich nicht sicher, daß er einiges getrunken hatte. Daß er mit seinen Antworten aber absichtlich Klamauk trieb, durchschaute Hawkeye.
    »Also, was ist hier los, Trapper?« fragte Hawkeye.
    »Schlägt nicht in mein Fach. Der Mensch scheint ein Vampir zu sein. Jemand hat versucht, ihm einen Pfahl ins Herz zu rammen. Hat es aber verfehlt. Mit Vampiren weiß ich mir nichts anzufangen, und das Herz ist auch nicht verletzt, also geht mich die ganze Sache nichts an.«
    »Dich scheint überhaupt nichts anzugehen außer Moosbeeren«, bemerkte Hawkeye. »Bist du sicher, daß er ein Vampir ist?«
    »Nein, ich weiß bloß, daß der Pfahl nicht im Herz steckt. Warum verlangst du keinen Vampirtest?«
    Hawkeye wandte sich an Goofus Mac Duff, der sich im Hintergrund hielt. »Sie sind der ärztliche Leiter, Goofus. Alarmieren Sie Ihren gesamten Stab und stellen Sie fest, ob der Kerl ein Vampir ist. Entfernen Sie den Nagel von seinem rechten großen Zeh, tauchen Sie ihn zehn Minuten

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