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Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Titel: Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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mich Holger…«
    »Aber das ist nicht Ihr richtiger Name, nicht wahr?«
Leitner ärgerte sich im gleichen Augenblick darüber,
daß ihm eine solch unsinnige Frage in Anbetracht der
prekären Situation herausrutschte.
    »Ich könnte auch Heinz oder Klaus oder Jürgen
heißen. Holger gefällt mir. Ihnen sicher auch?« Der
Sprecher kam einen Schritt näher. Jetzt erst sah Leitner auch,
daß sein Gegenüber einen schwarzen Hut trug.
    Seltsames, absurdes Zusammentreffen! Ein in Schwarz gekleideter
Mann trat ihm in einer offenbar bisher nicht bekannten Höhle
mitten in der Viamala gegenüber.
    War er wirklich ein Mensch – oder der Bote einer fremden
Welt?
    Aber der andere redete seine Sprache akzentfrei…
    Alles zusammengenommen – die seltsamen Ereignisse, diese
Begegnung und das nun zustandekommende Gespräch –
stürzten Leitner in immer tiefere Verwirrung.
    »Wer sind Sie? Wo kommen Sie her?«
    »Wahrscheinlich haben Sie schon von uns
gehört…«
    Warum redete er in der Mehrzahl?
    »Von uns?« fragte Leitner gedehnt, als ihm die Pause zu
lange dauerte.
    »Den Männern in Schwarz, ja…«
    Leitner schluckte und hatte das Gefühl, als würde eine
eiskalte Hand sein Herz pressen.
    »Ich habe… sie… für eine…«,
stammelte er. Es verschlug ihm die Sprache.
    »Für eine Legende gehalten«, nickte sein
schwarzgekleidetes Gegenüber und setzte Leitners
Ausführungen fort. »Daß es uns gibt, sehen Sie an
mir. Wir sind einfach da… das ist alles ganz einfach, wie Sie
sehen. Und immer dann, wenn man uns nicht erwartet, tauchen wir
auf…«
    Peter Leitner wußte überhaupt nicht mehr, was er von
allem halten sollte.
    Von den Männern in Schwarz, auch Men in Black genannt, hatte
er schon gehört. Er hatte sich nie mit seltsamen Ereignissen und
rätselhaften Phänomenen näher befaßt. Es
hieß, daß die Männer in Schwarz oft dann
auftauchten, wenn die Gefahr bestand, daß ein Geheimnis
gelüftet wurde. Im Fall von UFO-Sichtungen waren sie angeblich
in Erscheinung getreten, hatten Material verschwinden lassen, und die
dazugehörigen Zeugen waren eines plötzlichen,
unerklärlichen Todes gestorben.
    Man hielt die Männer in Schwarz für UFOnauten oder
für eine Geheimdienstorganisation, deren Existenz niemand
nachweisen konnte.
    Aber wahrscheinlich stimmte beides nicht, wie das Auftauchen von
’Holger’ zeigte.
    »Was geht hier vor?«
    »Darüber zu sprechen, ist nun nicht gerade meine
Absicht. Ich glaube, es reicht, wenn ich Ihnen das sage, was für
Sie notwendig ist.« Die Stimme des Schwarzgekleideten klang
unterkühlt und arrogant. »Sie wollen sicher gern wieder von
hier fort, nicht wahr?«
    »Sehr gern. In gleichem Maß aber interessiert es mich,
was für eine Höhle das ist, wie die Dinge in Verbindung
miteinander stehen… wieso der Strudeltopf in die Höhle
mündet, was für eine Bedeutung der Felsenkopf
hat…«
    Leitner unterbrach sich, als der Schwarze leise und
gefährlich zu lachen begann. »Für einen Mann, der dem
Tod so nahe ist, zeigen Sie noch erstaunlich viel Neugier.«
    »Dem Tod… so nahe?« stammelte Peter Leitner.
»Wie… ist… das zu… verstehen?«
    »Wie es gesagt ist. Wer hierher kommt, muß sterben! Es
sei denn – er tötet einen anderen an seiner
Stelle.«
    Für Leitner gab es keinen Zweifel. Er hatte es mit einem
gefährlichen Irren zu tun.
    Er wollte das Gesagte ignorieren und ablenken. »Tun Sie etwas
dafür, daß ich mich wieder bewegen kann«, sagte er
schnell. »Es ist scheußlich, wie angewurzelt
herumzustehen. Wie konnte so etwas nur geschehen? Haben Sie etwas
damit zu tun?«
    »Indirekt«, antwortete ’Holger’ ausweichend.
»Im Prinzip gehen die Kräfte von hier aus. Das ist der Ort,
wo einst machtbesessene Priester ihre Rituale durchführten, um
ihr gefällig zu sein. Sie gingen in den Zaubergärten
Mandragoras ein und aus und holten sich von Fort ihre Instruktionen
und Intuitionen. Es waren Reisen von Geist und Psyche in eine Welt
des Niegeschauten… Dies alles war ihnen nur möglich, wenn
sie Opfer darbrachten. Menschenopfer! Wir wollen diesen Brauch wieder
aufleben lassen. Auch wir wollen uns einer Kraft bedienen, die sich
günstig auf unser Vorhaben auswirken kann. Wir vermögen
schon manches in der Welt, aber nicht alles. Und das ist uns zu
wenig. Noch ist der Augenblick nicht gekommen, um sich über die
Riten hinwegzusetzen, die notwendig sind, in Mandragoras
Zaubergärten ein- und auszugehen. Was du bisher erlebt hast
– auch die Starre, das Gefangensein in der

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