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Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Titel: Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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du
derjenige bist, auf den ich zu treffen hoffte, kannst nur du es
wissen. Ich werde die Gärten aufsuchen und tun, was man von mir
erwartet. Und dann werde ich zurückkommen und dich
befreien…«
    »Okay. Es soll so sein, wie du sagst. Wo ich mich zu leben
entschloß – nach meiner Rückkehr aus den
Zaubergärten – nahm ich ein Stückchen dieser
Zaubergärten mit. Im Endeffekt bin ich schließlich selbst
zu einem Teil der Zaubergärten geworden. Von hier aus gelangst
du direkt dorthin, wohin du willst. Überwinde das
Wurzelgeflecht, klettere in die Tiefe, und du wirst in einem
wunderschönen Baum ankommen! Schau dir Mandragoras
Zaubergärten an! Aber sei auf der Hut!«
    »Wovor, Orkon?«
    »Vor den Auswirkungen des Kristalls. Berühre ihn nicht!
Vernichte ihn, ohne ihn anzufassen! Nur so tust du das Richtige.
Laß dich nicht dazu verleiten, ihn doch besitzen zu wollen
– laß’ dir meinen Zustand, mein endloses Leben in und
mit den Gärten Mandragoras eine Warnung sein,
Björn.!«
     
    *
     
    Macabros griff nach den armdicken Wurzeln, die vor ihm
emporwuchsen und schwang sich über den dunklen Abgrund, dessen
Tiefe nur zu ahnen war.
    Er war jetzt so dicht vor der riesigen Wurzelgestalt, deren Kopf
allein einen Durchmesser von zwei Metern hatte, daß er sah, wie
Orkon sich in der Dämmerung bewegte.
    Er konnte sich aus eigener Kraft niemals befreien! Er war ein Teil
der titanenhaften Wurzel, die in die Erde reichte, so tief, daß
es einen schwindelte.
    »Dann liegen Mandragoras Gärten also nicht in einer
anderen Dimension?«
    »Nein. Sie liegen in der Tiefe dieser Welt, wie ein
brodelnder Vulkan, von dem man immer weiß, daß es ihn
gibt, aber hofft, daß er nicht ausbrechen möge. Dabei ist
es unsere eigene Hand gewesen, die den Geist der unübersehbaren
Wälder und Blumenfelder hierher geführt hat. Von allein
wäre er niemals gekommen. Es hängt mit dem Kristall
zusammen. Wer ihn besitzt, so sagte man, könne andere
beherrschen, denn er sei dann der Meister ihrer Träume. Nur eine
Legende sagten andere. Dritte hatten überhaupt keine Meinung.
Aber im tiefsten Innern ihrer Herzen fürchteten sie sich vor
einer Konsequenz. Finger weg, lautete ihre Devise. Die so verfahren,
haben wahrscheinlich immer recht. Aber dies ist weder der Ort noch
die Zeit, darüber zu philosophieren. Mandragoras
Zaubergärten sind ebenso Realität wie der ’Kristall
der bösen Träume’. Die Gärten sind
unergründlich, riesig und haben den Umfang einer ganzen Welt.
Dennoch ist es nicht schwierig, den Ort zu finden, an dem der
Kristall aufgebahrt wird.
    In Mandragoras Zaubergärten gibt es eine Burg, eine einzige.
Sie ist der Mittelpunkt der Zaubergärten. Dort spielt sich alles
ab, dort laufen alle Fäden zusammen. Die Truhe liegt unter dem
Thron, auf dem Mandragoras sitzt, wenn sie die Gärten
besucht.
    Noch eins mußt du wissen. Alle Wege, alle Ereignisse
münden in der Burg. Du wirst sie nicht verfehlen. Es kann dir
nicht mißlingen. Nur das eine kann schiefgehen: daß du es
nicht schaffst, an den Kristall zu kommen. Er wird von
blutrünstigen Bestien bewacht, das heißt also, daß
du sie erst beseitigen mußt. Und das in aller Heimlichkeit,
damit die Palastwächter nicht alarmiert werden. Ich habe
seinerzeit einen geheimen Eingang gewählt, der jedoch
verschüttet wurde. Es wäre also sinnlos, würde ich dir
ausgerechnet diesen Weg beschreiben. Du kannst ihn doch nicht mehr
benutzen…«
    »Ich danke dir für deine Hinweise, Orkon. Sie haben mir
sehr geholfen… Ich werde einen Weg finden, um an den Bestien
vorbeizukommen.«
    »Mit bloßen Händen?« fragte Orkon voller
Zweifel.
    »Schau her… ich habe dir gesagt, daß ich über
einige besondere Fähigkeiten verfüge.«
    Er streckte seine Rechte aus. Langsam schälte sich etwas
Glänzendes, Längliches aus dem Nichts und nahm Form und
Gestalt an.
    Ein Schwert! Es handelte sich um das gleiche, das Björn
Hellmark an seine Seite gepreßt hielt, ohne in der Lage dazu zu
sein, es auch nur um einen einzigen Millimeter anzuheben.
    Wieder mal zeigte sich jene Besonderheit, die zwischen Hellmark
und seinem Doppelkörper bestand.
    Alles, was sich in Björns Händen befand, ließ sich
mit dem Zweitkörper verdoppeln und wurde ebenso materiell wie
dieser.
    Macabros nahm das ’Schwert des Toten Gottes’ mit auf
seiner Kletterpartie in die Tiefe.
    Anfangs brachte er den Weg in das dräuende Dunkel auf diese
Weise hinter sich, um sich ein Bild von der gewaltigen,
unförmigen ’Wurzel’

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