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Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf

Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf

Titel: Macabros 033: Flucht in den Geistersumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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aber meine Frau hat zu
Hause alles vorbereitet. Ich möchte sie nicht enttäuschen.
Sie hat sich soviel Mühe gemacht – und dann sage ich
ab… Sie verstehen?«
    »Natürlich.«
    Sie verabschiedeten sich. Unstett begleitete seinen Gast, mit dem
er sich für den morgigen Abend verabredete, bis zu der
großen Glastür, die in die pompöse Vorhalle des
Hotels führte. In diesem Augenblick wurde über die
Lautsprecheransage bekanntgegeben, daß Herr Carel Unstett am
Telefon verlangt würde.
    Unstett lief sofort zur Rezeption, und der diensthabende Portier
zeigte ihm die Zelle, in die er das Gespräch verlegte.
    Unstett meldete sich.
    Am anderen Ende der Strippe befand sich Frau Griever.
    »Ich muß mich bei Ihnen entschuldigen«, begann
sie…
    »Ich mich bei Ihnen«, ließ Unstett sie gar nicht
aussprechen.
    »Aber wieso?« fragte sie erstaunt zurück.
»Wieso müssen Sie sich bei mir entschuldigen, wenn ich erst
jetzt dazu komme, Ihnen mitzuteilen, daß das mit meinem Mann
heute nicht klappen wird, Herr Unstett? Er mußte plötzlich
weg und…«
    Unstett warf seinen Kopf ruckartig herum. Durch die Glastür
konnte er die Vorhalle und die nach draußen führende
Treppe überblicken. Frank Griever stand am Straßenrand und
hielt den schwarzen Tonbandkaff er in der Hand.
    »… es ist etwas passiert, Herr Unstett«, vernahm er
die schnelle und aufgeregte Stimme aus der Muschel. »Heute
morgen um neun Uhr wurde mein Mann mit einem Kreislaufkollaps ins
Hospital eingeliefert. Ich bin vor lauter Aufregung noch nicht dazu
gekommen, Sie früher anzurufen!«
     
    *
     
    Unstett stand steif. Er reagierte wie tiefgeschockt und wollte
etwas sagen, auf den Mann hinweisen, der ihm die ganze Zeit
Gesellschaft geleistet hatte. Dieser Mann, der sich nun anschickte,
die Straße zu überqueren, hatte sich ihm als Frank Griever
vorgestellt und war genau zu dem verabredeten Zeitpunkt hier
eingetroffen. Aber wenn Frank Griever doch gar nicht die Verabredung
einhalten konnte – wer war dann dieser Mann?
    Am liebsten hätte Unstett das, was er erlebt hatte, was er
jetzt noch sah, ins Telefon gebrüllt. Doch er konnte dieser
Frau, die sich sorgte, nicht noch zusätzlich einen Schock
versetzen.
    »Es ist gut, danke schön, daß Sie mich angerufen
haben«, sagte er deshalb tonlos. »Es macht nichts. Dann
verschieben wir das Ganze einfach, das ist doch
selbstverständlich. Ich rufe im Lauf des Tages noch mal an und
erkundige mich nach dem Befinden Ihres Mannes.«
    Carel Unstett durfte keine Zeit verlieren, er legte auf und
ließ seine Gesprächspartnerin erst gar nicht mehr zu Wort
kommen. Als er aus der Zelle lief, schämte er sich, daß er
sich Frau Griever gegenüber so kurz angebunden gezeigt hatte.
Was mochte die Frau in ihrer Situation von ihm denken? Mit keinem
Wort hatte er sich nach Frank Grievers Zustand erkundigt, mit keinem
Wort gute Besserung gewünscht.
    Er war aufs äußerste erregt, und seine Gedanken
bildeten ein wirres Durcheinander in seinem Kopf.
    Erst als er die Treppen hinunterrannte und sich dem Fahrbahnrand
näherte, konnte er wieder klar denken.
    Dort drüben lief der Mann, der sich Frank Griever nannte und
mit dem er zwei Stunden lang ein äußerst interessantes und
inhaltsreiches Gespräch geführt hatte.
    Der falsche Griever… aber war der wirklich falsch, meldete
sich sein kritisches Bewußtsein. Konnte nicht ebensogut der
Anruf fingiert sein? Aber was für eine Bedeutung sollte dieses
Durcheinander haben?
    Er jagte über die Straße. Reifen quietschten. Ein
Fahrer mußte seinen Wagen schnell zum Stehen bringen, um ihn
nicht zu überfahren.
    »Können Sie denn nicht besser aufpassen, verdammt
nochmal?« Unstett hörte die Stimme, aber er wandte sich
nicht in die Richtung des Rufers.
    Griever steuerte auf ein Taxi zu, das fünf Meter von ihm
entfernt an der Straßenecke hielt.
    Unstett beschleunigte seinen Schritt.
    »Herr Griever! Herr Griever!« rief der Okkultforscher.
»So warten Sie doch! Ich – muß Ihnen noch etwas
sagen!«
    Frank Griever schickte sich schon an, den Platz im Fond des Taxis
einzunehmen.
    Erstaunt blickte der Mann mit dem Tonbandkoffer sich um.
    »Ja, bitte, Herr Unstett?« fragte er verwundert.
    »Ich muß Sie doch nochmal sprechen. Es ist sehr
wichtig«, sagte Carel Unstett atemlos.
     
    *
     
    Er warf einen Blick an der alten Fassade des Hauses empor. Die
massigen Wipfel der Kastanienbäume warfen riesige Schatten, die
sich in den hohen Fenstern spiegelten.
    Das war das Haus, in dem Tony

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