Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 068: Apokalyptas erste Version

Macabros 068: Apokalyptas erste Version

Titel: Macabros 068: Apokalyptas erste Version Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
und Ecken des Felsens. Der Inder
wußte, daß in der Bucht glutflüssige Steine aus der
Meerestiefe stiegen, als jener Teil Xantilons in die sichtbare Welt
geschoben wurde.
    Björn Hellmark selbst hatte als Gefangener des
Ursenkönigs Sequus die Wiedergeburt des Nordteils von Xantilon
miterlebt.
    Wenn all das stimmte, was Björn ihm sagte, dann war der
Freund, an einem totemartigen Pfahl gefesselt, auf einem in
glutflüssiger Magma schwimmenden Stein von K’hor Shan nach
Xantilon getrieben worden und im letzten Augenblick doch noch seinen
Häschern und der Todesgefahr entronnen.
    »Eigentlich ist es unvorstellbar und doch Wirklichkeit«,
begann der Inder unvermittelt, indem er einen Blick zurückwarf
auf Arson, der ihm unwillkürlich gefolgt war. »Wenn man
bedenkt, daß wir uns hier in jenem riesigen Teil K’hor
Shans aufhalten, der von der normalen Welt her weder zu orten noch zu
sehen ist, dann ist das schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn
man gleichzeitig von dieser Bucht aus ein Eiland wahrnehmen kann, das
auch für alle anderen in der Welt der dritten Dimension sichtbar
ist.«
    Obwohl Rani Mahay schon so viel Außergewöhnliches und
Unglaubhaftes erlebt und gesehen hatte, faszinierten ihn diese
seltsamen Tatsachen doch immer wieder.
    Hier war es ähnlich wie auf Marlos. Ein Schiff könnte
jetzt in diesem Augenblick in Sichtweite von ihnen vorbeifahren
– und doch würde diese riesige Landansammlung inmitten des
Ozeans nicht wahrgenommen werden können. Dieser Teil K’hor
Shans lag in der vierten Dimension. Nur ein winziges Fleckchen Erde,
ein fast als Karikatur zu bezeichnendes Eiland ragte in den
sichtbaren Teil dieser Welt. Und dieses Eiland wiederum war so klein,
daß keine Seekarte der Welt es verzeichnete.
    Rani wollte gerade etwas sagen, als er Arsons leisen Zuruf
vernahm.
    »Hei, Rani! Was ist denn das?«
    »Was?«
    Der Inder wandte sofort den Kopf, und auch Whiss schien aus seiner
Meditationsübung urplötzlich herausgerissen zu werden. Sein
zweites Auge öffnete sich, sein zusammengekauerter Körper
streckte sich und mit einer beinahe schwungvoll elastischen Bewegung
stieß er sich in die Höhe und kam federnd auf die Beine zu
stehen.
    Arson deutete auf den torpedoförmigen Körper, der
zwischen zwei dicht aneinanderstehenden Felsen schaukelte und von den
dort sich brechenden Wellen ständig auf und nieder getragen
wurde.
    »Ein Ursenschiff!« entfuhr es Rani Mahay.
    Tatsächlich!
    Nur eine Steinwurfweite von ihnen entfernt, im Schatten der
Felsen, kaum wahrnehmbar, lag eines der metallenen Schiffe, die in
Form eines riesigen Haies geschaffen worden waren.
    Ob dieses Schiff hier in dieser Welt von den Ursen gebaut worden
war oder ob sie mit ihm schon aus dem Mikroreich hierher kamen –
dies war eine Frage, die bisher nicht geklärt werden konnte.
    Durch Whiss jedoch, den Rani Mahay fragte, fand sie nun
Beantwortung.
    »Das ist ein Zerstörungsboot der Feinde«, wisperte
der Kobold. »Sie wollen die ganze Welt beherrschen. Nicht nur
die eine, sondern alle. Egal, wo immer sie auftauchen, hinterlassen
sie Trauer, Verwüstung und lassen nur gelten, was die eigene Art
weiter fortpflanzen läßt…«
    Dies war das erste Mal seit der Anwesenheit von Whiss in dieser
Dimension, daß er eine Andeutung über ein Volk machte, mit
dem seine Rasse gewissermaßen auf Kriegsfuß stand.
    Bisher hatte Whiss nicht zu erkennen gegeben, wie sein eigenes
Volk hieß und welche Beziehung er zu ihm hatte. Nur
andeutungsweise war das eine oder andere bekannt geworden, und Rani
konnte sich ein bruchstückhaftes Bild davon machen, wie die Art,
der Whiss angehörte, in jenem Kosmos lebte, in dem das Ursenvolk
das absolute Sagen hatte.
    Whiss’ Rasse lebte nicht im Kollektiv. Von ihnen gab es nur
Einzelwesen. Mahay glaubte annehmen zu können, daß eine
weibliche Angehörige von Whiss’ Art wie ein Vogel mehrere
Male in ihrem Leben jeweils ein einziges Ei legte und es
ausbrütete. Die besonders begabten Geschöpfe, zu denen
Whiss gehörte, schienen den Ursen ein Dorn im Auge zu sein. Jene
Ursen, denen Mahay im Mikroreich begegnet war, jedenfalls hatten
alles darangesetzt, diesem kleinen, fliegenden Kobold den Garaus zu
machen. Nur durch das Eingreifen des Inders war dies verhindert
worden.
    Durch eine Kette von Zufällen war Whiss mit Mahay in die
dritte Dimension zurückgezogen worden und trennte sich seither
nicht mehr von der Schulter seines Retters.
    »Whiss«, bemerkte der Inder, während er auf den
nächsten Felsen

Weitere Kostenlose Bücher