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Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Titel: Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Seite des Spiegels
aufzusuchen. In dem Moment würde er auch seinen Zweitkörper
verlieren. Der Weg über die Grenze der Dimensionen würden
ihn auflösen, und in der gleichen Minute war er völlig
hilflos.
    Macabros aber war unter Umständen möglicherweise noch
seine einzige Hoffnung. Er mußte ihn solange aufrecht erhalten
wie möglich.
    Aus einem einzigen wichtigen Grund schon: Nur durch Macabros war
es im Moment eventuell möglich, mehr über die
geheimnisvolle Welt zu erfahren, in der sie angekommen waren und
festgehalten wurden.
    Wie lange wirkte die Eiseskälte schon auf ihre Organismen
ein?
    Auf diese Frage gab es keine befriedigende Antwort. Wie bei so
vielem, das mit Than zusammenhing, war er auch hier auf Vermutungen
angewiesen.
    Wie lange konnten sie diese Kälte überhaupt ertragen,
ohne ihr Opfer zu werden?
    Schon jetzt glaubte er annehmen zu können, daß die
Kraft, die sie gepackt und in diese Lage gebracht hatte, eine ganz
bestimmte Absicht damit verfolgte. Selbst, wenn er den Grund
dafür nicht erkennen konnte…
    Die teuflische Kälte schnitt wie zahllose kleine, scharf
geschliffene Messer in seine Haut. Er war wie ein Eisklotz und konnte
deshalb nicht verstehen, wieso sein Herz noch schlug, seine Lungen
noch funktionierten, wieso er in dieser Eiseskälte noch atmen
konnte.
    Nichts geschah ohne Sinn – auch in der Welt der Dämonen
nicht, wenn Than eine solche sein sollte.
    Doch diesen Gedanken verwarf er rasch wieder.
    Wären die Ereignisse nur auf dämonischen Einfluß
zurückzuführen, hätten sie nicht so prompt einschlagen
können. Sie alle hatten verhältnismäßig gute
Abwehrmittel dabei. Doch weder die massierte Anwesenheit der vier
Manjaaugen, noch die Dämonenmaske, die Rani bei sich trug,
konnten zunächst vermutete dämonische Einflüsse
aufweichen oder zurückhalten.
    Dies war offensichtlich eine Naturerscheinung, das wahre Gesicht
einer lebensfeindlichen, unbekannten Welt, die sie auf Anhieb an den
Rand des Todes brachte.
    Aber warum hatte Ak Nafuur darüber nicht ein einziges Wort
verlauten lassen? War es auch ihm unbekannt gewesen?
    Eine Befreiung mit Hilfe seines Doppelkörpers war ebenso
unmöglich wie der Versuch aus eigener Kraft.
    Hellmark hielt seine Rechte in Höhe des Schwertes, das er an
der Seite trug. Er konnte es jedoch nicht umfassen und emporziehen.
Die Kälte hatte seine Muskeln verhärtet…
    Macabros glitt beunruhigt durch die eisige Düsternis und nahm
aufmerksam die Umgebung in sich auf. Er mußte sich mit ihr
vertraut machen, sie kennen lernen…
    Zurück blieben Hellmark und die Begleiter. Sie wirkten aus
der Ferne wie verwaschene Schemen, wie mannsgroße Puppen, die
jemand dorthin gestellt und vergessen hatte.
    Die Dunkelheit nahm ab, je weiter Macabros sich vom
ursprünglichen Punkt entfernte.
    Es wäre Hellmark ein leichtes gewesen, seinen
Doppelkörper mit einem einzigen, konsequenten Gedanken an einen
weiter entfernt liegenden Punkt zu katapultieren, um sich irgendwo in
der Tiefe der Welt zu orientieren. Aber das wäre im vorliegenden
Fall genau verkehrt gewesen. Es kam darauf an, die nähere
Umgebung zu erkunden und versuchen herauszufinden, wo sie sich
eigentlich befanden.
    Macabros drang ein in das fahle Licht, das der Dunkelheit
vorgelagert war.
    Und zum erstenmal sah er wirklich etwas von der Welt, in der sie
angekommen waren.
    Er nahm die seltsam geformten Häuser wahr, die kerzengeraden
Straßen, die hellgrau, von einer dünnen weißen
Schicht erstarrter Luft überstäubt in eine unbekannte,
endlose Ferne führten.
    Wie Stalagmiten aus Eis ragten in regelmäßigen
Abständen spitze Säulen zu beiden Seiten der Straße
auf und verstärkten noch den Eindruck der Tiefe und Weite.
    Die Häuser hatten die Form von Quadern, Rechtecken, flachen,
langgestreckten Hallen ebenso wie von kantigen Türmen und
Säulen, die zwischendurch aufragten wie eckige Minarette, die
sich weit über die anderen Dächer erhoben.
    Alles wirkte grau bis weiß, und die Luft war ebenso kalt wie
diejenige, in die Björn Hellmark und seine Begleiter geraten
waren.
    Macabros registrierte diese Kälte zwar, empfand sie aber
nicht. Sie machte ihm nichts aus.
    Hellmarks Zweitkörper wanderte über den Boden. Unter
Macabros’ Füßen knirschte die gefrorene, glitzernde
Luft.
    So weit das Auge reichte, gab es kein Anzeichen irgendwelcher
Vegetation. Da wuchs kein Baum, kein Strauch, kein Grashalm.
    Es schien überhaupt kein Leben irgendwelcher Art zu
geben.
    Aber diese Welt war

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