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Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Titel: Macabros 005: Die Schreckensgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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vorausgeschaut, ich habe – vor einer guten halben Stunde
– den Mann darin gesehen, den Sie lieben. Es ist etwas passiert,
das ich nicht begreife. Deshalb bin ich hier.«
    Carminia konnte Mahay bestätigen, daß Björn sich
in der Tat in London aufhielt.
    Sie erwähnte auch den Zeitungsbericht und das
Telefongespräch, das Björn kurz vor seinem Abflug nach
London noch mit der Sekretärin des Verlegers Richard Patrick
geführt hatte.
    Mahay konnte nichts damit anfangen.
    »Was haben Sie gesehen, Mister Mahay?«
    Der Bhutaner beschrieb die Szene ganz genau. Er konnte das Haus
angeben, Größe und Farbe, sogar die Hausnummer. Es war die
Bourchier Street 156 in Soho. Er konnte auch das Innere der Wohnung
beschreiben. Ein Schlafzimmer, darin ein Mann, der sich gegen zwei
blutgierige Bestien wehrt. Sie haben die Form von großen,
zottigen Hunden. Aber ihre Köpfe sind menschliche
Totenschädel. Hellmark kann kaum abwehren. Er taumelt,
fällt und stürzt durch einen Spiegel. Björn Hellmark
verschwindet aus dem Diesseits.
    Mahay schilderte es so, als nähme er an dem Ereignis eben
teil.
    Carminia Brado wurde bleich. Sie hatte Erfahrung mit den Dingen,
die um Björn herum vorgingen. Auch ein geheimnisvoller Spiegel
hatte in seinem Leben schon eine Rolle gespielt. Bei den makabren
Ereignissen auf einer kleinen irischen Insel hatte Björn diesen
Spiegel an sich genommen.
    Carminia witterte Gefahr. »Man muß ihn sofort
warnen«, murmelte sie.
    Die Brasilianerin versuchte, Björn telefonisch zu erreichen.
Nicht einen einzigen Augenblick zweifelte sie daran, daß Mahay
die Wahrheit sprach. Die Tatsache allein, daß er verschiedene
Fakten überhaupt zusammenbrachte, die eindeutig für
Hellmarks Mission sprachen, und die nur sie wissen konnte, sprachen
für sich.
    Mahay war zu einem Helfer geworden, ohne daß er
wahrscheinlich ahnte, wie wichtig sein Auftauchen geworden war.
    Carminia erreichte Björn nicht in seinem Hotel.
    War er bereits unterwegs? Oder was machte er sonst? Sie
hinterließ auf jeden Fall eine Nachricht für ihn, in dem
sie ihn bat, umgehend anzurufen, ehe er eine bestimmte Adresse
aufsuchte. Sie warnte ihn davor, das Haus Nr. 156 in der Bourchier
Street zu betreten.
    Und dann rief sie den Flugplatz an. Sie konnte ein Ticket für
eine Maschine buchen, die heute mittag um fünfzehn Uhr fünf
abflog.
    Dann kehrte die Brasilianerin zu dem wartenden Mahay zurück,
der inzwischen die Kristallkugel aus dem Koffer genommen hatte.
    »Wenn auch nur ein Bruchteil dessen stimmt, was Sie gesehen
haben, Mister Mahay, ist Ihnen der Dank Hellmarks
gewiß.«
    »Ich will keinen Dank, Miss Brado. Es ist für mich eine
Selbstverständlichkeit, Ihnen zu helfen. Hoffentlich ist es eine
Hilfe.«
    »Wie funktioniert die Kugel? Kann auch ich einen Blick
hineinwerfen?« fragte die Brasilianerin scheu.
    »Sie ist auf meinem Körpermagnetismus abgestimmt. Die
Luft wie alles, was uns umgibt, sendet Impulse aus. Sie bestimmen das
Verhalten der Menschen, ihre Stimmungen und Gefühle. Man spricht
vom Einfluß des Wetters, von dem des Milieus. Eine bestimmte
Stunde in unserem Leben kann schicksalhaft werden. Hätten wir
die Umstände, die zu diesem schicksalhaften Geschehen
geführt haben, früher und vorher gekannt, wäre dies
oder jenes nicht eingetreten. Ein Unfall kann vermieden werden, wenn
man vorher die Umstände kennt, die ihn
herbeiführen.«
    Während er sprach, legte er seine großen Hände auf
die Kugel.
    Fast augenblicklich verstärkte sich das Leuchten im Innern
der Kugel. Mahay führte seine Hände nach unten zum
goldschimmernden Metallfuß, auf dem die Kugel ruhte, und
Carminia konnte die phantastische Welt im Innern der Kugel
erkennen.
    Farbig und klar waren die Bilder, die sie sah.
    Das Innere einer Wohnung. Alte, nicht ganz billige Möbel. Als
würde eine unsichtbare Kamera eine Farbaufnahme machen, so war
der Eindruck.
    Ein Wohnzimmer. Hinter dem Tisch an der Wand eine Vitrine, darauf
ein handgeschnitztes Kästchen, mit seltsamen Fabelfiguren
verziert.
    Die Tür zum angrenzenden Raum stand offen.
    In der Kugel sah man dieses Zimmer, als würde man über
dem Ganzen schweben.
    Ein breites Bett. Hier hatte ein Kampf stattgefunden. Das
Federbett lag auf dem Boden, der Stoffhimmel war herabgerissen.
Blutflecke auf dem Leinen, Blutflecken auf dem Boden.
    Eine Vorhangwand dem Bett genau gegenüber. Auch hier war der
Stoff zerrissen. Dahinter ein großer, mannshoher Spiegel. Er
war zersplittert, und wo die Scherben

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