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Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Titel: Macabros 005: Die Schreckensgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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drehte sich einmal
blitzschnell um seine eigene Achse.
    Die Raubkatzen warfen ihre Köpfe in die Höhe. Ihr
Brüllen mischte sich in die allgemeine Unruhe.
    Carminia Brado sprang von ihrem Sitz auf. Ihr Herz schlug wie
rasend, und ihr Atem ging schnell und flach. Panikartige Angst
überfiel sie mit einem Male.
    Sie war bereit zur Flucht.
    Hier ging etwas schief. Und sie wollte nicht mitansehen, wie
irgend jemand vor ihren Augen von blutdürstigen Bestien
zerfleischt wurde.
    Da passierte etwas Unfaßbares.
    Der Schrei, der dem gewaltigen Brustkasten des Bhutan-Mannes
entrann, schien die Bestien wie eine unsichtbare Peitsche zu
treffen.
    Wie auf ein Kommando hin warfen sie ihre Köpfe herum. Der
bannende Blick aus den Augen des Dompteurs vermählte sich mit
den irrlichternden Augen der sieben Tiger.
    Drei, vier, fünf gerieten schlagartig in seinen Bann. Es war,
als würde ein elektrischer Strom durch die Körper der Tiere
fließen.
    Ihre wilden, blitzschnellen Bewegungen waren mit einem Male
gedämpft.
    Sie wurden ruhig, senkten die Köpfe und bewegten sich mit
eleganten, fließenden Bewegungen von ihm weg.
    Zwei Raubkatzen aber waren zu weit seitlich, als daß sein
hypnotisierender Blick sie ebenfalls erreichen konnte.
    Der eine Tiger befand sich hinter seinem Rücken.
    Lautlos glitt er heran, duckte sich.
    Da schrie Carminia auf. Als sie das weitaufgerissene Maul mit den
scharfen Zähnen sah, das wilde Brüllen hörte, das
plötzlich aus der Kehle des Tigers brach.
    Die Brasilianerin wirbelte herum.
    Ihre heftige Bewegung erschreckte den Tiger.
    Die Raubkatze peitschte mit dem Schwarz, flog herum, wie von einer
Tarantel gestochen und setzte zum Sprung an.
    Wie ein Blitz warf Rani Mahay seinen massigen Körper herum.
Der Koloß aus Bhutan war weder erschrocken noch irritiert.
    Aus seinen Augen sprach eindeutig der Eindruck, daß er in
jeder Sekunde die Dinge in der Hand hatte.
    Er öffnete den Mund. Sein Blick flog zu der erschrockenen
Carminia hinüber, die nur zwei Meter vom Geschehen entfernt
stand und wie zur Salzsäule erstarrt schien, als sie den Tiger
auf sich zuspringen sah.
    Eine Sekunde lag war Rani überrascht, als er Carminia Brado
wiedererkannte, die er heute mittag in den weißen Mercedes
Sportwagen hatte steigen sehen.
    Eine Sekunde aber reichte, um den Dingen ihren Lauf zu lassen.
    Ein gelber Blitz teilte plötzlich die Luft. Die Raubkatze
sprang.
    Wie von einer unsichtbaren Faust getroffen wirbelte im gleichen
Augenblick auch Rani in die Höhe.
    Das Brüllen des Tigers und der Schrei Rani Mahays gingen
unter in dem vielstimmigen Aufschrei der Masse.
    Die Menschen sprangen von den Sitzen auf. Besucher in
unmittelbarer Nähe des Geschehens ergriffen die Flucht. Kinder
kletterten über die Bänke. Die Menschenmauer im Innern der
Manege geriet in Bewegung. Ratlose, angsterfüllte Blicke. Aber
niemand wagte aus der Mauer auszubrechen. Jeder Mann blieb an seinem
Platz.
    Blitzlichter flammten auf. Geistesgegenwärtig nutzten
Reporter die Chance, den sensationellen Vorfall auf Film zu
bannen.
    Rani Mahay und die angriffswütige Raubkatze flogen dicht an
dicht durch die Luft.
    Die Katze krallte ihre Pranken um den muskulösen,
eingefetteten Leib des Dompteurs mit dem hypnotischen Willen, dem
angeblich die Raubtiere nicht widerstehen konnten. Aber hier wurden
die Worte des Sprechers widerlegt.
    Aufregung, Angst, Unruhe erfüllten das Zelt. Aber nur wenige
Menschen verließen es.
    Rani Mahay war sofort Herr der Lage.
    Er riß die Katze aus dem freien Sprung auf den Boden herab.
Er rollte sich durch die Manege. Die Katze stieß ruckartig
ihren Kopf nach unten, um dem dämpfenden Gegner die Kehle
durchzubeißen.
    Die Gefahr für Carminia Brado war gebannt. Aber nun schwebte
der Koloß von Bhutan in Lebensgefahr.
    Doch der Eindruck täuschte.
    Rani Mahays stählerne Muskeln wurden mit dem wendigen
Raubtier fertig. Die Arme des Dompteurs kamen in die Höhe. Mit
der einen Hand drückte er den Oberkiefer des Tigers nach oben,
mit der anderen zog er den Unterkiefer nach unten.
    Die Katze peitschte wütend mit dem Schweif. Ihr Körper
wand sich wie eine Schlange, doch die Beine des kräftigen Inders
umschlangen den Körper und ließen ihn nicht mehr los.
    Doch nicht die Kraft der Raubkatze schwand dahin, sondern ihr
Wille zu kämpfen. Rani Mahay murmelte ein paar dumpfe,
unverständliche Worte.
    Er legte die Katze einfach zur Seite und streichelte sie. Das Tier
blieb liegen, als wäre überhaupt nichts gewesen. Es

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