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Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen

Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen

Titel: Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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dem direkten Weg zum Flughafen und erkundigte sich
dort, ob es möglich sei, den Flug, der für Anfang
nächster Woche gebucht war, vorzuziehen.
    Technisch ging das ohne weiteres. Es fragte sich nur, ob in einer
Maschine noch ein Platz frei war.
    „Si, Señor“, erfuhr er am Schalter der Quantas.
„Es ist möglich. Sogar noch heute!“
    Olsen ließ sich seine Erleichterung nicht anmerken.
„Na, das ist ja wunderbar. Vielen Dank,
Señorita!“
    Er gab sein Gepäck auf, stellte seinen Wagen unter und begab
sich dann ins Flughafenrestaurant. Eine Sorge hatte er los.
Hätte er heute nicht abfliegen können, wäre es
notwendig gewesen, sich ein Hotelzimmer für die Nacht zu mieten.
Er wäre dann gleich hier im Airport-Hotel geblieben.
    Er trank einen Kaffee und bestellte sich einen leichten
Imbiß. Es fiel ihm schwer, ihn zu verzehren. Seine Kehle war
wie zugeschnürt, und der Druck auf seinem Magen ließ nicht
nach.
    Im stillen schalt er sich einen Narren, daß er sich so
verhielt. Was war eigentlich geschehen? Nichts, redete er sich ein
und versuchte den Gedanken an den grausigen Vorfall zu
verdrängen. Es gelang ihm nicht. Es kam sogar der Augenblick, wo
er sich überlegte, ob es nicht doch besser sei, sich der Polizei
zu stellen und alles zu erzählen, wie es sich wirklich
abgespielt hatte.
    Aber dann fürchtete er die Konsequenzen. Zunächst mal
würde man ihm nicht glauben. Verhöre, Untersuchungen,
wieder Verhöre… Viel Zeitverlust… Davor hatte er am
meisten Angst. Alles, was er seit Jahren vorbereitete, würde
innerhalb einer Sekunde für ihn verloren sein.
    Nein! Er würde nichts unternehmen… Erst Mexiko! Und er
wollte sehen, was dann wurde.
    So flog Olsen ab.
    Zunächst noch mit schlechtem Gewissen. Doch mit jeder Stunde,
die verging, wurde er ruhiger. Der Abstand zwischen München und
Mexico City veränderte sich, und das wirkte sich beruhigend auf
ihn aus. In Mexico City stieg er in eine kleinere Maschine um, die
ihn nach San Felipe trug.
    Bei der Landung kam noch mal die Angst.
    Wie würden die Zollformalitäten ausfallen? Waren die
Behörden schon verständigt, hatte man auf seinem
Grundstück die Leiche schon ausgebuddelt?
    Seine Sorgen waren unbegründet. Alles ging glatt.
    Er suchte das Hotel auf, in dem er sein Zimmer reserviert hatte
und rief bei der Firma an, wo er vor Monaten schon den kleinen
Lastwagen bestellt hatte, mit dem er selbst die
Ausrüstungsgegenstände in die kleine Ortschaft Pequena
schaffen wollte. Sie lag am Rande des Dschungels. Dort sollte die
eigentliche Expedition in den Urwald beginnen.
    Am ersten Tag nach seiner Ankunft war er damit beschäftigt.
Konserven und Trockenfrüchte einzukaufen. Mit Hilfe eines
kleinen Jungen, den er gut entlohnte, verstaute er den Proviant in
dem kleinen Lastwagen und verließ die Stadt.
    Sein Ziel war Pequena, wo die Träger bereits auf ihn
warteten.
    Es war nicht seine erste Expedition, die er auf eigene Faust und
mit eigenen Mitteln finanzierte. Schon mehr als einmal hatte er
ähnliches unternommen und wußte, daß er sich auf die
Männer in Pequena verlassen konnte. Diesmal würde alles nur
noch großzügiger ausgerichtet sein.
    Im Dorf Pequena lebten nur etwa achthundert Menschen. Schmutzige,
verstaubte Straßen, blatternarbige Häuser mit ehemals
grün gestrichenen Fensterläden. Im Ort gab es ein uraltes
Auto, einen Opel aus den dreißiger Jahren. Der funktionierte
noch. Wie das Fahrzeug hierhergekommen war, wußte niemand.
    Kinder liefen schreiend zusammen, als Olsen mit dem klapprigen,
vollbeladenen Gefährt ins Dorf kam.
    Der Fremde war wieder da. Was für eine Sensation!
    Überall wurden Köpfe aus den Fenstern gestreckt. Das
ganze Dorf, einschließlich der Hühner, der herrenlosen
Hunde und der quiekenden Schweine, schien auf den Beinen zu sein.
    Kay Olsen atmete tief durch. Hier war er weit weg von München
und Umgebung, hier begann für ihn das Ende der Welt…
    Er verteilte Süßigkeiten und farbenfrohe Glasperlen und
sah lachende, glückliche Kinderaugen.
    Außer den alten Wohnhäusern, die einen baufälligen
Eindruck machten, gab es ein nicht minder verfallenes Gasthaus und
eine ebenso alte Kirche, in der sich das ganze Dorfleben abspielte.
Die meisten hier in Pequena hatten noch nie eine größere
Stadt gesehen. Die Menschen lebten unvorstellbar ärmlich.
    Sie nannten vielleicht eine Ziege ihr eigen, die gab ihnen
täglich frische Milch. Die Hühner sorgten für Eier.
Was man sonst noch zum Leben brauchte, wurde selbst

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