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Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten

Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten

Titel: Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wie
ein Delphin mit aufgerichtetem Oberkörper, die Bauchseite
Richtung Festland gewandt, davon und winkte den beiden Menschen
abschiednehmend zu.
    Hellmarks und Morells Weg zurück durch die Bucht verlief
genauso schwierigkeitslos wie ihre Ankunft. Eine Säule ragte wie
ein Relikt aus dem Meer vor ihnen. Von dieser Säule aus
führte ein schmaler Weg in die Bucht. Unterhalb des Pfades
breitete sich schon die See aus. An dieser Stelle war Oceanus von der
dritten Dimension der Unterseeburg in die Dimension der Pilze
gekommen.
    Ohne das Gefühl eines Übergangs zu spüren,
verschwanden Morell und Hellmark in der Wand, und auf der anderen
Seite dehnte sich im nächsten Augenblick der riesenhafte Stollen
aus, wo Mirakel die tausend Spiegelgesichter seines Erzfeindes
gesehen hatte, wo sich der steinerne Wald ausdehnte, in dem die
erstarrten und gebannten Schatten versteckt waren, ehe das Aufkreuzen
der Menschen ihre Fessel abstreifte.
    Mirakel mit seinen Dyktenkräften und Hellmark mit Macabros
wäre es ein leichtes gewesen, den steinernen Wald der Spiele und
des Vergnügens, in dem sich einst Oceanus’ Volk tummelte,
in Gedankenschnelle zu passieren. Aber darauf kam es ihnen nicht
an.
    Sie wollten sich jetzt nach ihrer Rückkehr einen weiteren
Eindruck von diesem Ort verschaffen.
    Waren die Schatten zurückgekommen? Warteten sie nur darauf,
bis sie sie überraschen und überfallen konnten?
    Im Wald waren sie nicht, im Stollen hielten sie sich nicht auf und
in der riesigen Burg, die sie durchstreiften und in der ihnen die
gewaltigen, kilometerlangen Reliefs und Wandmalereien die Geschichte
eines fremden, faszinierenden Volkes und dessen Begegnungen mit noch
fremderen Fabelgeschöpfen zeigte, gab es keine Schatten
mehr.
    »Wie die Insekten werden sie über diejenigen herfallen,
die sie hassen«, murmelte Hellmark abermals. »Ich
fürchte, wir kommen zu spät, Frank…«
    Sie blickten sich nur flüchtig an. Obwohl sie sich noch nicht
allzulange kannten, wußten beide – auch ohne daß ein
Wort zwischen ihnen fiel – was sie jetzt zu tun hatten.
    Ihr gemeinsames Ziel war das Gebiet um Miami Beach, das am
nächsten liegende Festland.
    Mirakel stieß wie eine Rakete durch das Wasser, das
unterseeische Reich hinter sich lassend. Hellmark verdoppelte sich.
Kontakt mit Macabros – und schon veränderte sich seine
Umgebung. In Gedankenschnelle wechselte er seine Position.
    Eben noch die schummrige Welt unter Wasser, das Innere der
Untersee-Felsenburg – jetzt strahlend blauer Himmel.
    Es war Tag auf der Erde!
    Sie mußten viele Stunden in der Dimension der Leichenpilze
gewesen sein, denn als sie den Übergang vornahmen, herrschte
noch Nacht…
    Unweit des Parkplatzes eines Hotels kamen beide an. Mirakel
schnell wie ein Blitz, so daß menschliche Augen seinen rasenden
Flug nicht wahrnehmen konnten, Hellmark wie ein Geist, der sich aus
dem Nichts schälte.
    Macabros erlosch wie eine Kerzenflamme.
    Hellmark stand allein.
    Mirakel alias Frank Morell griff mit der Rechten an seine Brust.
Als die Handinnenfläche den Kristall berührte, der auf
rätselhafte Weise mit seinem Körper eine Einheit bildete,
fiel dieser Kristall wie von selbst in seine Finger.
    Er konnte ihn abnehmen, verlor seine flache Form und fühlte
sich an wie eine halbierte Münze, die er bequem
umschließen konnte. Und in dem Moment, als er den Kristall von
seinem Körper löste, ging mit dem eine wunderbare
Verwandlung vor sich.
    Die schimmernde Aura verschwand, die rubinrote Haut, die typisch
für sein Dyktenaussehen war, existierte nicht mehr. Die
organische und anorganische Substanz, im Kraftstrom der reinen
Urkräfte des Kosmos, setzte sich um in seine normale Haut, in
den Stoff seines gutsitzenden Anzuges, den er trug.
    Ein hellgrundiger Stoff mit einem dezenten Muster, ein Sporthemd
mit offenem Kragen…
    Morell ließ den Wunderkristall in seine Tasche gleiten.
    Dann setzten die beiden Freunde sich in Bewegung.
    Ihr Ziel war die Frühstücksterrasse des Hotels.
    Wer sie da kommen sah, konnte nicht wissen, daß es mit
diesen beiden Männern etwas Besonderes auf sich hatte.
    Beide besaßen ein großes Geheimnis. Beide hatten den
Mächten der Finsternis, an deren Spitze Rha-Ta-N’my und
Molochos, den Kampf angesagt. Beide verfügten über Anlagen,
die sie in besonderem Maß befähigten, sich ganz für
diese Auseinandersetzung vorzubereiten… und doch waren beide
Menschen aus Fleisch und Blut, auf Sympathien und Freunde angewiesen,
die sie in diesem Kampf

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