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Macabros 068: Apokalyptas erste Version

Macabros 068: Apokalyptas erste Version

Titel: Macabros 068: Apokalyptas erste Version Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wollte es aber auch nie
ganz von der Hand weisen. Wenn meine Sinne einwandfrei funktionieren,
bin ich nun Zeuge einer Angelegenheit geworden, über die ich
bisher nur gehört und gelesen habe. Wie du es nun gemacht hast,
die beiden Kerle außer Gefecht zu setzen – das Problem ist
für mich wirklich gelöst. Nicht ganz gelöst ist
für mich, woher und weshalb du gekommen bist?«
    »Das ist ganz einfach zu beantworten, Inspektor. Ich komme
von – zu Hause…« Pepe grinste von einem Ohr zum
anderen. Er sagte kein Wort von K’hor Shan oder Xantilon, kein
Wort von Marlos. Der Inspektor war sicher der Ansicht, daß er
mit dem »zu Hause« nur Mexiko meinen konnte. »Und
hierher kommen wollte ich eigentlich nicht«, fuhr Pepe fort.
»Das hat sich ganz von selbst ergeben. Ebensogut hätte ich
meinetwegen in Paris oder London landen können…«
    »Du bist ein reiselustiger, kleiner Bursche«, entgegnete
Morrison fröhlich. »Dir steht die Welt offen. Und das Ganze
erledigst du mit der Unken Hand – und ohne auch nur einen
einzigen Cent an Reisekosten aufzubringen.
Merkwürdig…« Morrison kratzte sich gedankenvoll im
Nacken. »So recht kann ich mich doch mit dem Gedanken nicht
anfreunden, daß dies alles nur ein Zufall gewesen
sei…«
    Er ahnte nicht, daß er in diesen Sekunden genau das
aussprach, was Pepe sich schon die ganzeZeit über dachte. Auch
ihm kam das Ganze seltsam vor. Ebensogut hätte er irgendwo
anders ankommen können und nicht genau an jener Stelle, wo
praktisch dringend jemand gebraucht wurde, der Verwirrung stiftete,
um die beiden Gangster vor den Kopf zu stoßen. So ganz ohne
Risiko war diese Ankunft jedoch nicht gewesen. Ebensogut hätte
es Tom Jenkins gelingen können, schneller seine Waffe
abzudrücken. Dann hätte Pepe keine Chance mehr
gehabt…
    »Und es ist dir jederzeit möglich – wenn du es
willst – einfach von hier zu verschwinden?«
    »Aber natürlich, Inspektor. Das ist das geringste
Problem…« Pepe sagte damit nur die halbe Wahrheit. Eine
Rückkehr in die Gärten des Hestus’ war ihm
offensichtlich unmöglich. Aber von hier aus dem nächtlichen
New York konnte er jederzeit den Sprung nach Marlos machen. Jeder
Marlosbewohner, der sich lange genug auf der unsichtbaren Insel
aufgehalten hatte, war imstande, seinen Körper von der Insel aus
an einen anderen Ort der Welt zu versetzen. Ausgangspunkt für
eine solche Aktion konnte jedoch immer nur Marlos sein. Es wäre
Pepe jetzt nicht auf Anhieb möglich gewesen, einen anderen Ort
irgendwo auf dieser Welt aufzusuchen, ohne erst nach Marlos
zurückzukehren.
    Der Junge war von großer Unruhe erfüllt.
    Hier konnte er nicht bleiben. Er mußte irgend etwas
unternehmen und beantwortete die Fragen von Inspektor Morrison, so
gut er konnte, um die Hintergründe der Vorfälle
aufzuhellen. Dann hielt Pepe es nicht mehr für wichtig,
länger zu bleiben.
    »Vielleicht sehen wir uns mal wieder, Inspektor«, sagte
der Junge. »Aber jetzt muß ich zurück. Ich werde
erwartet…«
    Ihm war eine Idee gekommen.
    Und die wollte er so schnell wie möglich in die Tat
umsetzen.
    Inspektor Morrison wurde Zeuge des Ereignisses.
    »Hallo, Junge…«, sagte er noch. Dann blieben ihm
die Worte wie ein Kloß im Hals stecken.
    Der Platz vor ihm war plötzlich leer, als hätte dort nie
jemand gesessen!
    Pepe war verschwunden. Wie ein Geist hatte er sich
aufgelöst.
    Morrison löste sich aus der Erstarrung und kam mit schnellen
Schritten um den Schreibtisch herum. Vorsichtig tastete der Inspektor
nach dem Stuhl und griff ins Leere.
    »Hallo, Junge, Pepe?!« wisperte er tonlos. »Nun
laß doch diesen Unsinn! Warum hast du’s denn mit einem Mal
so eilig zu verschwinden?«
    Er wartete ernsthaft auf eine Antwort.
    Aber die kam nicht.
    Pepe konnte ihn nicht mehr hören.
    Er war Tausende von Meilen entfernt und landete auf der ewigen
Frühlingsinsel Marlos, wo es nie Nacht wurde und sich zur Zeit
nur eine einzige Person aufhielt: Jim, der Guuf…
     
    *
     
    Inspektor Morrison kam nicht mehr dazu, sich weitere Gedanken
über die Angelegenheit zu machen.
    Das Rasseln des Telefons riß ihn aus seinen
Überlegungen.
    Morrison hob ab und meldete sich.
    Seine Stimme war müde und klang brummig.
    Am anderen Ende der Strippe sprach Jeff Hutchinson, der Juwelier.
»Da ist noch jemand angekommen, Inspektor«, sagte der
Geschäftsinhaber, der es sich nicht nehmen ließ, zur
vorgerückten Stunde aufzuräumen, was die beiden Gangster in
Unordnung gebracht hatten.
    »Wie soll ich

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