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Macabros 003: Attacke der Untoten

Macabros 003: Attacke der Untoten

Titel: Macabros 003: Attacke der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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in das Taxi
gestiegen.
    »Ich habe vollkommen vergessen, daß es dies hier
überhaupt noch gibt«, fuhr der Chauffeur fort.
»Irgendwo am Ende dieser Straße muß ein Pfad
abzweigen. Dort müßte das Haus stehen. Wenn
Straßenangabe und Nummer stimmen.«
    Links und rechts ein paar vereinzelte Bäume, die die
Raupenschlepper gnädig als Zeugen einer vergangenen Zeit
stehengelassen hatten. Unter den Wipfeln uralter Bäume dann
abseits vom Weg ein ebenso uraltes Haus.
    Zweistöckig, im Stil etwas an ein Farmgebäude erinnernd.
Aber aus Ziegelsteinen.
    Hinter den Fenstern im Parterre brannte Licht. Sogar eine Nummer
gab es an dem niedrigen Tor, das in einem klapprigen Lattenzaun
hing.
    Nummer 17. Es stimmte.
    Hellmark zahlte, griff nach seiner Reisetasche und verabschiedete
sich von dem Fahrer.
    Das Motorengeräusch hatte den Bewohner des, Backsteinhauses
bereits alarmiert.
    Ein Vorhang wurde zurückgezogen, ein dunkles Gesicht erschien
an der Scheibe.
    Der Chauffeur wendete und fuhr davon, nachdem Hellmark ihm ein
fettes Trinkgeld zugesteckt hatte, das von ihm dankbar angenommen
worden war. So ganz geheuer schien dem Fahrer diese Fahrt nicht
gewesen zu sein. Ein abseits liegendes Ziel, allein mit einem
Fremden, da machte man sich schon seine Gedanken.
    Die roten Rücklichter wurden von der Dunkelheit
aufgeschluckt. Staub wurde aufgewirbelt, rote, trockene Erde. Er
reizte zum Husten.
    Björn Hellmark wandte sich dem Haus zu.
    Noch ehe er die altmodische Glocke anschlagen konnte, die armselig
und verrottet an einem Pfosten hinter der Tür hing, wurde die
Tür zum Haus bereits geöffnet.
    Licht flammte auf, beleuchtete den Plattenweg, der zum Haus
führte.
    »Mister Hellmark!« rief Bert Merthus von der Tür
her und hob beide Arme, als wolle er seinen Gast umarmen.
»Daß Sie sich wirklich noch auf den Weg gemacht haben,
finde ich großartig.«
    Merthus stand auf der obersten Treppenstufe.
    Hellmark ging ihm entgegen.
    »Bemühen Sie sich nicht, Professor«, rief der
Deutsche seinem ältlichen Gastgeber zu. Im Licht wirkte Merthus
graues Haar weiß. Der Archäologe hatte ein
sonnengebräuntes, verwittertes Gesicht, ein Zeichen dafür,
daß er sich fast nur im Freien und in frischer Luft aufhielt
und auch bei der stärksten Sonneneinstrahlung keine Gelegenheit
hatte sich zurückzuziehen.
    Merthus hatte eine kräftige Nase und ein energisches Kinn. Er
stand in etwas gebückter Haltung in der Tür.
    Die beiden Männer reichten sich die Hand. Merthus Handschlag
war kräftig.
    »Der ganze Aufwand wäre nicht nötig gewesen,
Professor«, sagte Björn Hellmark, während sie in das
Haus gingen. Merthus schloß die Tür zweimal ab und legte
eine Sicherheitskette vor.
    »Hier muß man aufpassen«, erklärte Bert
Merthus. »Die Zeiten haben sich geändert, Mister Hellmark.
Wenn Sie sich gewundert haben, als ich Sie am Telefon fragte, wie Sie
aussehen, dann kennen Sie jetzt sicherlich den Grund. Ich muß
genau wissen, wer hierherkommt. Gerade nach Einbruch der Dunkelheit.
Allerlei lichtscheues Gesindel treibt sich hier ’rum. Ich
weiß nicht, was mit unserer Jugend los ist, was noch aus ihr
werden soll. Sie macht sich kaputt. Hier in der Peripherie treffen
sich die Grüppchen, und dann wird gemeinsam gehascht. Das
Geschäft macht der Dealer, und die jungen Menschen machen sich
kaputt. Aber das begreifen die alle nicht. Am Autofriedhof hocken sie
herum. Man muß als alter Mann Angst haben, allein einen
Spaziergang zu machen. Die Burschen schlagen einen, wenn sie high
sind, einfach zusammen.«
    Er blickte Hellmark an. »Aber Sie sind aus anderem Holz
geschnitzt, das sehe ich Ihnen an. Freut mich. Sie endlich
persönlich kennenzulernen. Sie sind noch jung, Sie wissen, was
Sie wollen. Sie haben ein Ziel. Was Sie vorhin sagten, von wegen
’wäre nicht nötig gewesen’, will ich nicht mehr
hören. Das paßt nicht zu Ihnen.«
    Er war ein ausgezeichneter Menschenkenner.
    »Es war nötig, Mister Hellmark«, fuhr Merthus fort.
»Seit letzte Nacht habe ich kein Auge geschlossen. Ich war
ständig damit beschäftigt mit der Kopie aus Ihrem
Buch…«
    »Vielleicht ist dies der Grund, weshalb Sie krank geworden
sind«, bemerkte Hellmark, als der Professor in seinem wollenen
Morgenmantel an ihm vorbei in das große Zimmer ging, das
ausgestattet war, wie man es sich bei einem Gelehrten vom Status
Merthus nicht anders vorstellte.
    Gewaltige, bis zum Bersten gefüllte Bücherregale. An den
Wänden Karten und Pläne, auf denen die Reisen

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