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Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Titel: Macabros 026: Elixier der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Fall ist doch so wichtig,
daß Sheila sicher nicht nein sagen wird. Wenn es darum geht,
das Schicksal eines geliebten Menschen zu klären, ist Sheila
Martens genau die richtige. Und wenn ich sie darum bitte, wird sie
erst recht nicht nein sagen können, nicht wahr,
Sheila?«
    Sie lächelte und blickte ihm tief in die Augen. »Ich
werde nicht nein sagen können, Don. Ich möchte es auch gar
nicht.«
    »Sehen Sie, Miss Brado, das ist Sheila Martens! Sie ist immer
für andere da.«
    Die ganze Atmosphäre in diesem Haus, diese plumpen
Anbiederungen gefielen ihr nicht. Hier stimmte doch etwas nicht! Oder
war nur sie selbst so komisch, und empfand diese Dinge so – weil
sie sich sorgte und für diese Art Heiterkeit und
Fröhlichkeit nicht zugänglich war?
    An diese Fragen dachte Carminia schon nicht mehr, als sie
ebenfalls von dem Sherry trank, nachdem Sheila Martens sie eingeladen
hatte, und einen kleinen Imbiß vorbereitete.
    Auf einmal wurde ihr wohl, fühlte sie sich ruhiger und hielt
es für die selbstverständlichste Sache der Welt, als das
Medium schließlich mitteilte, daß es bereit sei, die
gewünschte Seance für Carminia Brado
durchzuführen.
    »Unten ist alles vorbereitet«, erfuhren Helen Carter und
Carminia aus Sheila Martens’ Mund. »Ich benötige eine
bestimmte Umgebung zur Stimulierung. Gehen wir in den
Alchimistenkeller. Auf diese Weise lernen Sie auch ein Geheimnis
kennen, das wir hier entdeckt haben.«
     
    *
     
    Zur gleichen Zeit – gut drei Meilen von dem einsamen Landhaus
entfernt.
    Jonathan Coogan, Besitzer des Pony-Hofes, stand an der
Stalltür und starrte in die Dunkelheit. Auf dem umzäunten
Anwesen waren die Ponys zu sehen, die auch in der Nacht dort
blieben.
    Coogan, ein Mann in mittleren Jahren und begeisterter
Züchter, stopfte seine Pfeife und meinte zu den Stallarbeitern,
die seine Angestellten waren: »Ob es heute nacht
wiederkommt?«
    Er erwartete eigentlich eine Antwort darauf, aber die erfolgte
nicht.
    Coogan saugte an seiner Pfeife, flammte sie an und paffte dicke
Rauchwolken vor sich hin. Im Nu war er eingehüllt in einen
dichten Rauchschleier. Um den Hals gehängt hatte Coogan sich ein
Fernglas, durch das er ab und zu einen Blick warf, um das
große, in der Dunkelheit verschwindende Weidegelände
für seine Ponys überblicken zu können.
    Rundum war alles still und finster. Hin und wieder blinkte ein
Stern am Himmel, wenn die Wolkendecke kurz aufriß.
    Es war eine Vollmondnacht, von der man nur dann etwas merkte, wenn
der Wind die Wolkenberge auseinandertrieb. Dann beleuchtete ein
fahles, geisterhaftes Licht die bizarr gezackten Ränder, flutete
herab auf die ruhenden Tiere und tauchte die riesige Weide und den
dunklen Zaun in einen silbrigen Schein.
    Es war nichts mehr zu sehen von dem halb skelettierten Pony, das
sie in den Morgenstunden gefunden hatten. Die Polizei hatte den
ganzen Tag mit Untersuchungen, Vernehmungen und Tatortbesichtigungen
verbracht. Die nähere Umgebung, die hügeligen Äcker
und das Wiesengelände, ebenso wie die dichten Wälder, die
es hier in der Gegend gab, waren unter die Lupe genommen worden. Die
Beamten hatten nichts gefunden. Alle waren so schlau wie vorher.
    Außer dem klebrigen Schleim in unmittelbarer Nähe der
Straße, über die das Fremdartige, Unbekannte gekommen sein
mußte, war sonst nichts gefunden worden.
    Hauste in den Wäldern eine Bestie? Diese Frage war allen
Ernstes gestellt worden. Gab es auch hier vielleicht ein Monster, von
dem niemand etwas wußte, und das möglicherweise bald die
Schlagzeilen der Presse füllte wie das hochgepriesene und nie
gefangene Ungeheuer von Loch Ness oben in Schottland?
    Was hier geschehen war, darüber glaubte Coogan
Gewißheit zu haben. Es konnte niemals durch die Hand eines
Menschen passiert sein. Hier ging mehr vor, als Menschenverstand
begriff.
    Die Polizei war abgezogen. Sie hatte ihre Pflicht erfüllt.
Aber Coogan gab sich damit nicht zufrieden.
    Er hatte ein Pony verloren. Der Verlust war nicht groß, aber
wer konnte in diesem Augenblick schon sagen, daß es bei dem
einen Tier bleiben würde?
    Jonathan Coogan hatte in seinem Leben stets nach seinem
Gefühl und selten rein verstandesmäßig gehandelt.
Sein Vater, ein angesehener Bankier, hatte sich immer gewünscht,
daß Jonathan in seine Fußstapfen trat. Er sollte mal das
Leben eines angesehen Londoner Geschäftsmannes führen,
Börsengeschäfte machen, mit Wertpapieren handeln. Aber
diesem trockenen Kram, wie Coogan sich stets

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