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Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Titel: Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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trübe
Welt ihr krankes Licht senden.
    Chitinpanzer rieben aneinander, Fühler raschelten, halbe
Körper bluteten am Boden aus.
    Was für ein wahnwitziges Geschehen spielte sich hier ab!
    »Was ist denn los? Joe?« fragte Janita Mooney irritiert,
als sie sah, daß Maclen wie erstarrt auf der obersten Stufe
lag.
    Der schüttelte nur den Kopf, winkte ab nach hinten und war
unfähig, einen Kommentar zu geben.
    Denn da gab es noch mehr, was seine Aufmerksamkeit aufs
äußerste beanspruchte.
    Menschen!
    Er sah – Menschen!
     
    *
     
    Wie reife Früchte hingen sie in den Kronen der mächtigen
Bäume.
    Einige hockten auf schwankenden Ästen und führten lange,
matt schimmernde Schwerter, die sich in dem fahlen Licht kaum
abhoben.
    Die Schläge saßen.
    Wo die rasiermesserscharfen Schneiden aus dem Blättergewirr
der Bäume sausten, gab es Tote.
    Die Köpfe mancher Soldaten wurden geknackt wie Nüsse.
Fühler flogen durch die Luft und die so gehandikapten
Riesenameisen drehten sich wie ein Kreisel.
    Die Luft war erfüllt vom Toben und Lärmen, von dem
gurgelnden Schrei des Warnsignals, das von irgendwoher aus der
nebligen Ferne hinter den Bäumen kam.
    Die Vielzahl der Ameisen, die verwirrt aufeinander
losstürzten und sich selbst als Feinde bekämpften, brachte
es aber mit sich, daß einige doch noch klar sahen und
wußten, wo die wirkliche Gefahr steckte. In den
Bäumen!
    Einige Soldaten waren imstande, sich an den glatten Stämmen
aufzurichten und die krallenbewehrten Beine nach vorn in die Krone zu
strecken.
    Sicher zerrten sie die auf den wippenden Asten und pendelnden
Zweigen hockenden Bewaffneten aus den Verstecken. Und die Ameisen,
die das schafften, kannten keinen Pardon.
    Ihre Kiefer waren wie gewaltige Metallzangen, die
zuschnappten.
    Ein Krieger wurde schreiend aus der Krone gerissen. Er reagierte
zu langsam und brachte sein Schwert nicht mehr schnell genug herum.
Die Ameise, deren Sinne nicht verwirrt waren, ließ die Kiefer
zuschnappen.
    Der in langen, silbern schimmernden Beinkleidern steckende Mann
wurde oberhalb der Hüfte durchgetrennt wie ein Blatt Papier von
einer großen, scharfen Schere…
     
    *
     
    »Kommt, kommt schnell!« stieß Joe Maclen entsetzt
hervor.
    Er wandte sich um, griff nach Janitas Händen und zog die
leichte Frau in die Höhe. Wenig später folgte Hay Stevens.
Der junge Abenteurer mit dem dunkelblonden Haar kauerte neben den
Freunden und beobachtete wie sie das Kampfgeschehen.
    »Das ist ja entsetzlich«, hauchte Janita Mooney
erbleichend. »Das ist der reine Wahnsinn.«
    »Was wissen wir von dieser Welt?« fragte Joe Maden.
»Die uns hier gefangen halten, erleben zu bestimmten Zeiten
Stunden des Wahnsinns. Sie kämpfen nicht nur gegen Feinde –
sie bekämpfen sich auch selbst, als zwänge ein
unfaßbarer, alles kontrollierender Geist sie dazu!«
    »Der unheimliche Schrei, das Signal«, preßte
Janita hervor. »Vielleicht hängt es damit zusammen. Je
länger man es hört, desto unerträglicher wird es.
Merkt ihr denn nichts?«
    Auch ihnen fiel es auf. Sie fühlten sich mehr denn je
beunruhigt, wurden nervös und unsicher – der
krächzende, alles übertönende Schrei aus der nebligen
Ferne des Tals riß sie in seinen Bann.
    Aggressionen stiegen in ihnen auf.
    »Hände an die Ohren!« brüllte Janita Mooney,
der ein Licht aufging. »Schützt euch so gut es geht vor
diesem irrsinnigen Schrei!«
    So fest es ging, preßten sie die Hände gegen die Ohren
und konnten die Lautstärke und Intensität des
Titanengebrülls einigermaßen dämpfen.
    Im nächsten Moment schon spürten sie eine gewisse
Erleichterung. Der Schrei erreichte nicht mehr ungeschmälert ihr
Bewußtsein.
    Während die Ameisen sich zum Teil selbst zerfleischten und
die eingedrungenen Krieger aus den Bäumen und von den fast bis
zur Erde reichenden gummiartigen Lianen ihren Teil dazu taten,
führten Joe Maclen, Hay Stevens und Janita Mooney den einmal
gefaßten Plan aus.
    Sie verließen das Erdloch.
    Joe Maclen blickte seine Gefährten plötzlich mit
seltsamem Blick an, als sie am Rand des Loches, das für sie den
Umfang eines großen Kraters hatte, angekommen waren.
    »Ich weiß nicht«, wisperte er, die Hände von
den Ohren nehmend. »Die Ungewißheit… Janita…
Hay… wollten wir die Sicherheit, in der wir uns all die Zeit
aufhalten konnten, mit der Ungewißheit eintauschen?«
    Janita und Hay hatten die Hände von den Ohren gelöst,
als sie sahen, daß Joes Lippen sich bewegten.
    Joe wollte aufgeben? Er verlor

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